SporthochseeschifferscheinDer Sporthochseeschifferschein (SHS) ist in Deutschland einer der amtlichen Sportschifferscheine zum Führen von Yachten sowie Ausbildungs- und Traditionsschiffen „mit Antriebsmaschine“ oder „mit Antriebsmaschine und unter Segel“ in der weltweiten Fahrt (alle Meere). Der SHS ist für die gewerbliche Nutzung von Sportbooten im Fahrtbereich weltweite Fahrt vorgeschrieben. Man benötigt ihn also, wenn man die küstennahen Gewässer (s. Abschnitt Sportseeschifferschein) verlässt. Zusätzlich sind bei weltweiter, gewerblicher Fahrt weitere Besatzungserfordernisse vorgeschrieben. Diese ergeben sich erneut aus der Anlage 4 zur SeeSpbootV. Voraussetzungen
Prüfung
GrundsätzlichesDer DSV stellt jährlich in ganz Deutschland ca. 200 SHS-Scheine im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr aus. Im Zeitraum von 2000 bis 2020 wurden im Durchschnitt ca. 360 SHS Scheine pro Jahr ausgestellt, Tendenz abnehmend.[3] Internationale VergleichbarkeitDer SHS entspricht im Grundsatz in etwa dem britischen Yachtmaster Ocean, obschon die Zertifikate der Royal Yachting Association für den Yachtmaster oft als höher bewertet werden. Objektive Studien hierzu fehlen. Die Schweiz kennt im Hochseebereich nur einen Schein, den Hochseeausweis (HSA). Er befähigt, wie der Deutsche Sporthochseeschifferschein (SHS), ebenfalls zur weltweiten Fahrt und erfordert – nebst einer anspruchsvollen und umfassenden theoretischen Prüfung – ebenso Nachweise über mindestens 1000 Seemeilen praktische Erfahrung auf hochseetauglichen Schiffen. Einzig der Bereich Astronavigation wird in der Prüfung zum HSA, im Vergleich zum Deutschen SHS, nicht abgefragt. Hier geht der Englische Yachtmaster Ocean allerdings viel weiter, wobei eine selbst geplante Ozeanpassage als Skipper oder Wachführer, während der Astronavigation durchgeführt und dokumentiert wurde, eine Prüfungs-Voraussetzung darstellt. Obschon der Schweizerische HSA also in Bezug auf die Anforderungen zumindest dem Deutschen SHS weitestgehend entspricht, dürfen Yachten unter Schweizer Flagge nicht professionell eingesetzt werden. Flaggenrecht und Führerscheinrecht sind jedoch gesondert zu betrachten. GültigkeitDer SHS ist für Yachten und Traditionsschiffe in weltweiter Fahrt gültig (§ 1 I 3 SportSeeSchiffVO).
Internationales ZertifikatAlle Sportschifferscheine beinhalten das Internationale Zertifikat gemäß der Resolution Nr. 40 der Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen International Certificate of Competence. Führer von Sportbooten können mit Hilfe dieses Nachweises ihre Qualifikation im Ausland belegen. Die Führerscheine wurden hierzu um eine dritte Innenseite erweitert. Der SHS beinhaltet mithin das "Internationale Zertifikat E" (IZE). VorgängerAmtlicher Vorgänger des Sporthochseeschifferscheins war das Sporthochseeschifferzeugnis. Es war bis 1994 das vorgeschriebene Befähigungszeugnis für die gewerbliche Sportschifffahrt. Das Sporthochseeschifferzeugnis kann in den Sporthochseeschifferschein umgeschrieben werden. Der DSV-C-Schein ähnelte inhaltlich dem Sporthochseeschifferschein. Vor dem 1. Januar 1994 ausgestellte C-Scheine können in den Sporthochseeschifferschein umgeschrieben werden. Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
|