Schardenberg liegt auf 543 m Höhe im Innviertel und ist der RaumeinheitSauwald zugeordnet. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 8,4 km, von West nach Ost 9,2 km. Die Gesamtfläche beträgt 31,6 km². 28,8 % der Fläche sind bewaldet, 61,1 % der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt. Auf dem Fronberg befindet sich der Sender Schardenberg, der vom ORF erbaut wurde.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende 14 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):
Achleiten (102) samt Pyret
Asing (108) samt Dobling, Edt und Würm
Bach (47)
Dierthalling (42) samt Reitern
Englhaming (30) samt Hamberg
Fraunhof (75) samt Außerachleiten
Gattern (312) samt Mayrhof, Ohrhalling und Unedt
Grub (262) samt Aich, Dorf, Goldberg, Grub-Zerstreute Häuser, Huber-Siedlung und Krennbauer-Siedlung
Ingling (166) samt Bergkeller, Ingling-Siedlung und Schwendt
Lindenberg (89) samt Lindenberg-Zerstreute Häuser und Thaling
Luck (84)
Schardenberg (913) samt Berg, Buchet, Hueb, Kubing und Steinbrunn
Schönbach (88) samt Kneiding und Schatzedt
Winkl (154) samt Kugelbuchet, Neudorf, Schwendt und Wühr
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Asing, Fraunhof, Gattern, Lindenberg, Luck und Schardenberg.
Seit Gründung des Herzogtums Bayern war das Gebiet um Schardenberg Teil des Herzogtums. 1084 erfolgt die erste Erwähnung von Schardenberg in den sog. Schardenberger Stiftungsbriefen.
Zur Zeit der frühen Kirchenorganisation im Mittelalter gehörte Schardenberg als Filiale zur UrpfarreSt. Severin. 1182 wurde St. Severin mit dem für die Verwaltung der Innbrücke zuständigen „Innbruckamt“ dem St. Ägidien-Spital in der Innstadt inkorporiert.[2] Das „Innbruckamt“ verwaltete seither auch die dem Spital inkorporierten Pfarren, die vom jeweiligen „Bruckpfarrer“ zu vergeben waren. Zu diesen zählten neben St. Severin mit Schardenberg und Wernstein auch St. Weihflorian, Kellberg, Hauzenberg, Kopfing, Münzkirchen und Tettenweis.[3] Bald nach der Inkorporation von St. Severin wurde der Sitz dieser Pfarre in die Spitalskirche St. Ägidien/St. Gilgen verlegt,[4] wo er bis 1653 verblieb.[5] Seit 1785 ist Schardenberg eine eigenständige Pfarre.
Hier fehlt eine Grafik, die im Moment aus technischen Gründen nicht angezeigt werden kann. Wir arbeiten daran!
Der starke Anstieg der Einwohnerzahl zwischen 1981 und 1991 erfolgte, da sowohl Geburtenbilanz (+133) als auch Wanderungsbilanz (+200) positiv waren. Im nächsten Jahrzehnt wurde die Wanderungsbilanz negativ (−339) und konnte durch die Geburtenbilanz (+110) nicht ausgeglichen werden, sodass die Bevölkerungszahl auf 2.384 Personen im Jahr 2001 sank.[6]
Aussichtsturm: Bereits 1886 wurde am Fronberg ein 30 Meter hoher Aussichtsturm aus Holz errichtet; dieser wurde 1931 durch einen steinernen Bau ersetzt.[7] Seit Anfang 2016 war der Turm geschlossen;[8] 2024 stürzte er samt Mobilfunksendeantennen ein.[9][10]
Pfarrkirche Schardenberg: Die heutige Kirche, auch Innviertler Dom genannt, wurde 1908–1910 nach Plänen von Dombaumeister Matthäus Schlager anstelle eines abgerissenen Vorgängerbaus errichtet, von dem aber noch der barocke Turm von 1741 erhalten ist.
Fatimakapelle: Im Fronwald – fünf Minuten von der Pfarrkirche entfernt – stand eine alte Kapelle, in der der hl. Petrus und die Büßerin Magdalena auf einer alten Kultstätte verehrt wurden. Der so genannte Heidenstein weist noch darauf hin. 1945 erfolgte eine Erneuerung und das Bild der Mutter Gottes rückte in den Mittelpunkt. Die Zahl der Pilger wuchs, 1949 erfolgte die Grundsteinlegung der heutigen Kapelle nach Plänen von Hans Foschum und 1951 die Einweihung des Heiligtums. Die Muttergottes-Statue stammt von derselben Künstlerhand wie das Original in Fatima, Portugal. An den 13. der Monate Mai bis Oktober werden die Fatimatage gefeiert und tausende Pilger kommen zum Heiligtum im Fronwald.
In der Ortschaft Ingling, nahe der Grenze zu Bayern, steht das ehemalige Salvatorkloster Hamberg, heute eine Studentenwohnanlage für Studenten der Universität Passau.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Schardenberg wird im Ortsteil Gattern durch die Buslinie K1 der Verkehrsbetriebsgesellschaft Passau erreicht, welche dort an der Haltestelle „Mayrhof“ endet.[11] Daneben wird Schardenberg von Regionalbussen des OÖVV angefahren.[12]
Politik
Bürgermeister seit 1900
1900–1903: Matthias Glöckl
1903–1907: Josef Maier
1907–1912: Matthias Maier
1912–1919: Johann Kasbauer
1919–1929: Matthias Maier
1929–1938: Anton Himsl
1938–1939: Johann Breinbauer
1939–1945: Martin Auer
1945–1967: Josef Knonbauer
1967–1979: Georg Scharnböck
1979–1993: Johann Knonbauer
1993–2019: Josef Schachner
seit 2020: Stefan Krennbauer
Wappen
Blasonierung: Über grünem, von einer goldenen Leiste gesäumtem Dreiberg von Blau und Rot durch einen silbernen, mit einem schwarzen Pilgerstab mit goldenem Knauf und goldenem Ring belegten Balken schräg geteilt; oben eine goldene, heraldische Lilie, daraus wachsend ein goldenes Patriarchenhochkreuz mit Kleeblattenden, unten eine goldene, gestürzte Pflugschar. Die Gemeindefarben sind Blau-Weiß-Rot.[13]
↑Franz Mader: Pfarrgeschichte der Pfarrei St. Severin (online, Zugriff am 26. September 2018).
↑Hugo Lerch: Der Streit des Passauer Domherrn und Innbruckmeisters Johann von Malenthein mit dem Passauer Domkapitel 1544–1549. In: Ostbairische Grenzmarken 6 (1962/1963), S. 249–261, hier S. 250–251. — Theodor Ebner: Die Antiesenmündung. In: Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines. Jahrgang 148, Linz 2003, S. 257–284 (zobodat.at [PDF; 2,2 MB]), hier S. 279. — Johann Ev. Lamprecht: Beschreibung der k.k. landesfürstl. Gränzstadt Schärding am Inn und ihrer Umgebungen. Wels 1860 (online), S. 275–276. — Johann Ev. Lamprecht: Historisch-topographische Matrikel oder geschichtliches Ortsverzeichniß des Landes ob der Enns, als Erläuterung zur Charte des Landes ob der Ens in seiner Gestalt und Eintheilung vom VIII. bis XIV. Jahrhunderte, Wien 1863 (online), S. 133, 212.
↑Vgl. Johann Ev. Lamprecht: Beschreibung der k.k. landesfürstl. Gränzstadt Schärding am Inn und ihrer Umgebungen. Wels 1860 (online), S. 276.
↑Franz Mader: Pfarrgeschichte der Pfarrei St. Severin (online, Zugriff am 26. September 2018).
↑Karl Bachmair. LiteraturNetz Oberösterreich, abgerufen am 6. Februar 2017.
↑ abcdEhrung der ausgeschiedenen Gemeinderatsmitglieder, Verleihung der Ehrenbürgerschaft. In: Gemeindenachrichten der Marktgemeinde Schardenberg. März 2016, S.3 (schardenberg.at [PDF; abgerufen am 4. Februar 2017]).