Robert Francis FairlieRobert Francis Fairlie (* März 1831 in Schottland; † 31. Juli 1885 in London)[1] war britischer Ingenieur und Erfinder im Eisenbahnbau. Leben und WirkenRobert Francis Fairlie wurde im März 1831 in Schottland als Sohn eines Ingenieurs geboren. Seine Ausbildung zum Ingenieur im Eisenbahnbau erhielt er in Crewe, Cheshire und in Swindon, Wiltshire. 1853, dem Jahr, in dem die Bahnverbindung zwischen Londonderry und Coleraine in Irland bis nach Castlerock fertiggestellt wurde,[2] übernahm Fairlie die Position des Geschäftsführers in der Londonderry & Coleraine Railway Company. Später ging er im Jahr 1856 für einige Jahre nach Indien und übernahm eine ähnliche Position in der Bombay, Baroda and Central India Railway,[3] der Firma, deren späterer Geschäftsführer, Nery Haymen, ihn im August 1861 vor dem Court of Queen's Bench auf 10.000 britische Pfund Schmerzensgeld wegen Beleidigung und Rufschädigung (Vorwurf der Bestechung) verklagte. Mit 500 Pfund Strafe war die Angelegenheit dann schließlich erledigt worden.[4] Nach seiner Rückkehr nach England betätigte er sich als technischer Berater, ließ sich in der Gracechurch Street in London nieder und arbeitete ab 1859 mit der Honourable Artillery Company (HAC) zusammen.[5] Am 5. Januar 1862 heiratete Fairlie seine Frau, Eliza Anna England, genannt Lily. Später am 7. April 1862 musste er sich wegen Meineids vor dem Old Bailey verantworten, vor den ihn sein Schwiegervater und Arbeitgeber, der Lokomotivkonstrukteur George England, gebracht hatte. Fairlie hatte einen Tag vor der Heirat die Einverständniserklärung seines Schwiegervaters nur vorgetäuscht. Das Verfahren gegen Fairlie lief allerdings ins Leere, da sich während der Verhandlung herausstellte, dass Fairlies Frau rechtlich gesehen nicht als leibliche Tochter von George England galt, da sie außerehelich geboren war.[6][7] Am 12. Mai 1864 bekam Fairlie das Letters Patent Nummer 1210 für seine Erfindung Improvements in Locomotive Engines and Boilers zugesprochen, ein Erfolg für seine acht lange Jahre Arbeit seit 1856. Das Patent, welches auf 14 zum Teil ausklappbaren Seiten und mit 21 Zeichnungen unterstützt, sein Prinzip zur Verdoppelung der Leistung von Lokomotiven unter dem Begriff: "double bogie engine" (deutsch: Doppeldrehgestell-Maschine)[8] beschrieb, wurde von der Firma James Cross & Co. 1865 für die Neath & Brecon Railway Company erstmals technisch umgesetzt.[5] 1876 wurden bereits 34 Bahnstrecken gezählt, auf denen Fairlie-Lokomotiven verkehrten. 1884 bekam Fairlie einen Auftrag in Venezuela, eine neue Bahnstrecke zu konzipieren. Doch kurz nach seiner Ankunft erkrankte er an der damals als Dschungel-Fieber bekannten Malaria. Er kehrte nach England zurück und starb an den Folgen der Erkrankung am 31. Juli 1885 in London. Doch seine Erfindung verbreitete sich weiter. 20 Jahre nach seinem Tod waren seine Fairlie-Lokomotiven auf 52 Strecken der Welt im Einsatz.[9] In den 46 Jahren von 1885 bis 1911 wurden Lokomotiven nach Fairlies Prinzip von zehn verschiedenen britischen Firmen und drei Firmen außerhalb Großbritanniens gefertigt und neben England, Irland und Wales auch in Kanada, Mexiko, Südamerika, Indien, Australien, Neuseeland, in verschiedenen Ländern Europas und in Russland eingesetzt.[3] In Russland bewog die hervorragende Leistung, die von Fairlies Lokomotiven auf der Strecke St. Petersburg – Moskau erbracht wurde, den damaligen Zar Alexander II., eine Gedenkmünze in Gold in Anerkennung an Fairlies Erfindung prägen zu lassen.[8] Werke
Literatur
Einzelnachweise
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