Erst nach einigen Jahren in anderen Berufen – Angestellter der Compagnie des chemins de fer du Nord, Büroleiter eines Maklers und auch im Büro der Ehrenlegion – kam Becque zum Theater. 1867 konnte er mit seiner Oper Sardanapale debütieren. Zusammen mit dem Komponisten Victorin de Joncières bearbeitete er das gleichnamige Werk Lord Byrons. Seinen künstlerischen wie auch wirtschaftlichen Durchbruch erreichte er 1870 mit seinem Stück Michel Pauper; 1886 konnte er dieses Stück in einer Überarbeitung erneut erfolgreich auf die Bühne bringen.
Neben seinen Theaterstücken, welche immer ihr Publikums fanden, konnte sich Becque auch mit seinen Theaterkritiken mit der Zeit einen Namen machen. Er verfasste auch für verschiedene Zeitungen bzw. Zeitschriften (Le Matin, Le Peuple, Revue Illustrée) Kolumnen und Feuilletonistisches.
Zwei Wochen vor seinem 62. Geburtstag starb Henry Becque in Paris. Er fand seine letzte Ruhestätte auf dem Friedhof Père-Lachaise (Division 53).
Ehrungen
Noch in seinem Todesjahr 1899 wurde in Paris (18, Arrondissement) ihm zu Ehren eine Straße benannt.
1886 schuf der Bildhauer Auguste Rodin eine Skulptur von Henri Becque, die im November 1908 in einem Festakt durch die Stadt Paris am Place Prosper-Goubaux[1] aufgestellt worden war.
Ambroise Got: Henry Becque. Sa vie et son œuvre. Crès, Paris 1920 (zugl. Dissertation, Universität Zürich 1919).
Lois B. Hyslop: Henry Becque (Twayne's world author's series: Bd. 180). Twayne Publ., New York 1972.
Pierrette L. Mathivet: Les femmes dans l’œuvre dramatique de Henry Becque. Comparaisons avec quelques heroïnes de Henrik Ibsen. Dissertation, Universität Dijon 1971.
Günter Möller: Henry Becque und Eugène Brieux. Das naturalistische und das Thesendrama; eine Untersuchung über ihr Wesen und ihr Verhältnis zueinander. Nischkowsky, Breslau 1937 (zugl. Dissertation, Universität Breslau 1937).
Ida Schilling: Frauentypen in den Dramen von Henry Becque. Bechstein, Wertheim 1934 (zugl. Dissertation, Universität Würzburg 1934).
Léon Treich: L’ésprit d’Henri Becque. Propos, anecdotes et variétés. Gallimard, Paris 1928.
Gustave Vapereau: Dictionnaire universel des contemporains contenat toutes les personnes notables de la France et des pays étrangers. 6. Aufl. Hachette, Paris 1895.
Paul Thédore-Vibert: Silhouettes contemporaines. Les hommes de mon temps. Berger-Levrault, Paris 1900.