Das Unternehmen entstand im November 1965 als Princess Cruise Lines, als der Geschäftsmann Stanley McDonald (1920–2014) aus Seattle das Passagierschiff Princess Patricia (auch Princess Pat genannt) von Canadian Pacific Limited charterte und damit Kreuzfahrten in Richtung Mexiko durchführen ließ.[2] Nachdem das Schiff wieder an seinen Eigner zurückgegeben worden war, charterte McDonald die Princess Italia, eines der ersten Schiffe, das speziell für Kreuzfahrten gebaut wurde, und bot unter anderem auch Fahrten durch den Panamakanal an. Princess Cruises war damit der erste Kreuzfahrt-Veranstalter, der regelmäßige Kanalpassagen ins Fahrtprogramm aufnahm. Im Jahr 1968 überquerte die Princess Italia als erstes Schiff der Reederei den Atlantik. Princess Cruises war mittlerweile an Boise Cascade Corporation verkauft worden, wurde jedoch 1970 wieder vom Unternehmensgründer zurückgekauft.
1974 übernahm die Peninsular and Oriental Steam Navigation Company (P&O)Princess Cruise Lines, die nun als P&O Princess Cruises geführt wurde. Die finanzielle Situation des Unternehmens ermöglichte die Übernahme weiterer Kreuzfahrtschiffe. Mitte der 1970er Jahre ermöglichte P&O Princess Cruises dem Produzenten Aaron Spelling, die Schiffe Pacific Princess und Island Princess als Kulisse für die Fernsehserie „Love Boat“ zu nutzen, wodurch die Reederei einem Millionenpublikum bekannt wurde. Während dieser Zeit entstand auch der Spruch „It's more than a cruise, it's the Love Boat“ (dt. Es ist mehr als eine Kreuzfahrt, es ist (das) „Love Boat“). Das Image und die Figuren der Serie wurden auch weiterhin für Werbezwecke genutzt.[3] 1979 verließ Gründer Stanley McDonald das Unternehmen.
Anfang der 1980er Jahre legten Schiffe von Princess Cruises erstmals auf der PrivatinselPalm Island (Grenadinen) an, die später durch die Nachbarinsel Mayreau ersetzt wurde. Im Jahr 1984 übernahm P&O Princess Cruises den ersten Kreuzschiffneubau, die Royal Princess. Im darauffolgenden Jahr bot die Reederei die ersten Kreuzfahrten im Mittelmeer an und stationierte als erste der großen Gesellschaften die Pacific Princess an der Pazifikküste in San Diego. 1987 folgten erste Kreuzfahrten in asiatischen Gewässern und in der Ostsee. 1988 übernahm P&O Princess Cruises die Reederei Sitmar Cruises (Società Italiana Trasporti Marittimi) und wurde damit zu einer der größten unter den amerikanischen Kreuzfahrtreedereien. Gleichzeitig wurden auch Kreuzfahrten nach Neuengland und Südamerika ins Angebot aufgenommen. Darüber hinaus fasste P&O in den Vereinigten Staaten Kreuzfahrten, Hotels, Bahn- und Busreisen unter dem Princess-Logo zusammen.[3]
1992 wurden die „Princess Cays“ (Eleuthera / Bahamas) zur neuen Privatinsel der Reederei. 1998 wurde mit der Grand Princess das zum damaligen Zeitpunkt größte Kreuzfahrtschiff (109.000 BRZ) der Welt in Dienst gestellt.
Im Jahr 2000 spaltete sich Princess Cruises von der Muttergesellschaft P&O ab und die Flotte wurde in das Register der Bermudas eingetragen. Im folgenden Jahr wurde Santa Clarita (Kalifornien) zum Firmensitz. 2003 folgte die Übernahme durch Carnival Corporation & plc, ein Jahr später begann eine enge Zusammenarbeit mit der Cunard Line.[4]
2013 wurde der Reedereibetrieb innerhalb der Carnival Corporation von der Holland-America Line übernommen, die damit die Holland-American Group bildete. Seitdem betreibt Princess Cruise Line, Ltd. keine Schiffe mehr.[5]
Infolge der COVID-19-Pandemie teilte Princess Cruises im März 2020 die vorübergehende Einstellung des Betriebes bis Mai 2020 mit.[6][7]
Princess Tours
Die Tochtergesellschaft „Princess Tours“ wurde 1972 in Seattle gegründet. Zunächst wurden Reisen und Unterkünfte in Alaska angeboten, seit 1987 betreibt die Gesellschaft auch eigene Eisenbahnwaggons („Midnight Sun Express“) für Bahnreisen. Mittlerweile verfügt Princess Tours über fünf eigene Gästehäuser (Lodges).[8]
Neubauten
Anfang 2010 unterzeichneten die Muttergesellschaft Carnival Corporation & plc und die italienische Werft Fincantieri eine Absichtserklärung zum Bau zweier neuer Kreuzfahrtschiffe, deren Ablieferung im Frühjahr 2013 und Frühjahr 2014 erfolgte. Beide Schiffe sind mit 142.714 BRZ vermessen und bieten Platz für rund 3.600 Passagiere.[9] Der erste Neubau trägt den Namen Royal Princess; damit erhielt zum dritten Mal ein Schiff der Reederei diesen Namen.[10] Im Juni 2013 wurde es in Dienst gestellt.
Das zweite Schiff trägt den Namen Regal Princess und ist damit das zweite Schiff mit diesem Namen in der Geschichte von Princess Cruises. Die frühere Regal Princess (1991–2007) fährt heute als Pacific Dawn für P&O Cruises Australia. Am 30. Juli 2014 gaben der Werftkonzern Fincantieri und Princess Cruises den Bau eines dritten Schiffes der Royal-Klasse bekannt, nach der Britannia von P&O Cruises das vierte Schiff der Royal-Klasse.[11] Es erhielt den Namen Majestic Princess.[12] Die Kiellegung erfolgte am 10. Juli 2015,[13] das Ausdocken am 8. Februar 2016.[14] Am 30. März 2017 wurde die Majestic Princess abgeliefert.[15] Im Oktober 2019 wurde die Sky Princess als weiteres Schwesterschiff abgeliefert.[16][17] Zwei weitere Schwesterschiffe, die Enchanted Princess und die Discovery Princess, wurden 2020 und 2022 abgeliefert.[18][19][20]
Im Juli 2018 wurde mit Fincantieri eine Absichtserklärung zwei Neubauten mit Ablieferung 2023 und 2025 vereinbart. Die mit rund 178.000 BRZ vermessenen Schiffe können mit Flüssigerdgas angetrieben werden.[21] Die Schiffe wurden Ende März 2019 fest bestellt.[22] Das erste dieser Schiffe der Sphere-Klasse mit dem Namen Sun Princess wurde am 14. Februar 2024 übernommen.[23][24] Es wurde am 28. Februar 2024 in Dienst gestellt.[25] Das für Ablieferung 2025 vorgesehene Schwesterschiff wird den Namen Star Princess tragen.[26]
Wiederholte illegale Müllentsorgung
Im Jahr 2002 bekannte sich die Muttergesellschaft Carnival Corporation schuldig von 1996 bis 2001 Aufzeichnungen zur Entsorgung von veröltem Bilgewasser gefälscht zu haben. Damit einher ging eine Strafzahlung in Höhe von 18 Mio. USD. Ebenso wurde die Gesellschaft zu gemeinnütziger Arbeit verpflichtet und für die Dauer von 5 Jahren unter gerichtliche Beobachtung gestellt.[27]
Für wiederholte illegale Entsorgung verölter Abfälle ins Meer und für die versuchte Verschleierung der Verstöße wurde die Princess Cruises Ltd im Jahr 2016 zu der bis dahin höchsten Strafe für vorsätzliche Umweltverschmutzung durch Schiffe, in Höhe von 40 Mio. USD verurteilt. Die Behörden gehen davon aus, dass eine illegale Entsorgung von Abfällen bereits seit 2005 gewohnheitsmäßig erfolgte. Ebenso wurden Schiffe der Princess Cruises Ltd und der Carnival Cruise Lines Inc erneut unter gerichtliche Beobachtung gestellt.[28][29]
Für Verstöße gegen Auflagen aus dem Urteil von 2016 wurden die Carnival Corporation & plc. und ihre Tochtergesellschaft Princess Cruises Ltd im Jahr 2019 erneut zu einer Strafzahlung in Höhe von 20 Mio. USD verurteilt. Bei den Verstößen handelte es sich erneut um die illegale Entsorgung von Abfällen, Fälschung von Aufzeichnungen sowie versuchte Umgehung der gerichtlichen Überwachung durch den Einsatz von Reinigungsteams, um Inspektionen zuvorzukommen.[30]
Flotte
Aktuelle Schiffe
Zur Flotte von Princess Cruises gehören derzeit 16 Kreuzfahrtschiffe (Stand: Februar 2024).[31][32] Im Jahr 2011 betrug die Kapazität der Flotte 36.900 Passagiere.[33] Die Schiffe laufen über 350 Häfen auf allen Kontinenten an.[1][34] Die Bordsprache ist Englisch. Service und Ausstattung sind dem US-amerikanischen Publikum angepasst.
↑ abPrincess Cruises: Press Kits and Facts. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. Januar 2012; abgerufen am 17. Januar 2012.
↑Equasis - French Ministry for Transport: Registerdaten der Schiffe. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2017; abgerufen am 16. Januar 2012.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.equasis.org