Das Unternehmen bietet Musiktitel verschiedener Musiklabels sowie mehr als sechs Millionen[6] Podcasts an.[7] Das DRM-geschützte Angebot umfasst eine Vielzahl an Geräten, darunter PCs, Smartphones und Tablets. Nutzer können mithilfe bereitgestellter Apps den Musikkatalog durchsuchen, Wiedergabelisten erstellen und diese mit anderen Nutzern teilen.
Das Geschäftsmodell besteht aus einem kostenlosen Angebot mit Werbeunterbrechungen und kostenpflichtigen Angeboten mit weitreichenden Möglichkeiten. Einige Musikstücke sind lizenziert und werden von Musiklabels zur Verfügung gestellt. Das Unternehmen zahlt circa 70 Prozent der Werbe- und Abonnement-Umsätze an die Rechteinhaber der Songs aus.[8] Verteilt werden die Auszahlungen nach dem sogenannten Pro-Rata-Verfahren: Die Umsätze eines Monats werden summiert und dann nach prozentualen Anteilen der einzelnen Songs an den Streams aufgeteilt. Diese Berechnung wird für jeden Markt und jeweils für Werbe- und Abo-Umsätze separat durchgeführt. Das aktuelle Vergütungsmodell von Spotify berücksichtigt einen Stream in dieser Berechnung, wenn er mindestens 30 Sekunden gehört wurde.[9] Dazu werden alle registrierten Nutzer animiert, wenigstens einmal alle 30 Tage online zu gehen.[10]
Bei dem kostenpflichtigen Service Spotify Premium gibt es zusätzlich zur Werbefreiheit die Möglichkeit, Musiktitel auf das eigene Endgerät herunterzuladen und somit ohne Internetverbindung verfügbar zu machen.[11] Zudem können Premium-Nutzer Musik mit einer Bitrate von 320 kbit/s empfangen. Ohne Premium liegt die maximale Bitrate bei 160 kbit/s. Gratis-Nutzer können Spotify 14 Tage lang im Ausland nutzen, bevor sie sich wieder in ihrem Heimatland anmelden müssen. Für Nutzer mit Premium-Abonnement gibt es keine derartige Begrenzung.[12] Mittels Geotargeting der IP-Adresse des Endgeräts wird geprüft, aus welchem Land auf den Dienst zugegriffen wird.
Nach dem „ursprünglich klassischen“ Abomodell wurden folgende Angebote entwickelt:
Seit 2014 gibt es Spotify Premium Student, ein ermäßigtes Angebot für Studierende.[13]
Seit 2017 gibt es Spotify Premium Family. Über dieses Abonnement können bis zu sechs Familienmitglieder die Premium-Vorteile zu einem ermäßigten Preis nutzen. Für dieses Abo ist es erforderlich, dass alle Nutzer die gleiche Anschrift haben.[14] Seit dem 12. Mai 2020 steht den Spotify-Premium-Family-Abonnenten eine Beta-Version der Spotify-Kids-App zur Verfügung. Zum Start bietet die App eine Sammlung aus mehr als 170 Playlists und etwa 30.000 Songs.[15]
Im Juli 2020 startete Spotify mit Spotify Premium Duo ein Angebot für zwei Personen, die in einem gemeinsamen Haushalt leben.[16]
Seit Dezember 2020 bietet Spotify in ausgewählten Regionen mit geringerer Kaufkraft wie Indien ein Abomodell namens Spotify Premium Mini an, das tages- bzw. wochenweise abgeschlossen werden kann und auf ein einzelnes, mobiles Gerät beschränkt ist. Gegenüber den anderen Premiumabonnements unterliegt dieses einigen Einschränkungen, bspw. beträgt die maximale Bitrate 160 kbit/s und es können maximal 30 Songs zum Offlinehören heruntergeladen werden.[17]
Umsatz und Mitarbeiter
Im Jahr 2020 haben 13.400 Künstler mindestens 50.000 US-Dollar generiert, davon 870 Künstler mehr als 1 Million Dollar.[18]
Umsatz- und Mitarbeiterentwicklung (jeweiliges Geschäftsjahr)[19]
Jahr
Umsatz in Mio. €
Angestellte
2014
1.085
1.581
2015
1.940
2.162
2016
2.952
2.950
2017
4.090
3.651
2018
5.259
4.405
2019
6.764
5.584
2020
7.880
6.554
2021
9.668
7.690
2022
11.727
8.359
2023
13.247
9.123
Ende 2023 wurde der geplante Abbau von rund 1500 Arbeitsplätzen bekannt, als Begründung wurde das verlangsamte Wirtschaftswachstum sowie gestiegenen Zinsen angegeben.[20]
Geschichte
Spotify wird seit 2006 von der Spotify AB mit Sitz in Stockholm, Schweden entwickelt. Das Unternehmen wurde von Daniel Ek und Martin Lorentzon (ehemaliger CEO von TradeDoubler) in Stockholm gegründet. Laut Aussage von Axel Bringéus, ehemaliger Vorstand für internationales Wachstum bei Spotify, ist der Musikdienst „als legale Alternative zur Piraterie entstanden“.[21]
Spotify AB ist ein Tochterunternehmen von Spotify Limited mit Sitz in London, welches wiederum ein Tochterunternehmen von Spotify Technology S.A. in Luxemburg ist.[22][23] Spotify hat Büros in 18 Ländern.[7] In Deutschland ist es im Handelsregister Berlin-Charlottenburg als Spotify GmbH eingetragen.[24]
Der Dienst wurde im Oktober 2008 gestartet, nachdem Lizenzverträge mit großen Musiklabels geschlossen wurden.[25]
2011 schaffte Spotify einen Umsatz von rund 188 Millionen Euro und erlitt einen Verlust von 40 Millionen Euro. Im April 2011 wurde das Geschäftsmodell geändert. Nutzer, die den kostenlosen Dienst länger als sechs Monate in Anspruch genommen hatten, durften nur noch ungefähr zehn Stunden im Monat kostenlos Musik hören. Außerdem durfte ein Lied über den gesamten Nutzungszeitraum höchstens fünfmal abgespielt werden.[26][27]
Damit sollten mehr Nutzer dazu gebracht werden, ein kostenpflichtiges Konto zu nutzen. Es wurden bis zu einer Obergrenze von zehn Stunden wöchentlich 2,5 Stunden gutgeschrieben.[28] Im April 2012 wurden diese Einschränkungen in den USA auf unbestimmte Zeit aufgehoben.[29]
Im März 2014 übernahm Spotify das Unternehmen The Echo Nest, einen Anbieter, der sich auf die genaue Analyse von Musikstücken spezialisiert hatte, um den automatischen Empfehlungsdienst von Spotify zu verbessern.[30]
Im Februar 2019 gab Spotify die Übernahme der Podcast-Dienste Anchor und Gimlet bekannt, um sich stärker in diesem Markt zu positionieren;[31] im folgenden Monat erwarb das Unternehmen zudem das Podcast-Studio Parcast.[32] Im Juni 2019 wurde bekannt, dass sich Spotify an der Internetwährung Libra beteiligt hat.[33]
Anfang Juni 2019 kündigte Spotify eine Partnerschaft mit Higher Ground, der Produktionsfirma des ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama und dessen Ehefrau Michelle Obama, an, um Podcasts exklusiv für die Plattform zu produzieren.[34]
Im September 2019 verkündete Spotify die Übernahme von SoundBetter, einer Plattform für Musikproduktion.[35]
Im Oktober 2022 erschien die Serie The Playlist, die die Geschichte von Spotify erzählt, auf Netflix.
Im Mai 2017 gab Spotify seine Absicht bekannt, an die Börse gehen zu wollen, um seinen Investoren und Mitarbeitern Liquidität zu bieten. Dabei sollte nicht der Weg des traditionellen IPO gewählt, sondern eine sog. Direktnotierung(direct listing) durchgeführt werden. Anfang April 2018 erfolgte die Direktnotierung von Spotify am NYSE; dabei wurden Aktien zur Notierung freigegeben, ohne dass Spotify neue Aktien bei Investoren platzierte. Der Schlusskurs des ersten Handelstages lag bei 149 US$ und bewertete Spotify somit mit 26,5 Mrd. US$[49]
Geografische Verfügbarkeit
Im Jahr 2021 war Spotify weltweit in 184 verschiedenen Ländern verfügbar.[50]
Nach dem Beginn der großangelegten Invasion Russlands in der Ukraine hat Spotify seine Aktivitäten in Russland eingeschränkt, einschließlich der Schließung von Büros und der Entfernung von Inhalten, die von der russischen Regierung gesponsert wurden. Spotify blieb für russische Nutzer bis zum 11. April 2022 zugänglich, doch dann wurde entschieden, den Betrieb aufgrund neuer russischer Gesetze, die die Kontrolle über die Medien verstärkten, vollständig einzustellen.
Im Februar 2023 beantragte Spotify die Liquidation seiner einzigen rechtlichen Entität in Russland, die am 14. Dezember desselben Jahres offiziell ihre Tätigkeit einstellte. Die Entscheidung, den russischen Markt zu verlassen, wurde durch das erhöhte Risiko für die Sicherheit der Mitarbeiter und Hörer sowie eine strategische Überprüfung der Richtlinien im Licht der Kriegsereignisse getrieben.
„Dies stellt die Sicherheit unserer Mitarbeiter und möglicherweise unserer Hörer aufs Spiel. Nach einer gründlichen Überprüfung der Optionen aufgrund der aktuellen Umstände kamen wir zu der schwierigen Entscheidung, den Betrieb in Russland vollständig einzustellen“, berichtete die schwedische Publikation Expressen und übermittelte die Erklärung von Spotify.[79]
Diese Entscheidung führte bei dem Unternehmen zu einem erheblichen Verlust von etwa 2,1 Millionen zahlenden Abonnenten während des ersten und zweiten Quartals 2022.[80]
Kooperationen mit Telekommunikationsunternehmen
Am 2. Oktober 2012 startete die Deutsche Telekom in Kooperation mit Spotify den Mobilfunktarif „Special Complete Mobil Music“, mit dem es möglich ist, über Spotify Musik zu übertragen, ohne dass das Spotify-Datenaufkommen dem Inklusivvolumen des Tarifs angerechnet wird.[81] Beobachter sehen das als Verstoß gegen das Prinzip der Netzneutralität.[82] Im Januar 2013 begann Orange Schweiz (heute Salt Mobile) eine Kooperation mit Spotify, im Juni 2014 der österreichische Mobilfunkanbieter Hutchison Drei Austria.[83][84] Spotify ist neben anderen Streaminganbietern Teil des Zero-Rating-Programmes StreamOn der Deutschen Telekom.[85] Auch im Vodafone Music Pass ist ein Streaming unabhängig vom Datenvolumen möglich.[86]
Logos
2008 bis 2012
Variante des Logos 2008–2012
März 2013 bis Mai 2015
Seit Juni 2015
Funktionen
Der Nutzer muss ein Spotify-Konto anlegen, um den Dienst verwenden zu können. Dieses Konto kann dann von mehreren Geräten aus genutzt werden, gleichzeitiges Wiedergeben (englisch „streaming“) auf mehreren Geräten wird aber technisch unterbunden. Die Zahl der Geräte ist beim Herunterladen auf fünf, die Zahl der Titel auf jeweils 10.000 beschränkt.[10]
Jeder Nutzer kann die Titel aller Major-Labels und kleinerer Labels sowie Musikstücke anderer Nutzer anhören. Die Musikstücke können über eine Suche nach Interpreten, Titeln oder Alben gefunden werden. Weiterhin können auf der Festplatte gespeicherte Musikdateien in Spotify importiert werden, um Musik abzuspielen, die über Spotify nicht verfügbar ist. Die Nutzer können sich zudem Musikabspiellisten (Playlists) erstellen, veröffentlichen, diese mit anderen Nutzern austauschen und gemeinsam bearbeiten. Zu diesem Zweck kann der Playlist-Link direkt in ein E-Mail- oder ein Instant-Messaging-Fenster gezogen werden. Klickt der Empfänger auf den Link, lädt sich die Playlist im Spotify-Konto des Empfängers. Diese Playlist-Links können wie normale Links überall, zum Beispiel auf Webseiten, eingesetzt werden. Das gleiche Prinzip gilt für einzelne Musikstücke. Allerdings sind diese Möglichkeiten inzwischen etwas eingeschränkt und vollständig nur noch im Rahmen von Spotify for artists nutzbar.[87]
Spotify überträgt Musikdateien über das Internet durch On-Demand-Streaming. Bis Ende 2014 wurde zudem das Peer-to-Peer-Verfahren (P2P) benutzt, bei dem häufig verwendete Musikdaten aus dem Cache der Computer anderer Spotify-Nutzer übertragen wurden.[88] Die Musik wird im Vorbis-Format mit bis zu 320 KBit/s für Premium-Nutzer und bis zu 160 KBit/s für Free-Nutzer übertragen.[89] Streaming an DLNA-Geräte ist nicht möglich.[90] Spotify kann die gehörte Musik zu Last.fm „scrobbeln“.
Spotify Connect erlaubt die Nutzung eines Spotify-Clients als „Fernbedienung“ für Audioausgabegeräte. Spotify Connect ist in über 2.000 netzwerkfähige Geräte von über 200 verschiedenen Marken integriert.[91] Dazu gehören zum Beispiel Smart Speaker, Spielekonsolen, Netzwerkplayer, AV-Receiver, Blu-ray-Player usw. Über einen Client (z. B. der Smartphone-App) kann mit dem Spotify-Connect-fähigen Endgerät Kontakt aufgenommen werden. Der Spotify-Server übernimmt dann den Stream und die Wiedergabe während die Steuerung (Abspielen, Pause, Vor/Zurück, Lied/Album/Playlistauswahl, …) beim Client bleibt. Da auch die Clients synchronisiert werden, kann die Steuerung jederzeit von einem anderen Spotify-Client übernommen werden – so kann ein Endnutzer das Gerät wechseln, ohne den Stream zu beenden und neuzustarten. Die Nutzung von Spotify Connect erfordert teilweise ein Premium-Konto. Ein wesentlicher Vorteil dieser Methode gegenüber anderen in dem Bereich üblichen Kopplungsmethoden (z. B. Bluetooth) ist, dass auf dem aufrufenden Client keine (umgeleitete) Tonausgabe erfolgt. Dieser steht damit wieder für eigenständige Tonausgaben (z. B. im Falle eines Mobiltelefons Anrufe) zur Verfügung.
Lyrics: Im Januar 2016 haben Spotify und Genius.com, eine Datenbank für Songtexte, eine Partnerschaft abgeschlossen, um Hintergrundinformationen zu Songs anzuzeigen. Diese Funktion ist bekannt als Behind The Lyrics.[92] Seit November 2019 testet Spotify in Kooperation mit Musixmatch zudem die Anzeige von Echtzeit-Lyrics in Kanada, Indonesien und Mexiko.[93] Im Juni 2020 wurde der Test auf 26 Länder erweitert, im Februar 2021 auch auf Südkorea und die USA.[94][95]
Spotify Codes: Im Mai 2017 führte Spotify Spotify Codes ein. Mit ihnen haben Benutzer die Möglichkeit, bestimmte Künstler, Songs, Alben oder Wiedergabelisten mit anderen Personen zu teilen. In ihrer Funktionsweise ähneln sie QR-Codes. Über ein Kamera-Symbol in den Suchfeldern der mobilen Apps können andere Nutzer den Code scannen.[96]
Spotify Canvas wurde im Februar 2021 allen Künstlern zugänglich gemacht. Als Canvas werden sich wiederholende, zwischen fünf und acht Sekunden lange Videos bezeichnet. Sie können während der Wiedergabe eines Titels statt dem Albumcover angezeigt werden, je nach Einstellung des Nutzers, und Bereitstellung durch die Künstler.[97]
Spotify Clips: Im Februar 2021 hat Spotify ein Story-Format eingeführt, mit dem Künstler kurze, zeitlich-begrenzte Video-Clips posten können.[98]
Soziale Funktionen: Spotify bietet verschiedene, soziale Funktionen an. So können sich Nutzer untereinander befreunden und dann die Aktivitäten dieser sehen.[99] Auch können Nutzer gemeinsam eine Playlist verwalten.[100] Des Weiteren testet Spotify sogenannte Group Sessions, mit denen Freunde gemeinsam Musik oder Podcasts hören können.[101] Mit Blend können zwei Nutzer eine gemeinsame Playlist erstellen lassen, die den Musikgeschmack beider berücksichtigt.[102] Eine ähnliche Funktion Duo Mix bzw. Family Mix gibt es bereits im Spotify-Duo bzw. -Family-Abonnement.[103][104]
Spotify ist darüber hinaus in einigen Anwendungen von Drittanbietern integriert. So lässt sich Spotify mit Discord verbinden. Die Höraktivitäten werden dann in der Anwendung dargestellt. Auch kann gemeinsam Musik angehört werden.[105] In Gruppenchats von Facebook Messenger können Nutzer gemeinsam eine Spotify-Playlist erstellen.[106]
Podcasts
Seit 2016 ist es möglich, auf Spotify Podcasts zu hören. Einzelne Podcastfolgen können offline gespeichert werden. Die Sendungen sind wie die Musik in Kategorien eingeteilt, zudem gibt Spotify individuelle Empfehlungen.[107] Zuständig für Podcasts, insbesondere der Auswahl, Produktion und redaktionelle Betreuung der deutschsprachigen Spotify-Exklusiv-Podcasts im DACH-Raum ist Saruul Krause-Jentsch als Head of Podcast.[108]
Im Mai 2016 startete mit Fest & Flauschig der weltweit erste exklusive Spotify-Podcast.[109] In den folgenden Jahren kamen weitere Exklusivverträge hinzu.[110][111] Im Jahr 2019 belegten die beiden deutschen Podcasts Gemischtes Hack und Fest & Flauschig weltweit die Plätze 3 und 4 der Spotify-Jahrescharts.[112]
Podcastproduzenten haben seit Oktober 2020 die Möglichkeit, Musik in ihre Podcasts einzubinden. Die Titel stammen dabei aus Spotifys Musikkatalog, so können lizenzrechtliche Schwierigkeiten umgangen werden.[113]
2020 war The Joe Rogan Experience der meistgehörte Podcast auf Spotify.[114]Gemischtes Hack schaffte es als einziger nicht-englischer Podcast unter die Spotify-Top-10-Jahrescharts mit Millionen regelmäßiger Zuhörer.[115]
2021 hat Spotify eine Reihe von zusätzlichen Podcastfunktionen implementiert. So ist es möglich, Videopodcasts auf Spotify hochzuladen. Auch erhalten Podcastproduzenten die Möglichkeit, ihre Inhalte mit Umfragen und Q&As interaktiver zu gestalten.[116] Des Weiteren stellt Spotify Transkripte der Podcasts zur Verfügung[117] und erlaubt das Teilen von Podcasts mit Zeitstempeln.[118]
2021 hatte Spotify 3,6 Millionen Podcasts, davon sind mehr als 70.000 deutschsprachig.(Stand Dezember 2021) 25 Prozent aller monatlich aktiven Nutzer interagieren mit Podcasts.(Stand April 2021)[119]
Kampagnen
Seit 2015 gibt es zum Ende jedes Jahres eine Kampagne namens Wrapped. Spotify stellt dabei Fakten und Statistiken über das eigene Hörverhalten zur Verfügung, zum Beispiel die meistgehörten Songs des Jahres. Auch Künstler und Podcast-Produzenten können mit Wrapped for Artists bzw. Wrapped for Podcasters Einblicke erlangen.[120][121][122] Im Jahr 2021 startete Spotify eine ähnliche Kampagne Only You, die das individuelle Hörverhalten in den Fokus stellt und eher ungewöhnliche Fakten über den Nutzer präsentiert, bspw. ein Künstlerpaar, das sonst eher nicht zusammen gehört wird.[123]
Als Betriebssystem wird mindestens Windows 7 beziehungsweise macOS ab „Mavericks“ vorausgesetzt.[127] Auch Linux wird nativ unterstützt, der Client kann unter Verwendung zusätzlicher Paketquellen heruntergeladen werden (Snap oder Flatpak). Unter Ubuntu 18.04 kann Spotify ohne Umwege oder Anmeldung aus dem Software Center geladen werden.[128] Spotify ist zudem in Programme wie Clementine, Shazam und Musixmatch eingebunden.
Ab November 2012 lieferte Spotify eine webbasierte Variante an einige Nutzer aus.[131] Anfang 2013 wurde der Dienst für alle Nutzer verfügbar gemacht.[132]
Seit dem 11. Dezember 2013 kann Musik auf Android- und iOS-Smartphones kostenlos gehört werden, allerdings nur mit Zufallswiedergabe.[136] Seit 2014 wird auch Windows Phone unterstützt.[137] Außerdem können nur sechs Titel pro Stunde übersprungen werden. Auf Desktop-Computern und Tablets mit den gleichen Betriebssystemen gibt es diese Einschränkung nicht.
Seit dem 29. September 2015 unterstützt Spotify Google Cast[142] und am 18. Mai 2016 wurde eine App für Android TV veröffentlicht.[143] Es gibt zudem eine Spotify-App für neuere Samsung-Fernseher, dort können unter anderem Wiedergabelisten abgerufen werden.[144]
Seit dem 30. März 2015 ersetzt Spotify auf der PlayStation 3 und PlayStation 4 den hauseigenen Musik-Streaming-Dienst Music Unlimited von Sony. Aufgrund der Einstellung von Music Unlimited erhielt jeder bisherige Abonnent einen kostenlosen, zweimonatigen Testzugang zu Spotify Premium.[149] Seit dem 12. November 2020 ist Spotify auf der PlayStation 5 verfügbar. Die Medienfernbedienung der Playstation 5 wird dabei mit einer eigenen Spotify-Taste ausgeliefert.[150]
Seit dem 8. August 2017 ist Spotify auch auf der Xbox One verfügbar.[151]
Autos
Der schwedische Automobilhersteller Volvo integriert Spotify in einige seiner Fahrzeuge.[152] Das wird mit Hilfe der Ericsson-Technik „Connected Vehicle Cloud“ ermöglicht.[153] Im November 2014 verkündete Spotify eine Kooperation mit BMW und Mini, die es Fahrern dieser Marken erlauben soll, die Spotify-App auf Apple-iOS-Geräten über den Onboard-Computer ihres Fahrzeugs zu bedienen.[154]
Auch das kalifornische Unternehmen Tesla Motors stattet die Modellreihen S, 3, X und Y standardmäßig mit einem kostenlosen integrierten Spotify-Account aus.[155]
Hardware
Car Thing
Im April 2021 hat Spotify erstmals ein Hardwareprodukt vorgestellt. Car Thing ist dabei ein nachrüstbares Infotainment-System, das im Auto am Lüftungsgitter montiert werden kann. Das System beinhaltet einen Sprachassistenten und fokussiert sich auf die Interaktion mit dem Spotify-Dienst. Aktuell ist das Produkt nur in den USA für ausgewählte Spotify-Abonnenten erhältlich.[156] Das Produkt wird im Dezember 2024 eingestellt.[157][158]
Spotify hat eine Reihe an Angeboten, die sich direkt an Künstler und Produzenten richten.
Spotify for Artists und Spotify for Podcasters sind dabei die zentralen Anlaufstellen für Künstler und Podcast-Produzenten. Dort können sie zum Beispiel Analytics einsehen und Promokarten erstellen.
Anchor ist eine Anwendung, mit der Podcasts produziert und veröffentlicht werden können.[161] Im Jahr 2020 wurden 70 Prozent aller Podcasts auf Spotify über Anchor veröffentlicht, das waren mehr als 1,3 Millionen Podcasts aus dem Katalog.[162]
SoundBetter ist ein Marktplatz für Künstler und Songwriter, die gemeinsam an Projekten arbeiten oder ihre Songs vertreiben wollen.[165] Darüber hinaus vermittelt die Plattform Designer für Canvas.[166]
Kritik
Ende 2014 haben sich Taylor Swift und andere Künstler (z. B. Sven Regener, Farin Urlaub und Herbert Grönemeyer) gegen Spotify ausgesprochen und ihre Musik teilweise dort nicht zur Verfügung gestellt. Taylor Swift sagte dazu in einem Interview mit Yahoo Music: „Ich möchte mit meinem Lebenswerk nicht zu einem Experiment beitragen, das nach meinem Gefühl Autoren, Produzenten und Künstler nicht fair entschädigt“.[167] Im September 2015 – nachdem ihre Musik exklusiv auf Apple Music zum Streamen angeboten wurde, führte sie weiter aus: „Apple hat mich wie die Stimme der kreativen Community behandelt, die ihnen tatsächlich am Herzen liegt. Es war für mich sehr ironisch, dass ein Multi-Milliarden-Unternehmen auf Kritik mit Demut reagiert, während ein Startup ohne Cashflow darauf wie eine riesige Konzern-Maschine reagiert.“[168][169][170] Seit Juni 2017 ist der komplette Musikkatalog von Taylor Swift jedoch wieder bei Spotify verfügbar.[171] Auch das Werk der anderen genannten Künstler stand im Dezember 2018 bei Spotify größtenteils zur Verfügung.
Kritisiert wird die mangelnde Authentifizierung der Nutzer, wodurch es zu sogenannten „Fake“-Musikern komme, hinter denen sich manchmal professionelle Künstler verstecken.[172]
Verbindung mit Facebook
Die Nutzung von Spotify war anfangs ausschließlich in Verbindung mit einem Facebook-Konto möglich, was massive Kritik von Datenschützern zur Folge hatte.[173] So war Peter Schaar der Ansicht, der Dienst verstoße gegen das Telemediengesetz, andere Datenschutzbeauftragte rieten von der Nutzung ab.[174] Im Juni 2012 hob Spotify diese Einschränkung in Deutschland auf.[175][176] Die Verbindung mit einem Facebook-Profil wird jedoch weiterhin angeboten.
Vergütung der Künstler
Recherchen des Hessischen Rundfunks vom April 2013 zufolge bekam ein Künstler im besten Fall nur 0,164 Cent pro Abspielvorgang. Zum Vergleich: Verkauft ein Künstler ein Album mit 13 Liedern auf CD, bleiben ihm im besten Fall rund 3 Euro. Das Album müsse also rund 145-mal übertragen werden, damit der Künstler auf einen ähnlichen Ertrag kommt. Das Plattenlabel entscheidet letztlich darüber, ob die Musik auf Spotify angeboten wird. Die Zahlen gehen aus einer Abrechnung hervor, die eine Band dem Hessischen Rundfunk vorgelegt hat.[177] Dagegen wurde eingewandt, dass die Erlöse pro Stream deutlich über denen pro abgespieltem Lied im Radio liegen.[178]
Anfang Dezember 2013 reagierte Spotify mit einer detaillierten Aufstellung über Einnahmen, Ausgaben und Ausschüttungen an die Künstler. Dieser zufolge gehen 70 % der Einnahmen an die Rechteinhaber, pro übertragenem Musikstück würden diese momentan 0,6–0,84 US-Cent erhalten.[179]
Kritik an dem Vergütungsmodell wurde auch von verschiedenen Künstlern und Musikern geäußert, die sich deshalb zunächst der Veröffentlichung ihres Werks bei Spotify widersetzten. Der Schlagzeuger der The Black Keys, Patrick Carney, begründete die Entscheidung seiner Band, das Album El Camino nicht auf Spotify bereitzustellen, damit, dass Streaming-Dienste für „eine Band, die von der Musik lebt, finanziell keinen Sinn haben.“[180] Auch der Sänger Thom Yorke kündigte an, dass die Musik seiner Band Atoms for Peace wegen der schlechten Vergütung nicht auf Spotify verfügbar sein werde.[181] Über Twitter verkündete er: „Macht euch keine Illusionen. Neue Künstler, die ihr auf Spotify entdeckt, werden nicht bezahlt.“[182]
Datenschutzrichtlinien
Ab dem 19. August 2015 gelten bei Spotify neue Datenschutzrichtlinien für die Verwendung der Nutzerdaten. Darin heißt es, dass nur mit ausdrücklicher Zustimmung des Nutzers die mit Spotify geteilten Fotos und Kontakte sowie der Zugriff auf das Mikrofon und die Standortdaten des Endgerätes, auf dem die Spotify-App installiert ist, von der Spotify AB in Stockholm gesammelt und genutzt werden dürfen, um die Dienste zu verbessern und so dem Nutzer beispielsweise eine verbesserte personalisierte Songauswahl zu ermöglichen. Jedoch lasse sich dieser Zugriff auf die Daten jederzeit in den Einstellungen des jeweiligen Endgerätes nachträglich einzeln aktivieren oder sperren.[183] Nach massiven Protesten von Kunden über diverse Internetdienste wegen der Ausweitung der Datensammlung entschuldigte sich der Spotify-Chef daraufhin bei seinen Kunden und versuchte, die neuen Regelungen zu erklären.[184] Des Weiteren kündigte Daniel Ek eine überarbeitete Version der neuen Allgemeinen Geschäfts- und Nutzungsbedingungen sowie der Datenschutzbestimmungen für die kommenden Wochen an, die mit ausführlicheren Erklärungen versehen werden sollten und am 9. September 2015 veröffentlicht worden sind.[185][186]
Eingestellte Produkte
Spotify kaufte 2021 die Smartphone-App Locker Room, die auf einem ähnlichen Konzept wie die App Clubhouse basierte. Sie wurde zunächst in Spotify Greenroom und zuletzt in Spotify Live umbenannt. Der Erfolg blieb jedoch aus, was sich z. B. anhand von geringen Bewertungszahlen in den App-Stores zeigt. Ein Unternehmens-Sprecher kündigte daher im April 2023 an, man wolle Spotify Live als eigenständiges Angebot einstellen. Das grundsätzliche Konzept soll allerdings erhalten bleiben und in die Hauptanwendung (Spotify) einfließen. In welcher Form und wann dies umgesetzt werden soll, wurde bislang nicht bekannt gegeben.[187]
David Regner: Spotify vs. Bandcamp. Die Plattformisierung von Musikkulturen. In: SAMPLES. Band21, 22. Dezember 2023 (gfpm-samples.de).
Maria Eriksson et al.: Spotify Teardown: Inside the Black Box of Streaming Music. The MIT Press, 2019, ISBN 978-0-262-03890-4.[188]
Verfilmung
Die Geschichte von Spotify und einiger der handelnden Personen stehen im Mittelpunkt der MiniserieThe Playlist bei Netflix im Jahr 2022. Zum Teil ist diese Serie dokumentarisch, sie enthält aber auch fiktionale Elemente, indem die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven beschrieben wird. Insbesondere die letzte Folge, die mit der fiktiven Künstlerin Bobbi T im Jahr 2024 spielt, beleuchtet die Perspektive der Musikschaffenden.[189]
Weblinks
Commons: Spotify – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
↑Mehr Info/FAQ – Spotify. In: support.spotify.com. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. März 2014; abgerufen am 26. Dezember 2013.
↑Spotify-Managerinnen Krause-Jentsch und Zhang: „Wir wollen die größte Audio-Bibliothek der Welt werden“. In: Der Tagesspiegel Online. ISSN1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 10. Oktober 2023]).
↑Christopher F. Schuetze: Bringing Some Cool to German Comedy. In: The New York Times. 12. Februar 2021, ISSN0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 22. Februar 2021]).
↑Uwe Ebbinghaus: Taylor Swift und die Folgen: Die Musikindustrie kommt ins Grübeln. In: FAZ. 18. November 2014, ISSN0174-4909 (Online [abgerufen am 18. Juni 2016]).