Regensenke
Die Regensenke ist eine Hügellandschaft im Bayerischen Wald entlang des Flusses Regen. Als naturräumliche Haupteinheit gehört die Regensenke zur Haupteinheitengruppe des Oberpfälzisch-Bayerischen Waldes und hat eine Größe von etwa 840 km². Sie trennt den Vorderen Bayerischen Wald im Südwesten vom Hinteren Bayerischen Wald im Nordosten. Im Nordwesten schließt die Cham-Further Senke an, im Südosten das Abteiland. Die Regensenke stellt eine große, in sich gegliederte Muldenregion in einer Höhenlage von 600 bis 700 Metern dar, die von einigen Höhenzügen bis knapp 900 m ü. NHN überragt wird. In stark gewundenem Lauf durchfließt der Regen auf einer Höhe von 530 m (Eintritt des Schwarzen Regens oberhalb Regens) bis 373 m (Austritt oberhalb Chameraus) ein flachwelliges Hügelland. Im Regener See, im Höllensteinsee und im Blaibacher See wurde der Fluss aufgestaut. Vielfach finden sich tief zersetzte, stark verwitterte Gneise und Granite. Dabei handelt es sich um Reste tertiärer Verwitterungsdecken und pleistozäner Fließerden. Verglichen mit anderen Gegenden des Bayerischen Waldes ist die Klimalage verhältnismäßig günstig. Mit 800 bis 1200 mm jährlich ist die Niederschlagsmenge geringer als auf den umgebenden Bergketten, und die Temperaturen sind während der Vegetationsperiode höher. Im Winter bilden sich allerdings Kaltluftseen in den Tallagen. Das Gebiet ist eine gehölzreiche, zunehmend intensiv landwirtschaftlich genutzte, von Grünland geprägte Kulturlandschaft. In der gesamten Länge wird die Regensenke vom Pfahl, einem ungewöhnlichen geologischen Gebilde, durchzogen. Die größten Ortschaften sind die Städte Regen, Viechtach und Bad Kötzting. Besonders die Flusslandschaften, aber auch Teile des Pfahls mit ihren Kiefern-Birken-Beständen sind naturnah erhalten. Ansonsten dominiert Grünland, die Hanglagen sind vorwiegend mit Fichten bestanden. Die ursprünglichen Buchen- und Tannenwälder sind auf kleine Reste zwischen dem Acker- und Grünland auf stark geneigten Böden zurückgedrängt. Der größte Teil der Regensenke gehört zum Naturpark Bayerischer Wald, der nordwestliche Teil zum Naturpark Oberer Bayerischer Wald. Naturräumliche GliederungIn den Arbeiten zum Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands wurde die Regensenke als Haupteinheit ausgerufen,[3] in den folgenden Verfeinerungen 1:200.000 auf Blatt 174 Straubing (1967)[4] und Blatt 165/166 Cham (1973)[5] wurde diese Haupteinheit in die folgenden Teileinheiten gegliedert (falls nicht anders deklariert, stammen alle Angaben vom den größeren Teil der Landschaft umfassenden Blatt Cham):[5]
Kammerung der Landschaft durch innere und umgebende HöhenzügeDie Hügelländer und Gefilde haben in der gesamten Regensenke eine ähnliche Gestalt und Ausstattung, jedoch kammern die Höhenüge:
die Hügellandschaften in Becken und Senken. Der Weigelsbergzug verlängert den bis 983 m hohen Kronberg-Rücken (403.4), der noch zum Hinteren Bayerischen Wald (403) gerechnet wird – indes mit etwas geringerer Höhe und, vom sich direkt an den Kronberg anschließenden Wolfgangriegel (880 m) abgesehen, mit weniger steiler Südwestflanke. Gemeinsam mit dem bis 1456 m hohen Arber-Kaitersberg-Massiv im Norden und den Haidsteinbergen im Westen fasst er die Bodenmais-Kötztinger Senke (406.6) ein, die, ähnlich wie der Lamer Winkel (403.6) etwas nördlicher, tief in die hochmontanen Regionen vordringt und mit diesem auch im nordöstlichen Kötztinger Becken (404.63) verbunden ist. Hornbergwald und Breitensteinberge kammern demgegenüber die Landschaft zwischen dem Pfahl und dem deutlich montaneren (bis 1121 m) Vorderen Bayerischen Wald (405), indem sie Umlaufsenken herauspräparieren; das Bischofsmais-Hochdorfer Bergland mit Bischofsmais im südlichen Westen lässt demgegenüber keine Senken zwischen den benachbarten Hügelländern zu und bildet gewissermaßen eine submontane Vorstufe. Zuordnungen nach BfN und LfUIm Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands wird für die Regensenke eine Fläche von 833,2 km² angegeben. Diese Fläche beinhaltet laut Kartierung auch die Fläche des Kronberg-Rückens, andererseits nicht die der Bodenmais-Kötztinger Senke – wenn man vom Kötztinger Becken im Westen absieht.[3] Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) hat in den 2000er Jahren die Haupteinheiten nach Handbuch (in der Regel) in zwei bis fünf Teillandschaften unterteilt und für diese Teilräume Landschaftssteckbriefe herausgegeben. Für die Regensenke blieb es bei nur einem Steckbrief, dieser weist eine Fläche von nur 667 km² aus.[8] Diese deutliche Abweichung beruht auf einem deutlich anderen Zuschnitt:[9]
Das Bayerische Landesamt für Umwelt LfU hat, ebenfalls in den 2000er Jahren, eine naturräumliche Gliederung für sein Bundesland herausgegeben, die weniger fein ist als die Einzelblätter, in der Regel jedoch feiner und auch sorgfältiger als die Steckbriefe des BfN. Die Regensenke wurde indes auch von LfU nicht weiter unterteilt, wohl aber etwas anders abgegrenzt:[2]
In diesen Grenzen kommt die Regensenke auf eine Fläche von 788,77 km².[2] Zählt man den nordöstlichen Taltand am Fuße des Kronbergs und Wolfgangriegels (etwa 26,9 km²) und den Osten der Bodenmais-Kötztinger Senke (24,4 km²) hinzu, käme man auf eine Fläche von 840 km² in relativ schlüssigen Grenzen. Die Fläche nach den Blättern Cham wäre mit etwa 795 km² etwas kleiner, da sie Sengenbühler Hügelland und Zenchinger Bucht (28,9 km²) ebenso wenig enthielte wie den Wolfgangriegel (15,7 km²).[2] Literatur
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Einzelnachweise
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