Das Lied wurde vom Interpreten selbst geschrieben beziehungsweise komponiert. Gabriel zeichnete darüber hinaus, zusammen mit David Lord, für die Produktion verantwortlich.[1]
Die Erstveröffentlichung von Shock the Monkey erfolgte als Teil von Gabriels vierten Studioalbum Peter Gabriel (Security) am 6. September 1982.[1] Am 20. September desselben Jahres erschien es als erste Singleauskopplung aus dem Album.[2]Shock the Monkey wurde zusätzlich zu den schwarzen 7″- und 12″-Vinyl-Singles als 7″-Picture-Disc veröffentlicht. Der Club-DJ-Remix-Dienst Hot Tracks erstellte eine 8:12-Version, die von Gabriel auf Deutsch gesungene Strophen und Refrains mit dem bekannteren englischen Text vermischt. Eine siebenminütige Konzertversion des Liedes erscheint auf Gabriels LivealbumPlays Live von 1983. Es ist auch auf den KompilationsalbenGreenpeace von 1985, Shaking the Tree: Sixteen Golden Greats von 1990 und Hit von 2003 enthalten. Das Musikvideo erschien auf der Videoalbum Play von 2004.
Earth-Day-Version
Am 22. April 2022 wurde ein bisher unveröffentlichter alternativer Mix von Shock the Monkey unter dem Namen Shock the Monkey (EarthPercent x Earth Day Mix) exklusiv zum Download auf Bandcamp veröffentlicht. Die Erlöse aus dem Download wurden als Tribut an den Earth Day 2022 an die Umweltschutzorganisation EarthPercent gespendet, als Teil eines Projekts, bei dem Gabriel und mehrere andere Künstler exklusives und seltenes Material gespendet haben.[3][4]
Remix-Wettbewerb
Im September 2006 veranstaltete Realworld Remixed einen Online-Wettbewerb, bei dem Musiker und Techniker aufgefordert wurden, einen Remix des Songs einzureichen. Die Originalspuren wurden zum Herunterladen zur Verfügung gestellt und boten die Möglichkeit, mit dem Rohmaterial eines Hits zu arbeiten. Der Gewinner war Simian Surprise von Multiman.[5]
Titelliste
7″ (SHOCK1)
Shock the Monkey – 3:58
Soft Dog (Instrumental) – 4:10
12″ (SHOCK12)
Shock the Monkey – 5:23
Soft Dog (Instrumental) – 4:10
Inhalt und Bedeutung
Aufgrund des Titels und des Inhalts des Musikvideos wird häufig angenommen, dass es sich bei dem Lied entweder um ein Lied über Tierschutz oder um eine Anspielung auf die berühmten Experimente von Stanley Milgram handelt, die in seinem Buch Obedience to Authority[6] von 1974 beschrieben sind. Es ist weder das eine noch das andere, aber der Gabriel-Song We Do What We’re Told (Milgram’s 37) von seinem fünften Studioalbum So von 1986 beschäftigt sich direkt mit Milgrams Experiment. Gabriel hat Shock the Monkey als „ein Liebeslied“ beschrieben, das untersucht, wie Eifersucht die grundlegenden Instinkte freisetzen kann; der Affe ist kein buchstäblicher Affe, sondern eine Metapher für die eigenen Eifersuchtsgefühle.[7] Gabriel hat erwähnt, dass das lyrischeMotiv des Songs von King Kongs Blitzkräften gegen Godzilla im Film King Kong vs. Godzilla von 1962 inspiriert wurde.[8]
Musikvideo
Der Song ist für sein bizarres und verstörendes Musikvideo bekannt, das von Brian Grant von den MGMM Studios geschrieben und inszeniert und von Scott Millaney produziert wurde.[9][10] Das Video wurde in den frühen Tagen von MTV sehr oft gespielt. Es zeigt Gabriel (mit weißer Gesichtsbemalung) und einen verängstigt aussehenden Kapuzineraffen. Gabriel tritt in zwei Gestalten auf: zum einen als Geschäftsmann und CIA-MK-Ultra-Typ in einem dunklen Anzug und zum anderen als „moderner primitiver“ Schamane, der weiß angemalt und gekleidet ist und geometrische Markierungen in Schwarz auf seinem Gesicht hat.[11] Das Video wechselt zwischen zwei Räumen, die jeweils vage an ein Büro erinnern. Ein Filmprojektor zeigt in beiden Räumen Tierfilm-Material eines Gibbons (technisch gesehen ein kleiner Menschenaffe, kein Affe). Im weiteren Verlauf des Videos werden die Ereignisse im „normalen“ Büro (im schwarzen Anzug) immer unregelmäßiger und beunruhigender, und die Gegenstände im Raum geraten zunehmend in Unordnung. Gabriel zeigt im Laufe des Chaos zunehmenden Druck, Wut und Angst und wird an einer Stelle von drei kleinwüchsigen Menschen zurückgehalten. Das Filmmaterial aus dem Büro wird zunehmend von Schwarzweißaufnahmen unterbrochen, die zeigen, wie Gabriel vor etwas Unbekanntem in der Wildnis flieht, und von einem desorientierten Gabriel in verschiedenen Umgebungen, darunter auch im Zentrum Londons in einem scheinbaren Büro eines Krankenhauses. Am Ende des Videos verschmilzt der Gabriel im dunklen Anzug mit dem Gabriel mit Gesichtsbemalung. In der letzten Einstellung überlagern sich die Gesichter der beiden Gabriels mit dem des Gibbons.
Von diesem Lied wurde wie von allen anderen Liedern des Albums Peter Gabriel (Security) eine deutschsprachige Version unter dem Titel Schock den Affen kreiert, die am 20. September 1982 als Single und am 1. November 1982 auf dem Album Deutsches Album[12][13] in Westdeutschland erschien. Gabriel singt darauf selbst den von Horst Königstein auf Deutsch übersetzten Text.[14] Peter Gabriel arbeitete sorgfältig mit Horst Königstein zusammen, um sicherzustellen, dass der deutschsprachige Text mehr ist als eine einfache Übersetzung des englischsprachigen Originals. Die Sprache vermittelt nicht nur die Bedeutung und die beabsichtigte Bildsprache des ursprünglichen Songs, sondern ermöglicht es den Worten auch, zur Musikalität des Liedes beizutragen.[15]
Laut AllMusic hat der Song einen „unerbittlich wiederholten Haken“, der „nicht wie irgendetwas anderes im Radio zu dieser Zeit klang. Es ist auch eine von Gabriels besten Gesangsleistungen, mit einer spürbaren Dringlichkeit, die auf den meisten seiner späteren Alben fehlen sollte. Es ist immer noch ein wenig seltsam und künstlerisch, aber Shock the Monkey ist der erste Schritt zu Peter Gabriels kultureller Vorherrschaft Mitte der 80er Jahre“.[16]Billboard nannte es einen „mysteriösen, aber ansteckenden Track...der Synthesizer, markanten Gesang und Tanzrhythmen zu einem neuen Effekt verschmilzt“.[17]
Charts und Chartplatzierungen
Shock the Monkey stieg am 19. September 1982 auf Rang 71 der britischen Singlecharts ein und erreichte drei Wochen später mit Rang 58 seine beste Chartplatzierung. Die Single platzierte sich insgesamt fünf Wochen in den Top 100, letztmals am 17. Oktober 1982 und avancierte zum fünften Charthit Gabriels als Solokünstler.[18] In den US-amerikanischen Billboard Hot 100 platzierte sich das Lied erstmals am 23. Oktober 1982 und erreichte seine Bestplatzierung am 29. Januar 1983 mit Rang 29, womit es Gabriels erster Top-40-Hit in den USA wurde. Darüber hinaus erreichte es die Chartspitze der US-amerikanischen Hot Mainstream Rock Tracks Charts.[19]
Die Nu-Metal-BandCoal Chamber nahm eine Coverversion von Shock the Monkey auf ihrem zweiten Studioalbum Chamber Music von 1999 auf. Bei der Coverversion war Ozzy Osbourne als Gastsänger zu hören. Das Musikvideo wurde von Dean Karr gedreht. Es zeigt die Band, wie sie mit Osbourne spielt, und enthält Aufnahmen eines Affen.
Die Datenbank mit Coverversionen SecondHandSongs listete 2023 etwa 20 verschiedene Versionen von Shock the Monkey und drei von Schock den Affen auf.[27]
Alfredo Marziano, Luca Perasi: Peter Gabriel - The Rhythm Has My Soul. The Stories Behind the Songs. L.I.L.Y. Publishing, Mailand 2024, ISBN 978-88-909122-7-6, Peter Gabriel IV, S.89–92 (englisch).
↑Amrit Singh: Remix The Monkey. Stereogum, 11. Oktober 2006, abgerufen am 27. August 2023 (amerikanisches Englisch).
↑Stanley Milgram: Das Milgram-Experiment. Zur Gehorsamsbereitschaft gegenüber Autorität. ISBN (Original) 0-06-131983-X. 14. Auflage. Rowohlt, Reinbek 1997, ISBN 3-499-17479-0 (amerikanisches Englisch: Obedience to Authority – An Experimental View. New York 1974.).
↑Chris Welch: The Secret Life of Peter Gabriel. Omnibus Press, London 1998, ISBN 0-7119-6812-8, S.136.
↑Chris Welch: The Secret Life of Peter Gabriel. Omnibus Press, London 1998, ISBN 0-7119-6812-8, S.140.
↑ abDaryl Easlea: Without Frontiers: The Life and Music of Peter Gabriel. Updated Edition. Omnibus Press, London 2018, ISBN 978-1-78558-850-1, S.320–321.
↑ abPeter Gabriel. In: billboard.com. Billboard, abgerufen am 1. Januar 2023 (englisch).
↑Sophie Maughan: 20 Nu-Metal Covers of Popular Songs. Coal Chamber ft. Ozzy Osbourne, “Shock The Monkey” (1999) – Originally by Peter Gabriel. Loudwire, 20. April 2020, abgerufen am 27. August 2023 (amerikanisches Englisch).
↑SPIN Staff: The 40 Best Nu-Metal Covers of Pop Songs. 19. Coal Chamber feat. Ozzy Osbourne, “Shock the Monkey” (Peter Gabriel cover, Chamber Music, 1999). Spin, 27. April 2016, abgerufen am 27. August 2023 (amerikanisches Englisch).
↑Christian Gerhardts, Martin Klinkhardt, Steffen Gerlach: Peter Gabriel – Scratch My Back. Genesis-Fanclub.de, 2010, abgerufen am 27. August 2023 (deutsch).
↑Peter Gabriel Ltd.: Scratch My Back 5 years on. PeterGabriel.com, 15. Februar 2015, abgerufen am 27. August 2023 (britisches Englisch).