Rheder (Brakel)
Rheder ist ein Ortsteil der ostwestfälischen Stadt Brakel im Kreis Höxter mit 280 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2020).[1] Der Ort war über Jahrhunderte als Rittersitz mit der Adelsfamilie von Mengersen verbunden. GeographieRheder liegt im Tal der Nethe an der Bundesstraße 252. Rheder gehört zum Kreis Höxter, dem östlichsten Kreis in Nordrhein-Westfalen. Tiefster Punkt des Ortsteiles ist das Flussbett der Nethe nahe Brakel bei rund 140 Meter über NN. GeschichteRheder gehörte seit der Gründung zur weltlichen Herrschaft des Bistums Paderborn, ursprünglich im Herzogtum Sachsen. Ab dem 14. Jahrhundert bildete sich das Territorium Hochstift Paderborn im Heiligen Römischen Reich, darin ab dem 16. Jahrhundert zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis gehörig. Im Hochstift Paderborn gehörte Rheder zur Gografschaft Brakel. 1802/03 wurde das Hochstift vom Königreich Preußen vorübergehend in Besitz genommen und 1807 fiel der Ort an das Königreich Westphalen. Dort gehörte Rheder zum Kanton Gehrden im Distrikt Höxter des Departements der Fulda. Rheder fiel 1813 wieder an Preußen, kam 1816 zum neuen Kreis Brakel und gehörte seit 1832 zum Kreis Höxter, in dem die Gemeinde zum Amt Brakel gehörte. Am 1. Januar 1970 wurde Rheder durch das Gesetz zur Neugliederung des Kreises Höxter in die Stadt Brakel eingegliedert.[2] Kultur und SehenswürdigkeitenBauwerkePfarrkirche St. KatharinaErbaut wurde die kath. Pfarrkirche St. Katharina 1716 wahrscheinlich von Gottfried Laurenz Pictorius im Auftrag von Burkard von Mengersen, wobei Johann Conrad Schlaun die Vollendung des Bauwerks übertragen wurde.[3] Das Mittelbild des Hochaltars stammt von Johann Martin Pictorius (1718) und zeigt die Heilige Familie. Ferner findet sich ein Gemälde des Paderborner Malers Anton Joseph Stratmann: "Vision des hl. Johannes von Matha und des sel. Felix von Valois" (südlicher Triumphbogenpfeiler). Auf der rechten Seite im Innenraum befindet sich das Epitaph für Hermann von Mengersen aus dem Jahr 1585. Die Orgel wurde 1692 erbaut. Der Orgelbauer ist unbekannt. Nach mehreren Umbauten und Erweiterungen wurde das Instrument 2003 weitgehend in den Ursprungszustand zurückversetzt. Das historische Pfeifenmaterial ist weitgehend erhalten, ebenso wie das Orgelgehäuse und die Windladen. Das Instrument hat 9 Manualregister (Principal 8′, Salicional 8′, Gambe 8′, Gedackt 8′, Octav 4′, Gedackt 4′, Octav 2′, Quinte 11/3′ und Mixtur III) und ein Pedalregister (Subbass 16′).[4] Schloss RhederDas Schloss Rheder, Stammsitz der Familie Mengersen wurde im Jahr 1750 erbaut und befindet sich zwischen der Nethe im Westen und der Vorburg im Osten, in der sich die Brauerei befindet. AntoinettenburgDas zwischen Rheder und Erkeln auf dem Herzberg gelegene Vorwerk wurde nach Sophie-Antoinette geb. Freiin Spiegel zum Desenberg benannt. Im Volksmund wird dieses Gebäude Nettenburg genannt. TrompetersprungDer Trompetersprung, eine abschüssige Felswand oberhalb der Nethe in Richtung Brakel, wird im Volksmund mit einer Sage aus dem Dreißigjährigen Krieg verbunden. Ein von Adolf Freiherr Spiegel von und zu Peckelsheim gestifteter Gedenkstein mit Bronzeplatte wurde an dieser Stelle errichtet. Die Sage lautet: In jener Zeit, da Raub und Haß und Schwert, Das Gedicht stammt von Pfarrer Joh. Franziskus Springer († 1814). WirtschaftIn Rheder befindet sich die über 300-jährige Schloßbrauerei Rheder mit ca. 15 Mitarbeitern. Gegründet wurde sie im Jahr 1686. Jährlich werden in dieser Brauerei 30.000 Hektoliter gebraut. Dazu zählen Rheder-Pils, Rheder-Export, Husaren-Trunk, Annen-Dunkel, Bock und Doppelbock. Die Braugerste wird im angeschlossenen Gut angebaut. Zum Gut zählen 2,3 km² landwirtschaftliche Fläche und 4,7 km² Wald. WeblinksCommons: Rheder – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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