Die Baureihe wurde in den 1980er Jahren von verschiedenen Reedereien geordert und von 1985 bis 1991 in einer Stückzahl von 16 Einheiten gefertigt. Anfangs wurde der Typ 129 vorwiegend auf europäischen Zubringerdiensten eingesetzt, wobei er Container und sonstige Stückgüter transportierte. Mittlerweile fahren die verkauften Schiffe unter anderem auch in Asien und Nordafrika. Die Christina wurde 2017 zum Viehtransporter umgebaut.
Am 14. Juni 1998 kollidierte die Merkur etwa 35 Seemeilen westlich von Esbjerg (Dänemark) mit dem britischen TrawlerSilvery Sea und drückte ihn unter Wasser. Bei dem Unfall starben alle fünf Besatzungsmitglieder des britischen Schiffs. Die leckgeschlagene Merkur wurde vom deutschen Schlepper Oceanic geborgen und nach Esbjerg geschleppt.[1][2]
Technik
Die 103,50 Meter langen Schiffe besitzen eisverstärkte Rümpfe und entstanden in Sektionsbauweise. Die letzten vier gefertigten Einheiten, die von den finnischen Reedereien Engship und Langh Ship bestellten worden waren, erhielten zusätzliche Rumpfverstärkungen, wodurch sie die damals höchste finnische Eisklasse erfüllten. Diese vier Schiffe bilden den Untertyp 129a.
Der Typ 129 besitzt zwei kastenförmigen Laderäume (box-shaped) mit einem Rauminhalt von 6.820 m³. Die ersten drei Schiffe haben eine Kazapität von 341 20-Fuß-Standardcontainer (TEU). Bei den ab 1990 abgelieferten Einheiten wurde die Kapazität auf maximal 374 TEU beziehungsweise 168 40-Fuß-Container (FEU) plus 38 TEU erhöht. Zudem ist eine Beförderung von Gefahrgutcontainern sowie von Containern mit Sondermaßen (30- und 45-Fuß) in den Laderäumen sowie an Deck möglich. Durch die Form der Laderäume ist der Schiffstyp auch in der Zellulose- oder Paketholzfahrt einsetzbar. Die Tankdecke ist für die Stauung von Schwergut verstärkt. Es wurden schwergutverstärkte hydraulisch betätigte Faltlukendeckel verwendet.
Angetrieben werden die Schiffe von einem Dieselmotor, der auf einen Verstellpropeller wirkt. Verbaut wurden Sechs-, Acht- sowie Neunzylindermotoren der Hersteller MaK und Wärtsilä mit einer Leistung von zumeist 3.300 kW. Die An- und Ablegemanöver werden durch ein elektrisch angetriebenes Bugstrahlruder unterstützt. Der Typ 129 bildete die Grundlage zur Entwicklung des Typs 148 und des Typs 151.
5/1991 Gracechurch Harp, 7/2001 Sven Dede, 9/2001 Gracechurch Moon, 10/2002 Sven Dede, 10/2004 Admiral Rainbow, 1/2008 Marti Prime, so 2024 in Fahrt
Merkur
1053
9015981
20.04.1991 24.05.1991
Gerhard Bartels, Jork
3/2005 ARA Zeebrugge, 10/2013 Jaohar Adam, 09/2020 SJ Diamond, 10/2022 Kayan, so 2024 in Fahrt
Zenit
1057
9015993
13.05.1991 12.06.1991
Gerhard Bartels, Jork
10/1991 Gracechurch Crown, 8/2002 Zenit, 8/2004 Bermuda Islander, 9/2007 Elegance, 1/2010 Sweet Istanbul, am 20. März 2015 auf Reede vor Jakarta gekentert; beim Versuch das Schiff zu bergen, kamen am 29. September 2017 fünf Personen ums Leben[3][4]; Totalverlust
Detlefsen, Gert Uwe; Abert, Hans Jürgen: Die Chronik der deutschen Küstenmotorschiffe 1945-1995. 1. Auflage. Verlag Gert Uwe Detlefsen, Bad Segeberg 1995, ISBN 3-928473-24-7 (3 Bände).
Detlefsen, Gert Uwe; Abert, Hans Jürgen: Register der deutschen Kümos sowie anderer Fracht- und Containerschiffe von 500 bis 1600 BRT und bis BRZ 5000 1945-1999. 1. Auflage. Verlag Gert Uwe Detlefsen, Bad Segeberg 1999, ISBN 3-928473-54-9 (2 Bände).