St. Emmeram (Kleinhelfendorf)Die katholische Pfarrkirche St. Emmeram in Kleinhelfendorf, einem Pfarrdorf in der Gemeinde Aying im Landkreis München im Südosten der bayerischen Landeshauptstadt, wurde an der Stelle eines romanischen Vorgängerbaus in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts durch den Münchner Hofbaumeister Constantin Pader im Stil des Barock errichtet. Eine Besonderheit der Kirche stellt der reiche Stuckdekor dar, mit dem Decken und Wände überzogen sind. Die dem Patronat des heiligen Märtyrers Emmeram von Regensburg[1] anvertraute Kirche ist ein geschütztes Baudenkmal. GeschichteNach der Legende soll der heilige Emmeram im Jahr 652 auf seinem Weg nach Rom in Kleinhelfendorf gefoltert und getötet worden sein. Bereits im 8. Jahrhundert wurde im Ort eine erste Taufkirche geweiht. Der unmittelbare Vorgängerbau der heutigen Pfarrkirche war ein im 12. Jahrhundert aus Tuffquadern errichtetes Gotteshaus, von dem noch Teile des Langhauses, des Turmunterbaus und ein Rundbogenfries mit Zahnschnitt der ursprünglichen Turmaußenmauer erhalten sind. Ab 1466 wurden an der Stelle der romanischen Apsis ein neuer Chor im Stil der Gotik errichtet, das Langhaus nach Westen verlängert und das fünfseitig geschlossene Vorzeichen angefügt. 1631 wurde das Turmoktogon aufgebaut und mit einer Zwiebelhaube gedeckt, als Schmuck wurden Steinkugeln eingemauert. In den Jahren 1649/50 begann man mit dem Neubau des Langhauses, 1668/69 wurden die Mauern von Chor, Langhaus und Vorzeichen erhöht und alle Raumteile neu eingewölbt. An der Südseite wurde die oktogonale Sakristei angebaut. Im Jahr 1680 fand die Weihe der Kirche statt. ArchitekturDas einschiffige Langhaus ist in vier Achsen gegliedert. Der leicht eingezogene Chor ist dreiseitig geschlossen. Chor und Langhaus werden von Stichkappentonnen gedeckt, die auf flachen, mit korinthischen Pilastern besetzten Pfeilern aufliegen. Den Innenraum beleuchten doppelte Fensterreihen. Zwischen den Wandpfeilern sind hohe, oben und unten abgerundete Fenster eingeschnitten, über dem verkröpften Gesims öffnen sich runde Okuli. Den westlichen Abschluss des Langhauses bildet eine Doppelempore. Auf den neun gegen Ende des 17. Jahrhunderts gemalten Bildtafeln an der unteren Empore sind Szenen der Legende des heiligen Emmeram dargestellt. Auf der oberen Empore ist die Orgel eingebaut. StuckDer mit figürlichen Motiven kombinierte Rahmenstuck, mit dem Decken und Wände überzogen sind, weist große Ähnlichkeit auf mit dem von Constantin Pader geschaffenen Stuckdekor der ehemaligen Zisterzienserinnenklosterkirche Mariä Himmelfahrt in Niederschönenfeld und wurde vermutlich in zwei Phasen ausgeführt. Bei der ersten Phase um 1670/80 waren Stuckmaurer aus Schliersee am Werk, die den geometrischen Rahmenstuck schufen. In einer zweiten Phase gegen Ende des 17. Jahrhunderts wurden stärker plastisch hervortretende Elemente eingefügt. In der Mitte der Chordecke thront der heilige Emmeram, umgeben von vier Engeln, die Messer und die abgehackten Hände und Füße des Kirchenpatrons in Händen halten. An der Langhausdecke ist Maria als Patrona Bavariae, als Schutzheilige Bayerns, dargestellt. Die Wandpfeiler schmücken Fruchtkörbe, Girlanden, Bandelwerk und Engelsköpfe. 1783 wurde der Stuck von Kaspar Weidtinger (Caspar Weidinger) in Pastelltönen übermalt.
Ausstattung
Literatur
WeblinksCommons: St. Emmeram – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
Koordinaten: 47° 56′ 35″ N, 11° 48′ 14″ O |
Portal di Ensiklopedia Dunia