Speßhardt (Adelsgeschlecht)Speßhardt (auch Spesshardt) ist der Name eines alten fränkischen Adelsgeschlechts. GeschichteUrsprungDas Geschlecht erschien erstmals urkundlich mit Heinricus de Spechteshart 1265[1] und gehörte zur fränkischen Reichsritterschaft, Kanton Rhön-Werra. NamensursprungEs liegt nahe, dass sich der Familienname Speßhardt vom gleichnamigen Mittelgebirge in den Bundesländern Hessen und Bayern, heute Spessart geschrieben, herleitet. Das Wort Spessart selber entstand etymologisch aus Specht und Hardt, steht also für Spechtswald. Der fränkische Ursprung des Familiennamens Speßhardt (andere Formen sind Spechteshardt, Spessart oder Speßhart) widerspricht der heutigen Begrenzung des Landstriches nicht, sondern erklärt sich durch seine damals wesentlich weitere Ausdehnung bis hin nach Thüringen:
StandeserhebungIm Jahr 1888 erfolgte die Anerkennung des Freiherrenstandes durch das Herzogtum Sachsen-Meiningen. FamiliensitzeFladungenIn Fladungen besaß die Familie, namentlich Simon von Speßhart, Sohn des Hans von Speßhart, Burgmann auf Hildenburg, ab 1401 die Fischwasser Frankenheim-Leubach und Gorkenschütz-Fladungen.[3] Diesem Umstand verdankt sich auch der Fisch als Wappentier. AschenhausenVon den Grafen von Henneberg übernahm die Familie von Speßhardt um 1480 das Rittergut zu Aschenhausen unterhalb der henneberg’schen Burg Dißberg. Beide Gebäude existieren nicht mehr. Bei der verschwundenen Burg in Aschenhausen handelte es sich um eine kastellartige Anlage von viereckigem Grund mit quadratischen Türmen in jeder Ecke, die wohl als Versorgungsburg der Burg Dißberg gedient hatte. Sie wurde im 19. Jahrhundert (um 1880) abgerissen. Auf Satellitenbildern erkennt man noch ihre Umrisse. Erstmals wurde der Ort im Jahr 838 als „Aseshuson“ erwähnt. In Aschenhausen steht eine um 1840 entstandene Synagoge, die das sogenannte Dritte Reich überdauerte und an die einstmals starke jüdische Gemeinde erinnert. Erstmals wurden 1695 Juden am Ort durch das Adelsgeschlecht von Speßhardt aufgenommen. UnslebenDas Wasserschloss in Unsleben wurde zwischen dem 12. und 18. Jahrhundert erbaut und liegt am Rande der bayerischen Rhön im Tal der Streu zwischen Bad Neustadt an der Saale und Mellrichstadt. Als erster Herr des Schlosses wurde 1160 Helwicus de Usleybe erwähnt, der als Ministeriale des Bischofs von Würzburg die Nordgrenze des Herzogtums gegen die Grafen von Henneberg zu sichern hatte. Mit dem Aussterben der Ritter von Unsleben kam der Besitz an die Truchsess von Wetzhausen. Mitte des 16. Jahrhunderts heiratete Ursula Truchsess von Wetzhausen Wilhelm von Spesshardt, Amtmann zu Meiningen und Massfeld. Durch großzügige Schenkungen an die Kirche hoch verschuldet, mussten die Freiherren von Spesshardt den Besitz 1727 an den Freiherrn von Gebsattel veräußern. Dieser verkaufte ihn 1741 an den würzburgischen Hofkanzler, Reichsrat und Hofpfalzgraf Cornelius Freiherr von Habermann weiter, in dessen Familienbesitz das Schloss bis in das 20. Jahrhundert hinein verblieb. Unter anderem beherbergte es das Sommeratelier des bekannten Münchner Sezessionsmalers Hugo von Habermann. Henriette, eine der beiden Töchter des Malers, heiratete 1960 Maximilian Graf zu Waldburg Wolfegg. Das Schloss befindet sich heute im Besitz eines Sohnes der Familie Waldburg, der es mit seiner Familie bewohnt. HelmershausenDas „Gelbe Schloss“ im Dorf Helmershausen, heute ein Ortsteil der Gemeinde Rhönblick im Landkreis Schmalkalden-Meiningen in Thüringen, wurde 1562/63 erbaut und befand sich von 1696 an im Eigentum der Freiherren von Speßhardt. 1766 verkaufte die Familie das Schloss an die Gemeinde.[4] Es wird heute privat genutzt. MuppergDas Schloss in Mupperg nahe Coburg wurde 1750[5] erbaut, hatte aber wohl einen älteren Vorgängerbau, der zunächst von den Familien Schaumberg und Redtwitz bewohnt wurden. In Quellen des 18. und 19. Jahrhunderts finden sich jeweils darauf hinweisende Beschreibungen:
WappenBlasonierung: In Rot schrägrechts das Kopfstück eines Fisches; auf dem gekrönten Helm mit rot-silbernen Decken ein von Silber und Rot übereck geteilter offener Flug belegt mit dem Fischkopf, rechts schräglinks, links schrägrechts gestellt.[8] Bekannte FamilienmitgliederDas Geschlecht derer von Speßhardt war mit vielen namhaften Familien verwandt (siehe auch Liste fränkischer Rittergeschlechter). Dazu zählten u. a. die Familien Bibra; Erbach; Erffa; Stein, Truchseß von Wetzhausen.
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
|
Portal di Ensiklopedia Dunia