Ramucirumab
Ramucirumab (IMC-1121B; Handelsname Cyramza) ist ein monoklonaler Antikörper, der in der Therapie von fortgeschrittenem oder metastasiertem Magenkrebs, Kolorektalkarzinom, nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom oder Leberzellkarzinom eingesetzt wird.[1] GeschichteZugelassen wurde Cyramza durch die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA im April 2014, wobei die Herstellung durch das pharmazeutische Unternehmen Eli Lilly erfolgt.[2] Die Begutachtung dieses neu entwickelten Medikaments für die Krebstherapie erfolgte dabei anhand eines beschleunigten Zulassungsverfahrens.[2] In Deutschland (und der EU) ist Cyramza zugelassen für die Behandlung für bestimmte Patienten mit Magen-, Darm-, Lungenkrebs und Leberkrebs.[3] Eigenschaften des Moleküls und dessen HerstellungsprozessRamucirumab ist ein monoklonaler Antikörper vom Typ IgG1 bestehend aus zwei schweren Ketten (engl. heavy chains; Typ γ) sowie zwei leichten Ketten (engl. light chains; Typ κ). Insgesamt besteht dieser Antikörper aus 1320 Aminosäuren und weist eine molare Masse von ca. 146,8 kDa auf. Produziert wird dieser Antikörper durch die Maus-Myelomzelllinie NS0.[4] WirkungsbereichTumoren benötigen Blutgefäße zur Versorgung mit Nährstoffen und Sauerstoff, um sich zu teilen und weiter ausbreiten zu können.[5] Vascular Endothelial Growth Factor (VEGF) ist ein wichtiges Molekül in der Entstehung und Wachstum von neuen Blutgefäßen (Angiogenese), wobei dieses Protein speziell bei Krebszellen hochreguliert wird.[6] Die Tyrosinkinase Vascular endothelial growth factor receptor 2 (VEGF R2) ist dabei ein Schlüsselmediator von VEGF-induziertem Blutgefäßwachstums. Durch die Bindung von Ramucirumab an die extrazelluläre Domäne des Rezeptors VEGF R2 wird eine Bindung der Liganden VEGF-A, VEGF-C und VEGF-D an diesen Rezeptor VEGF R2 unterbunden, wobei auch das Wachstum neuer Blutgefäße verhindert und so die Versorgung des Tumors mit Nährstoffen unterbunden wird.[4] VerabreichungRamucirumab wird als Infusion in einer Dosierung von 8 mg/kg Körpergewicht in einem Zeitraum von 60 Minuten alle zwei Wochen verabreicht.[7] Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
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