Schall und Rauch (1919–1921)Schall und Rauch war ein Kabarett in Berlin von 1919 bis 1921, in dem Kurt Tucholsky, Friedrich Hollaender und weitere Künstler mitwirkten. GeschichteGründungMax Reinhardt organisierte in seinem Neuen Schauspielhaus am Schiffbauerdamm die Vorbereitungen für das neue Cabaret Schall und Rauch. Er stellte Räumlichkeiten im Keller zur Verfügung, sowie Schauspieler und weitere Mitarbeiter. Am 8. Dezember 1919 gab es den ersten Auftritt. Beteiligte PersönlichkeitenErster Direktor war Rudolf Kurtz, dessen Stellvertreter Heinz Herald. Die Texte der Programme wurden vor allem von Walter Mehring und Klabund geschrieben, weitere Autoren waren Kurt Tucholsky und später Joachim Ringelnatz, auch Texte von Erich Kästner und anderen Autoren wurden vorgetragen. Die musikalische Leitung hatte Friedrich Hollaender, weitere Komponisten und Pianisten waren Werner Richard Heymann und Mischa Spoliansky. Bühnenbilder und Kostüme entwarfen Ernst Stern, sowie gelegentlich auch George Grosz und John Heartfield. Zu den Schauspielern gehörten der beeindruckende Kabarettist Paul Graetz, sowie Blandine Ebinger, Trude Hesterberg und weitere. Auch die Ausdruckstänzerin Valeska Gert erhielt viel Aufmerksamkeit. InhalteSchall und Rauch war das erste Kabarett im Berlin der jungen Weimarer Republik mit einem gehobenen Niveau. Es wurden vor allem das Zeitgeschehen satirisch kommentiert, dabei Politiker und weitere Personen karikiert. Vorbilder waren das frühere Schall und Rauch von Max Reinhardt von 1901/03, aus dem auch einige Motive übernommen wurden, sowie das Cabaret Voltaire aus Zürich.
Weitere EntwicklungSeit etwa April 1920 ging die Leitung des Kabaretts in verschiedene Hände über. Seit September 1920 war Hans von Wolzogen neuer Direktor. In den folgenden Monaten wurden die Programme seichter und verloren ihren politischen Biss. Im März 1921 fand die letzte Vorstellung statt. Literatur
WeblinksCommons: Schall und Rauch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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