Die vier Fundamentblöcke im Abstand von je 25 Metern fassen 250 Kubikmeter Beton. Die Gitterkonstruktion aus feuerverzinktem Stahl besitzt eine Masse von 300 Tonnen. Die Herstellung und Lieferung der Stahlkonstruktion erfolgte durch den spanischen Spezialisten für Stahlgittermasten Imedexsa. Die Sendeantennen werden von einer 21 Meter hohen Ummantelung aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) umgeben, die an ihrer Spitze einen Blitzfangkorb trägt.
Bis zu dieser Höhe wurde der Turm mit dem mobilen 1200-Tonnen-AutokranLiebherr LTM 11200 montiert, wobei die einzelnen Ebenen auf der Erde vorgefertigt worden waren. Am 28. September 2015 wurde mit dem Aufsetzen der Teilsegmente auf den Turmschaft begonnen. Die Endhöhe ohne Antenne wurde am 3. Oktober erreicht. Am 26. Oktober wurde der 21 Meter hohe Antennenschaft mit dem Blitzfangkorb in drei Teilen mit einem Transporthubschrauber Super Puma montiert. Damit steht der Turm mit seiner endgültigen Höhe von 191 m für die Aufnahme des technischen Equipments bereit.[5]
Vorher nutzte die Deutsche Funkturm AG einen in etwa 500 Meter Entfernung befindlichen Schornstein der Stadtwerke Leipzig. Der Neubau erfolgte, da am alten Senderstandort keine Erweiterungen mehr möglich waren.[3]
Der Betrieb des Turmes begann am 16. Mai 2016 mit der Abstrahlung der Rundfunksender als Digital-Radio (DAB). Dabei wurden zunächst der deutschlandweite DAB+-Programmblock 5C und der DAB-Block 9A (Sachsen) in vertikaler Polarisation und im Gleichwellenbetrieb mit anderen Sendern übertragen. Seit dem 31. Januar 2018 wurde der Lokalmultiplex DAB+ Leipzig auf Kanal 6C mit 15 privaten Rundfunkprogrammen verbreitet. Der Übergang in den Regelbetrieb erfolgte am 31. Januar 2020 mit 14 Programmen (Einzelheiten siehe Tabelle).
Der Fernsehbetrieb startete am 31. Mai 2016 mit einem vorläufigen Betrieb. Sechs Programme in HD-Qualität wurden per DVB-T2 übertragen: ARD, ZDF, Sat.1, ProSieben, RTL und VOX.[6]
Seit dem 29. März 2017 wird das komplette Programmangebot wie in der unten stehenden Tabelle ausgestrahlt.
Die DVB-T2 HD-Ausstrahlungen aus Leipzig sind in der Regel im Gleichwellenbetrieb (Single Frequency Network) mit anderen Sendestandorten. Ausnahme ist der Multiplex MDR 1 (ARD) auf Kanal 35.
Alle kursiv dargestellten Sender sind verschlüsselt und nur über die DVB-T2 HD-Plattform freenet TV empfangbar.
Der Funkturm Leipzig ist nicht die erste Stahlgitterkonstruktion für Sendezwecke in Leipzig. 1926 wurde auf dem Gelände der Technischen Messe für die Mitteldeutsche Rundfunk AG (MIRAG) eine Sendeantennenanlage mit zwei 105 Meter hohen Stahlgittertürmen errichtet, zwischen denen die Antenne aufgespannt war. Mit der Inbetriebnahme des Rundfunksenders Wiederau 1932 wurde die Anlage überflüssig.