Die Regierung Carteret war die Regierung im Königreich Großbritannien in der Zeit vom 12. Februar 1742 bis zum 24. November 1744.
Die Regierung wurde nach dem Staatssekretär für den Norden John Carteret, Baron Carteret benannt, wenngleich nomineller Führer der Regierung Spencer Compton, 1. Earl of Wilmington als Premierminister vom 16. Februar 1742 bis zu seinem Tode am 2. Juli 1743[1] beziehungsweise dessen Nachfolger Henry Pelham war, die zugleich jeweils als Erster Lord des Schatzamtes fungierten. Carteret war jedoch die Hauptstütze der Regierung gewesen, von der die jeweiligen Premierminister auf Unterstützung angewiesen waren.
Die Regierung löste die Regierung Walpole ab, nachdem es zuvor zu einem Misstrauensvotum gekommen war, das die Regierung mit 235 zu 236 Stimmen knapp verlor. Die Regierung bestand ausschließlich aus Mitgliedern der liberalenWhigs, die seit den Wahlen zum Unterhaus (House of Commons) vom 30. April bis 11. Juni 1741 mit 286 der 558 Sitze im House of Commons nur noch über eine knappe absolute Mehrheit verfügte. Die konservativenTories, nunmehr unter der Führung von Sir Watkin Williams-Wynn, 3. Baronet verlor neun Mandate und kam auf 136 Sitze, während die Patriot Whigs, eine Abspaltung der Whigs unter William Pulteney, 48 Mandate hinzugewannen und nunmehr mit 131 Sitzen im Unterhaus vertreten waren.[2] Am 24. November 1744 wurde die Regierung Carteret wegen seiner freundlichen Politik zum Haus Hannover von der Regierung Pelham abgelöst.[3][4]
Am 18. November 1742 schloss das Königreich Großbritannien eine Allianz mit dem Königreich Preußen gegen das Königreich Frankreich und sicherte am 22. Dezember 1742 dem Russisches Kaiserreich. Die französischen Besatzungstruppen waren gezwungen, am 12. Dezember 1742 Prag zu verlassen.
Paymaster of the Forces (Zahlmeister der Streitkräfte)
Henry Pelham Thomas Winnington
12. Februar 1742 24. Dezember 1743
24. Dezember 1743 24. November 1744
Hintergrundliteratur
Romney R. Sedgwick: III. The Second Whig Opposition, 1722–42, in: Romney R. Sedgwick (Herausgeber): The History of Parliament. The House of Commons 1715–1754, 1970, ISBN 978-0-11-880098-3 (Onlineversion)
England im 18. Jahrhundert, in: Weltgeschichte in Bildern. Die innere Entwicklung der europäischen Staaten im 18. Jahrhundert, Gondrom Verlag, Bayreuth 1981, ISBN 3-8112-0242-1
Chris Cook, John Stevenson: British Historical Facts 1688–1760, Macmillan 1988, S. 39–40
Heinrich Pleticha (Herausgeber): Weltgeschichte. Aufklärung und Revolution. Europa im 17. und 18. Jahrhundert, Bertelsmann Lexikon Verlag, Gütersloh 1996, ISBN 3-577-15008-4
Ulrike Müller-Kaspar (Herausgeberin): Die Jahrtausendbibliothek. Das Achtzehnte Jahrhundert, Tosa Verlag, Wien 1999
Chambers Dictionary of World History, Chambers Harrap 2002, ISBN 0-550-13000-4
Hywell Williams (Herausgeber): The Early Modern World 1450–1799, in: Cassell’s Chronology of World History. Dates, Events and Ideas that Made History, Weidenfeld & Nicolson, London 2005, ISBN 0-304-35730-8
Der Große Ploetz. Die Enzyklopädie der Weltgeschichte, Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, 35. Auflage, 2008, ISBN 978-3-525-32008-2