Johannes Binotto studierte Germanistik, Anglistik und Philosophie an der Universität Zürich, wo er 2010 mit einer Studie zum Unheimlichen in Theorie, Kunst, Literatur und Film promovierte. Diese wurde mit dem Jahrespreis 2011 der Philosophischen Fakultät der Universität Zürich ausgezeichnet.[1]
Nach Anstellungen am Englischen Seminar der Universität Zürich als wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl von Elisabeth Bronfen und einer Vertretungsprofessur am Seminar für Medienwissenschaft der Universität Basel ist er Professor für Film- und Medientheorie an der Hochschule Luzern – Design & Kunst,[2] sowie Lehrbeauftragter an der Universität Zürich.[3]
Neben seiner Vortragstätigkeit schreibt Binotto als freier Publizist regelmäßig u. a. für die Zeitschrift Filmbulletin.[4] Seit 2003 schreibt er die wöchentliche Kolumne Lomo für die Tageszeitung Der Landbote. Daneben ist er als Videoessayist tätig und hat gemeinsam mit dem Stadtkino Basel verschiedene thematische Filmreihen kuratiert.
2018 wurde er für seinen Text Schutzbauten: Matte paintings, glass shots und die Durchbrüche der Phantasie[5] mit dem Karsten-Witte-Preis für den besten filmwissenschaftlichen Aufsatz ausgezeichnet.[6] In der Umfrage Best Video Essays of 2021 der Zeitschrift Sight & Sound und dem British Film Institute waren seine Videoessays die am meisten genannten.[7]
Zu seinen Forschungsinteressen gehören u. a. das Unheimliche und dessen Räumlichkeit, das Verhältnis von Architektur und Film, deviante Körper in der Kultur, sowie die Schnittstellen zwischen Medienwissenschaft, Psychoanalyse und Technikphilosophie. Sein Forschungsprojekt Dis-Figurations / Mittel der Entstellung widmet sich den poetischen Eigendynamiken von filmtechnischen Verfahren und dem Zusammenhang zwischen Filmtechnik und Unbewusstem.
Extremes Sprechen. Zur Stimme von Werner Herzog. In: Alejandro Bachmann, Michelle Koch (Hrsg.): Echos. Zum dokumentarischen Werk Werner Herzogs, Vorwerk 8, Berlin 2018, ISBN 978-3-947238-04-0.
↑Jahrespreise. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. November 2019; abgerufen am 5. November 2019.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.phil.uzh.ch