St. Stephan (Obergriesbach)Die katholische Pfarrkirche[1] St. Stephan in Obergriesbach, einer Gemeinde im Landkreis Aichach-Friedberg im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben, geht auf einen spätmittelalterlichen Kirchenbau zurück, der in der Mitte des 18. Jahrhunderts durch einen Neubau ersetzt wurde. Im Jahr 1906 wurde auch diese Kirche abgebrochen und neu wiederaufgebaut. Die Kirche mit dem Patrozinium des heiligen Stephanus liegt unterhalb des Hofmarkschlosses und gehört zu den geschützten Baudenkmälern in Bayern.[2] GeschichteDie mittelalterliche Kirche ist auf einem Kupferstich von Michael Wening aus dem Jahr 1701 festgehalten. An der Stelle dieser Kirche wurde in den Jahren 1749 bis 1751 ein 25 Meter langer und zehn Meter breiter Neubau errichtet. Die unteren Geschosse des quadratischen Turms blieben erhalten und wurden durch einen oktogonalen Aufbau erhöht. Im Jahr 1763 erfolgte die Freskierung des Langhausgewölbes durch Ignaz Baldauf. Die Weihe fand erst 1794 durch den Augsburger Weihbischof Johann Nepomuk August Ungelter von Deissenhausen statt. Wegen verschiedener Bauschäden wurde die Kirche 1906 abgebrochen und nach Plänen von Karl Bauer unter der Leitung von Gottlieb Schmid neu errichtet, wobei der alte Turm miteinbezogen wurde. Die Grundsteinlegung erfolgte im Jahr 1907 und ein Jahr später wurde die Kirche durch den Augsburger Bischof Maximilian von Lingg geweiht. ArchitekturAußenbauIm nördlichen Chorwinkel steht der Glockenturm. In die unteren Geschosse, die noch auf den mittelalterlichen Kirchenbau zurückgehen, sind Blendfelder eingeschnitten, von denen die oberen mit Zinnenfriesen verziert sind. Der oktogonale Aufbau aus der Mitte des 18. Jahrhunderts wird durch Eckpilaster gegliedert und von einer Zwiebelhaube bekrönt. Das Portal ist in ein Vorzeichen an der Westfassade integriert, die von flachen Pilastern gegliedert und von kleinen ovalen Fensteröffnungen durchbrochen ist. InnenraumDer Innenraum besteht aus einem einschiffigen Langhaus mit ausgerundeten Ostecken und einem eingezogenen, halbrund geschlossenen Chor, an den sich im Süden ein großes Oratorium anschließt. Langhaus und Chor werden von flachen Stichkappentonnen gedeckt. Den westlichen Abschluss des Langhauses bildet eine Empore, auf der die Orgel von Julius Schwarzbauer steht. Stuckdekor und DeckenmalereienDer neubarocke Stuckdekor wurde 1907/08 von der Firma Nowak aus München geschaffen. Am Chororatorium sieht man das Wappen der Freiherren von Gravenreuth, die im Jahr 1831 in den Besitz der Hofmark gelangten. Die Fresken wurden 1943 von Sebastian Hausinger nach Entwürfen von Richard Holzner ausgeführt. Die Dekorationsmalereien in den Stichkappen, am Chorbogen und an der Emporenbrüstung stammen von Johann Bosshardt aus Augsburg.
Ausstattung
EpitaphienIm Chor und im Langhaus sind die Epitaphien der Hofmarksherren in die Wand eingemauert.
Literatur
WeblinksCommons: St. Stephan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
Koordinaten: 48° 25′ 17,4″ N, 11° 4′ 1,4″ O |