Public Enemies
Public Enemies (deutsch: Staatsfeinde) ist ein US-amerikanischer Spielfilm von Michael Mann. Der auf wahren Begebenheiten basierende Film ist eine Adaptation des Buches Public Enemies: America's Greatest Crime Wave and the Birth of the FBI, 1933–34 von Bryan Burrough. Der Film feierte in Deutschland am 6. August 2009 und in Österreich am 7. August 2009 Premiere. HandlungIm Jahr 1933 gelingt es, den gefangenen Bankräubern Walter Dietrich, Charles Makley, Harry Pierpont und Ed Shouse, mit Hilfe eingeschmuggelter Waffen im Staatsgefängnis von Michigan City (Indiana) einige Wärter zu überwältigen. Gleichzeitig verschaffen sich Bandenchef John Dillinger und sein Partner John „Red“ Hamilton Zutritt zum Eingangsbereich der Haftanstalt, indem der mit einer Polizeimarke getarnte Hamilton vorgibt, Dillinger zur Verbüßung einer neuerlichen Haftstrafe abliefern zu wollen. Gemeinsam können die Bandenmitglieder weitere Wächter entwaffnen und folglich die Kontrolle über das Haupttor der Anstalt übernehmen. Jedoch als Shouse in einem Wutanfall einen der Justizbeamten erschlägt, kommt es zu einem Handgemenge, bei dem sich ein Schuss löst, der die Posten auf den Türmen der Gefängnismauer alarmiert. Anstatt, wie ursprünglich geplant, unbehelligt in den Uniformen der Wärter zu entkommen, erreichen die Gangster ihren Fluchtwagen erst nach einem intensiven Feuergefecht, bei dem Dietrich, Dillingers Freund und Mentor, tödlich getroffen wird. Dillinger trennt sich daraufhin von Shouse, den er für Dietrichs Tod verantwortlich macht, indem er ihn aus dem fahrenden Auto wirft. Dem Rat des korrupten Polizisten Zarkovich folgend, machen sich die vier verbliebenen Bandenmitglieder auf den Weg in das 30 Meilen westlich gelegene Chicago, wo sie sich unter den Schutz des örtlichen Verbrechersyndikats begeben. In East Liverpool (Ohio) können der FBI-Beamte Melvin Purvis und seine Männer den flüchtigen Verbrecher Pretty Boy Floyd stellen. Purvis erschießt Floyd nach einer wilden Verfolgungsjagd in einer Obstplantage und wird daraufhin von FBI-Chef J. Edgar Hoover der Presse als Heldenfigur präsentiert. Hoover erklärt dem Verbrechen den Krieg und beauftragt Purvis mit der Fahndung nach John Dillinger. Inzwischen hat sich Dillinger, der das Land mit weiteren spektakulären Banküberfällen in Atem hält, in die Garderobiere Billie Frechette verliebt und geht mit ihr eine Beziehung ein. Auf der Suche nach Dillinger stößt Purvis auf den ebenso berüchtigten Gangster Baby Face Nelson, der jedoch einen Agenten töten und anschließend entkommen kann. Purvis fordert daraufhin die Unterstützung einiger hartgesottener Gesetzeshüter aus den Südstaaten an, die, angeführt von dem Texaner Charles Winstead, kurz darauf in Chicago eintreffen. Bei einem Aufenthalt in Tucson (Arizona) werden Dillinger und seine Männer von der Polizei verhaftet, nachdem man in ihrem Hotelzimmer Waffen gefunden hat. Die Bankräuber werden nach Indiana ausgeliefert und dort vor Gericht gestellt. Nachdem es dem windigen Rechtsanwalt Piquett gelungen ist, den Prozessauftakt um einen Monat hinauszuschieben, nutzt Dillinger die gewonnene Zeit dazu, um mit einer selbst angefertigten Pistolenattrappe aus dem örtlichen Gefängnis zu entkommen. Jedoch kann er sich nicht mit Billie treffen, weil sie vom FBI überwacht wird. Außerdem verliert er die Unterstützung der Mafia in Chicago, weil deren Chef Frank Nitti seine illegalen Geschäfte im Bereich der Sportwetten durch die bei der Suche nach Dillinger durchgeführten Polizeiaktionen gefährdet sieht. Gemeinsam mit seinem alten Freund „Red“ Hamilton, dem ehemaligen Bandenmitglied Ed Shouse, Tommy Carroll, Homer Van Meter und dem von ihm wegen seiner Unberechenbarkeit eigentlich verhassten Baby Face Nelson plant Dillinger einen Überfall auf die Bank von Sioux Falls (South Dakota), in der sich ein bedeutender Geldbetrag befinden soll. Mit der erhofften Beute will er auch Pierpont und Makley aus dem Gefängnis befreien. Der Überfall endet jedoch in einem Blutbad, bei dem mehrere Passanten und Polizisten getötet werden. Carroll bleibt mit einem Kopfschuss zurück und wird von seinen Kumpanen für tot gehalten, fällt aber dem FBI in die Hände und verrät Purvis unter Folter den Treffpunkt der übrigen Bandenmitglieder – die abgelegene Absteige „Little Bohemia Lodge“ bei Rhinelander in den Wäldern von Wisconsin. In der Nacht des 22. April 1934 stürmen die Agenten Dillingers Unterschlupf, wobei es abermals zu einem heftigen Feuergefecht kommt, in dessen Verlauf neben einigen unbeteiligten Zivilisten auch ein FBI-Beamter und vier der fünf Bankräuber ums Leben kommen. Dillinger gelingt die Flucht. In Chicago lebt der vom FBI zum „Staatsfeind Nr. 1“ erklärte Dillinger für kurze Zeit mit Billie zusammen, bis diese der Polizei in die Hände fällt. Obwohl sie ohne Purvis’ Wissen von dem brutalen Agenten Harold Reinecke misshandelt wird, gibt sie den Aufenthaltsort ihres Geliebten nicht preis. Dillinger kommt bei der Bordellbesitzerin Anna Sage unter, die ihn jedoch an die Polizei verrät, als Purvis ihr mit der Abschiebung in ihre Heimat Banat droht. Während Dillinger am 22. Juli 1934 mit Anna und Polly Hamilton, einer ihrer Damen, den Clark-Gable-Film „Manhattan Melodrama“ besucht, postieren sich vor dem Kino FBI-Agenten. Beim Verlassen des Kinos schöpft Dillinger zwar Verdacht; er kann aber seine Waffe nicht mehr ziehen und wird unter anderem von Agent Winstead erschossen. Dieser sucht Billie im Gefängnis auf, um ihr die letzten Worte ihres Liebhabers mitzuteilen: “Bye Bye Blackbird” (etwa: „Lebe wohl, meine Amsel“) – der Titel des Liedes, bei dem sich Dillinger und Billie zum ersten Mal trafen. Kritiken
– Carsten Baumgardt, filmstarts.de[4]
– Johannes Binotto, Filmbulletin[7]
– Oliver Lysiak, moviepilot.de[9]
Abweichungen von der historischen Realität
HintergrundMann widmete den Film seinem Freund Chuck Adamson, der kurz vor dessen Veröffentlichung verstorben war. Der pensionierte Polizist und spätere Drehbuchautor Adamson hatte mit Mann seit den späten 1970er Jahren wiederholt zusammengearbeitet, und seine Berichte über wahre Chicagoer Kriminalfälle waren unter anderem in Manns Drehbuch zu Heat eingeflossen. Die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) in Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat wertvoll. Besetzung und SynchronisationDie deutsche Synchronisation entstand unter der Dialogregie von Axel Malzacher und dem Dialogbuch von Klaus Bickert durch die Synchronfirma Film- & Fernseh-Synchron GmbH in München.[11] Da Johnny Depp und Christian Bale üblicherweise beide von David Nathan synchronisiert werden, übernahm hier Sascha Rotermund die Stimme von Melvin Purvis. Weblinks
Einzelnachweise
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