Platen ist der Name eines alten märkischenAdelsgeschlechts, das dem Prignitzer Uradel entstammt. Die Familie ist eines Stammes mit den 1665 ausgestorbenen von Bevernest (Biebernest).
Es besteht keine Verwandtschaft mit der aus Rügen stammenden Familie der Herren und Grafen von Platen, die zum pommerschen Uradel zählen und ein anderes Wappen führen.
Urkundlich erscheint das Geschlecht erstmals im Jahr 1351 mit Conrad Ploten.[4] Die Platen erwarben 1386 das Gut Quitzow bei Perleberg in der Prignitz von Wedego von Quitzow. Die sichere Stammreihe beginnt 1433 mit Hans von Platen auf Quitzow. Die Familie war in der Prignitz begütert und saß zu Tornow (1508), zu Quitzow (1511), zu Demerthin und Gantikow (1650) und zu Kuhwinkel (1660).[3]
Das ursprüngliche Wappen zeigte einen Baumstamm mit drei Wurzeln und mehreren gezackten Blättern.
Seit dem 16. Jahrhundert wird in Silber zuerst ein quer-, später ein schrägrechts gestellter Ast mit fünf grünen Stechpalmenblättern geführt. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken ein offener, oben mit einer goldenen Kette, an der ein goldener Ring hängt, verbundener offener schwarzer Flug.[5]
Heinrich von Platen (1654–1734), preußischer Geheimrat, Ober-Kammerdirektor, Oberster Kriegskommissar im Herzogtum Magdeburg und Domdechant und Propst der Stifter St. Nikolai und Sebastian. Herr auf Demerthin und Friedeburg ⚭ Margarete Sophie von der Schulenburg, verwitwete von Bismarck (1659–1725)
Klaus Ernst von Platen (1693–1733), 3 x ⚭; preußischer Geheimer Rat, Domherr zu Magdeburg, Vater d. Sophia Louise Ernestine von Platen (1733–1799), Ehefrau d. Johann Ernst von Alvensleben
Heinrich Friedrich von Platen (1728–1785), Domherr u. Senior d. Stifts Magdeburg; zw. Tochter Johanna Ernestine ⚭ m. Johann Christian von Zweiffel, preußischer Generalmajor
Hartwig Caspar Ernst von Platen (1655–1727), preußischer Kammergerichtsrat, Domherr von St. Peter und Paul (Brandenburg an der Havel), Gutsherr in elf Dörfern, u. a. Stolpe u. Glienicke, Gantikow u. Mechow, Landrat d. Kreises Niederbarnim; ⚭ I m. I. S. verw. von Goerne, geb. von Bennigsen (1658–1697), ⚭ II m. C. E. von der Marwitz-Friedersdorf
Heinrich Karl von Platen (1689–1766), auf Stolpe u. Glienicke, dänischer Oberstleutnant, ⚭ m. J. Helene von Larisch-Groß-Nimsdorf-Bischdorf
Charlotte Helene von Platen (* 1730), Hofdame der Prinzessin von Preußen
Alexander Joachim von Platen, († 1673); Gutsherr auf Quitzow und Kuhwinkel, Oberstleutnant, Landesdirektor der Prignitz, Vorsteher des Kloster (Stift) Heiligengrabe ⚭ m. Katharine von Vielroggen-Kuhwinkel
Ernst Jürgen von Platen (1655–1711), auf Quitzow, ⚭ I. m. A. D. von Rindtorff; ⚭ II m. M. Tugendreich von Grabow-Grabow
Joachim Ernst von Platen († 1751); aus erster Ehe, auf Quitzow, ⚭ m. E. Hedwig von Zicker († 1758)
Heinrich Hartwig von Platen (1699–1745), aus zweiter Ehe, auf Kuhwinkel, ⚭ m. K. Sophie von Karstedt-Kaltenhof (1700–1751)
Ernst von Platen (1727–1795), Gutsbesitzer, ⚭ m. Sophie verw. von Gühlen, geb. von Diericke; ➡ Nachfahre (Urenkel) Benno von Platen (1846–1926), preußischer Generalmajor
Friedrich von Platen (1767–1830), Leutnant a. D., ⚭ m. Karoline Maillefert († 1835 in Bernau)
Friedrich von Platen (1796–1862), kgl. preußischer Major a. D., ⚭ m. ⚭ II. Mathilde Toobe (1807–1839) ➡ Nachfahre (Ururenkel) Hilmar von Platen (1930–2011), Dekan, Prof. f. Mineralogie, Univ. Mainz[12]
Hans von Platen (1734–1798), Forstmeister, preußischer Major, ⚭ m. Marie Stertz († 1807)
Raimar von Platen (1735–1801), auf Kuhwinkel u. Platenhof, ⚭ I. m. Dorothea von Winterfeld
Friedrich von Platen (1758–1813), auf Kuhwinkel u. Platenhof, preußischer Rittmeister, ⚭ Dorothea Wolf
Heinrich von Platen (1806–1887), auf Rooswinkel u. Kuhwinkel, ⚭ II. Charlotte Möhring
Max von Platen (1842–1920), preußischer Oberstleutnant, ⚭ I. Auguste Braun, ⚭ II. Lucy Braun
ex II. Claus von Platen (1891–1964), Politiker (NSDAP), Mitglied des Reichstages
Alexander von Platen (1739–1792), Postmeister, Hauptmann a. D., ⚭ m. Sophie verw. von Graevenitz, geb. von Krüsicke († 1809), ff. u. a.
Wilhelm von Platen (1780–1873), großbrit. Hauptmann a. D. Journalist, ⚭ m. Ulrike von Winterfeld-Vahrnow (1790–1876), Tochter d. Friederike Siegismunde von Platen-Kuhwinkel u. d. Stabs-Capitän (Hauptmann) u. Gutsbesitzers August Albrecht von Winterfeld-Vahrnow († 1808),[13] Sohn des Großgrundbesitzers Joachim Detlof von Winterfeld-Freyenstein[14]
Carl Gustav von Platen: 1: Geschichte und Genealogie des Rügenschen Geschlechtes von Platen vom 12. - 16. Jahrhundert sowie Gesamt-Geschichte des Prignitzer <Märk.> Geschlechtes v. Platen, 2. Auflage, 1966. DNB989592693
Hans-Hartwig von Platen: Die Familien von Platen. Geschichte der Familien von Platen. Stammtafeln der Märkischen und Rüganischen Familien von Platen, Band 1, 4. Ausgabe, Selbstverlag, Untereisesheim Dezember 2007/(2008), S. 404 ff., S. 425 ff.
Hans-Hartwig von Platen: Die Familien von Platen. Geschichte der Familien von Platen. Stammtafeln der Märkischen und Rüganischen Familien von Platen, Band 2, 4. Ausgabe, Selbstverlag, Untereisesheim Dezember 2007/(2008), S. 15–186.
Hans Friedrich von Ehrenkrook, Jürgen von Flotow et al: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser. A (Uradel) 1953, Band I, Band 5 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke Verlag, Glücksburg/Ostsee 1953, S. 219–226.
Walter von Hueck, Friedrich Wilhelm Euler: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser. A (Uradel) 1975, Band XIII, Band 60 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke Verlag, Limburg an der Lahn 1975, S. 388 ff.
Christoph Franke: Genealogisches Handbuch des Adels. Adelslexikon. Band X, Band 119 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke Verlag, Limburg an der Lahn 1999, S. 402–403.
Gottfried Graf Finck von Finckenstein: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser. A (Uradel) 2013, Band XXXIV, Band 154 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke Verlag, Limburg an der Lahn 2013..
Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. 1903. 4. Jg. Justus Perthes, Gotha 1902, S. 673 ff. (Stammreihe); ff. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Uradeligen Häuser, Fortsetzungen: 1921, S. 600; f. 1923, S. 496; f. 1928, S. 458; f. 1932, S. 396.; ff.
Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Teil A (Uradel) 1940. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft, 39. Jg. Gotha 1939, S. 515–520.
↑Genealogisches Handbuch des Adels. Adelslexikon. Band X, Band 119 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke Verlag, Limburg an der Lahn 1999. ISBN 3-7980-0819-1.
↑Martin Rheinheimer: Die Dorfordnungen im Herzogtum Schleswig. Dorf und Obrigkeit in der frühen Neuzeit. Band 2, Lucius & Lucius, Stuttgart 1999, S. 801. ISBN 3-8282-0088-5.
↑Hansen: Schlösser und Burgen der Insel Alsen im Mittelalter. In: Andreas Ludwig Jacob Michelsen: Archiv für Staats- und Kirchengeschichte der Herzogtümer Schleswig, Holstein, Lauenburg und der angrenzenden Länder und Städte. Band 4, Johann Friedrich Kammerich, Altona 1840. S. 289.
↑Vgl. Eberhard von Selasinsky: Zur Genealogie der von Selasinsky und der von Zelasinsky, In: Lor. M. Rheude: Archiv für Stamm- und Wappenkunde. Monatsschrift. Organ des Roland. 4. Jahrgang 1903–1904, Druck/Verlag von Gebr. Vogt, Papiermühle b. Roda S. A. 1904, S. 154.
↑Ludwig Gustav von Winterfeld: Geschichte des Geschlechts von Winterfeld.Zweiter Theil, 2. Band, F. W. Kalbersberg Prenzlau, Selbstverlag, Damerow 1863, S. 584 f.