Robert Kohli war der Sohn von Luise Hedwig Kohli und erhielt 1919 durch Adoption den Familiennamen Trösch. Er erlernte die Schauspielkunst autodidaktisch und trat zuerst im Zürcher Marionettentheater auf. Trösch war Kommunist und ging Anfang der 1930er Jahre nach Berlin, wo er mit der Truppe 1931 von Gustav von Wangenheim auftrat. Nach der „Machtergreifung“ ging Trösch 1933 zurück in die Schweiz. Eine Zeit arbeitete er als Landarbeiter, bis ihn Erika Mann für das Kabarett Pfeffermühle engagierte, dem er bis 1934 angehörte. Ab 1936 gehörte er zum Ensemble des Schauspielhaus Zürich.[1] Dort knüpfte er in den 1930er Jahren weitere Kontakte zu deutschen Emigranten. Im Jahr 1936 übernahm er im antifaschistischen Film Kämpfer unter der Regie von Gustav von Wangenheim die Rolle des Otto. Der Film wurde in der Sowjetunion gedreht und produziert.
Zwischen 1933 und 1943 trat Trösch in mehreren in der Schweiz produzierten Spielfilmen u. a. des Regisseurs Leopold Lindtberg auf. Am Schauspielhaus Zürich bildete sich eine Gruppe des 1942 gegründeten Nationalkomitee Freies Deutschland (NKFD). Die Zusammenarbeit mit dieser NKFD-Gruppe ermöglichte Trösch ab 1946 die Arbeit an Theatern in Ost-Berlin, wohin er 1946 umsiedelte. Von 1950 bis 1952 leitete er dort die Neue Bühne im Haus der Kultur der Sowjetunion.[2] In der DDR spielte er in einer Reihe von DEFA-Filmen, führte auch selbst Regie bei Fernsehfilmen und -produktionen, bspw. beim Hallenser Fernsehtheater Moritzburg, an dem er auch als Schauspieler wirkte, und trat als Rezitator und als Sänger auf. Seine langjährige Lebensgefährtin war die Schauspielerin Georgia Kullmann.
Trösch, Robert, in: Werner Röder; Herbert A. Strauss (Hrsg.): International Biographical Dictionary of Central European Emigrés 1933–1945. Band 2,2. München : Saur, 1983, S. 1175
↑Werner Mittenzwei: Das Zürcher Schauspielhaus 1933–1945. Henschelverlag, Berlin 1979, S. 39.
↑Philipp Mäder: Schweizer Kommunisten in der DDR (1946–1966). In: Antoine Fleury, Horst Möller, und Hans-Peter Schwarz (Hrsg.): Die Schweiz und Deutschland 1945–1961. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2004, ISBN 3486645080, S. 251–253.