Als Antennenträger kommt ein freistehender Stahlrohrmast zum Einsatz. Obwohl er nur 55 m hoch ist, kann er dank seiner Lage fast das gesamte bayerische Alpenvorland sowie Teile Österreichs mit Fernseh- und Radio-Programmen versorgen. Im Mai 2005 wurde die analoge Abstrahlung von ARD, ZDF und Bayerischem Fernsehen eingestellt und durch die digitale Ausstrahlung im DVB-T/DVB-T2 Standard ersetzt. Dabei werden sämtliche Münchner Multiplexe auch vom Wendelstein gesendet und sind damit in weiten Teilen Oberbayerns gut zu empfangen.
Vom Wendelstein aus werden heute auch sämtliche südbayerischen Sendeanlagen des Bayerischen Rundfunks fernüberwacht, sofern diese aufgrund der Tageszeit oder dauerhaft unbesetzt sind. Die Senderbetriebszentrale für den nordbayerischen Raum befindet sich am Dillberg.
Der Sender Wendelstein wurde am 3. Januar 1950 auf der UKW-Frequenz 88,5 MHz für Bayern 2 in Betrieb genommen. Aufgrund des Europäischen Rundfunkabkommens Stockholm 1952 musste diese Frequenz am 1. Juli 1953 auf 90,0 MHz verschoben werden, nachdem sie zwischenzeitlich auf 88,9 MHz lag. 1954 wurde die Sendeleistung von anfangs 1 kW auf 100 kW erhöht und gleichzeitig die Frequenz 93,6 MHz für Bayern 1 in Betrieb genommen. 1961 wurden die UKW-Frequenzen neu koordiniert, wobei die Frequenz 90,0 MHz auf 89,5 MHz und die Frequenz 93,6 MHz auf 93,7 MHz geändert wurde.
Fernsehsignale kamen erstmals Anfang November 1954 vom Wendelstein, wofür ein 100 kW starker Fernsehsender für VHF-Kanal 10 installiert wurde.
Bereits 10 Jahre später baute der Bayerische Rundfunk einen neuen 55 Meter hohen Sendemast und nahm am 1. November 1970[1] für sein damaliges GastarbeiterprogrammBayern 3 die Frequenz 98,5 MHz mit 35 Kilowatt Leistung in Betrieb.
Bayern 4 Klassik wurde erstmals am 4. Oktober 1984 vom Wendelstein ausgestrahlt, zunächst auf der Frequenz 103,3 MHz mit 5 Kilowatt, ab Ende 1986 dann auf 102,3 MHz mit den vollen 100 Kilowatt Sendeleistung. 1989 wurde dann das RDS in Betrieb genommen. Die nächste Inbetriebnahme einer UKW-Frequenz dauerte nicht lange, so wurde bereits ab 1988 auf der Frequenz 105,7 MHz das Gastarbeiterprogramm mit 2 Kilowatt Sendeleistung ausgestrahlt, nach dessen Einstellung im Mai 1991 dann B5 aktuell. Ende 1992 verstärkte man auch diese Frequenz auf die vollen 100 Kilowatt.
Digitalradio (DAB) wurde zunächst am 8. Juni 1995 als Pilotprojekt aufgeschaltet, ab 1999 dann im Regelbetrieb. Nachdem zunächst nur das DAB-Ensemble auf 12D ausgestrahlt wurde, kam am 16. Dezember 2010 auch der BR-Mux auf 11D mit 4 Kilowatt Leistung dazu.
Im April 2005 bekam der Sendemast im Zuge der Umstellung auf DVB-T eine neue Spitze aus Glasfaserverstärktem Kunststoff mit den neuen UHF-Antennen.
Frequenzen und Programme
Analoges Radio (UKW)
Beim Antennendiagramm sind im Falle gerichteter Strahlung die Hauptstrahlrichtungen in Grad angegeben.
Die ebenfalls für den Standort Wendelstein koordinierte Frequenz 107,7 MHz wird derzeit mit dem Programm Antenne Bayern vom Sender Hochries mit reduzierter Sendeleistung (50 kW statt 100 kW) betrieben.
Digitales Radio (DAB)
DAB+ wird in vertikaler Polarisation und im Gleichwellenbetrieb mit anderen Sendern ausgestrahlt.
Netzbetreiber und Frequenzinhaber des Testkanals 10D ist die Bayern Digital
Radio GmbH. Das Projekt wird von der BLM gefördert.[2]
Am 4. Mai 2022 startete ein auf zwei Jahre befristetes Projekt zwecks Tests der Warnsysteme EWF und TPEG-EAW in den Großräumen München und Nürnberg. Die Testprogramme wurden am 1. Juli 2024 wieder abgeschaltet.
Digitales Fernsehen (DVB-T2)
Die DVB-T2 HD-Ausstrahlungen auf dem Wendelstein laufen seit dem 29. März 2017 und sind im Gleichwellenbetrieb (Single Frequency Network) mit anderen Sendestandorten.
Die Fernsehsender auf den Kanälen von Freenet TV werden mit Ausnahme von Bibel TV und der Teleshopping-Programme verschlüsselt verbreitet und sind nur entgeltlich empfangbar.
Analoges Fernsehen
Bis zur Umstellung auf DVB-T am 30. Mai 2005 wurden folgende Programme in analogem PAL gesendet:
Die Sender schwacher Leistung dienten früher der Versorgung von Bayrischzell.