Rhodobacterales
Die Rhodobacterales bilden eine Ordnung innerhalb der Alphaproteobacteria. Merkmale und ÖkologieEs handelt sich um meist stäbchenförmige Bakterien, aber auch eiförmige oder kokkenförmige Bakterien (wie Amaricoccus) sind in dieser Ordnung enthalten. Auch knospende Bakterien sind vorhanden. Bei dieser speziellen Art der Zellteilung findet keine binäre Spaltung statt, stattdessen wächst eine Tochterzelle aus, die einige Zeit mit der Mutterzelle verbunden bleibt. Das Wachstum der Tochterzelle ist polar und nicht, wie es bei der binären Zellteilung der Fall ist, gleichmäßig über den Zellkörper verteilt. Beispiele für knospende Bakterien sind Arten von Gemmobacter. Einige Arten sind durch Geißeln motil, andere sind unbegeißelt. Einige sind strikt aerob, benötigen also Sauerstoff, andere sind fakultativ anaerob und zeigen auch in sauerstofffreien Umgebungen Wachstum. Zu letzteren zählen vor allem die phototrophen Arten, wie z. B. Arten von Rhodobacter. Arten der Paracoccaceae sind auch im Süßwasser zu finden. Weitere Habitate sind Boden (z. B. Paracoccus) und Abwasser (Amaricoccus). Mitglieder der früher zu dieser Ordnung zählende Familie Hyphomonadaceae kommen im Meerwasser vor. StoffwechselIn der Ordnung der sind phototrophe, aber auch chemoorganotrophe Arten vorhanden. Einige fakultative anaerobe sind zur Fermentation fähig. Auch Nitratatmer (Denitrifizierer) sind in der Familie vorhanden, wie z. B. Paracoccus denitrificans. Diese Bakterien gewinnen Energie durch die Umwandlung des im Nitrat (NO3−) gebundenen Stickstoffs zu freiem, molekularem Stickstoff (N2). Viele Arten der Rhodobacterales zählen zu den Nichtschwefelpurpurbakterien. Sie sind photoheterotroph. Bei der Photohetertrophie dient Licht als Energie- und organische Stoffe als Kohlenstoffquelle. Die Photosynthese ist anoxygen, Sauerstoff wird hierbei nicht freigesetzt. Einige nutzen innerhalb der Photosynthese bestimmte Schwefelverbindungen, wie Sulfid (S2−) oder Thiosulfat (S2O32−) als Elektronendonatoren. Dieses Merkmal ist, anders als der Name vermuten lässt, unter den Nichtschwefelpurpurbakterien nicht selten. Sie können allerdings nur geringe Mengen von Schwefel nutzen, größere Mengen wirken bei ihnen toxisch. Beispiele innerhalb der Ordnung sind verschiedene Arten von Rhodobacter und Rhodovulum. Einige Arten können, wie auch andere Nichtschwefelpurpurbakterien, photoautotroph wachsen, dann wird Kohlenstoff durch die Fixierung des anorganischen CO2 gewonnen. Einige Rhodobacter-Arten, wie R. capsulatus, können auch aerob im Dunkeln mit molekularem Wasserstoff als Elektronendonor wachsen. Wasserstoff wird hierbei gespalten und letztendlich mit Sauerstoff als Akzeptator zu Wasser umgewandelt (man spricht hierbei auch von der Knallgasreaktion).[2] Alle phototrophen Arten enthalten das Bacteriochlorophyll a. SystematikZu der Ordnung Rhodobacterales wurden zuvor 2 Familien gestellt: Die Rhodobacteraceae und die Hyphomonadaceae. Im Jahr 2022 wurde die Familie Rhodobacteraceae aufgrund genetischer Untersuchungen aufgelöst. Die Mitglieder wurden aufgrund taxonomischen Untersuchungen, wie z. B. Vergleiche der Ribosomalen RNA auf die neuen Familien Roseobacteraceae, Stappiaceae, Ahrensiaceae und die Paracoccaceae verteilt. Die für die ursprüngliche Familie namensgebende Gattung Rhodobacter wurde zu den Paracoccaceae gestellt.[3][4] Eine Auswahl der Familien und einigen Arten[1]:
Literatur
WeblinksCommons: Rhodobacterales – Sammlung von Bildern und Videos
Wikispecies: Rhodobacterales – Artenverzeichnis
Quellen
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