Claus von Platen wurde als Sohn des Rittergutsbesitzers Max von Platen (1842–1920), der dem brandenburgischen Adelsgeschlecht Platen entstammte, geboren. Er war aus der zweiten Ehe des Vaters mit Lucy Braun (1865–1939). Sowohl der Vater wie auch seine drei Halbbrüder waren sämtliche höhere Offiziere. Der Bruder Axel von Platen wurde Generalmajor und Träger des Pour le mérite.
Aus der Reichswehr schied Platen 1926 im Rang eines Rittmeisters aus, um das Rittergut seiner Eltern in Raschung im ermländischenKreis Rößel zu übernehmen. Im selben Jahr heiratete er; zudem war er Beisitzer in der Gemeindevertretung Raschung. Zu einem nicht bekannten Zeitpunkt trat Platen in die NSDAP ein und wurde zudem Mitglied der SA.
Bei der Reichstagswahl vom März 1933 wurde Platen als Kandidat der NSDAP für den Wahlkreis 1 (Ostpreußen) in den Reichstag gewählt. Nach seiner Wiederwahl im November 1933 gehörte er dem nationalsozialistischen Reichstag insgesamt bis zum März 1936 an. Das wichtigste parlamentarische Ereignis, an dem von Platen sich während seiner Abgeordnetenzeit beteiligte, war die Verabschiedung des – unter anderem auch mit seiner Stimme beschlossenen – Ermächtigungsgesetzes.
In der SA führte Platen zwischen April und September 1933 die SA-Untergruppe Masuren und übernahm dann im Rang eines SA-Oberführers die Funktion eines Gruppenreiterführers in der SA-Obergruppe I in Königsberg. Im Februar 1934 wurde er wehrpolitischer Referent dieser SA-Formation; dieses Amt übte er bis Oktober 1935 aus. Im Frühjahr 1938 trat er weisungsgemäß aus dem Johanniterorden aus, in dem er 1923 als Ehrenritter[2] Aufnahme fand. Die Doppelmitgliedschaft mit der NSDAP war nicht mehr zulässig. In der Nachweisung des Johanniter-Ordensblattes wird Platen nicht mehr als SA-Führer geführt, sondern als Major d. R. (Fliegertruppe).[3]
Platen war seit 1926 mit Elfriede Meyer, geborene Bönsch, verheiratet. Aus ihrer ersten Ehe stammen die beiden Adoptivtöchter.[4]
Einzelnachweise
↑Vgl. Lilla: Statisten, S. 469. Nach Angaben in älterer Literatur 1953 auf Gut Brenneckenbrück gestorben, siehe Martin Schumacher (Hrsg.): M.d. R. Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus. Politische Verfolgung, Emigration und Ausbürgerung 1933–1945. Droste-Verlag, Düsseldorf 1991, S. 439. ISBN 3-7700-5162-9.
↑Johanniterorden (Hrsg.): Gesamt-Liste der Mitglieder der Balley=Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem nach dem Stande vom 10. März 1931. Eigenverlag, Berlin 1931, S.85 (kit.edu).
↑Johanniter-Ordensblatt. In: Mitteilungsblatt für die Mitglieder des Johanniterordens. 80. Auflage. 147. Nachweisung (Austritt aus dem Orden durch Doppelmitgliedschaft m. NSDAP), Nr.3. Berlin 20. März 1938, S.15 (d-nb.info).
Joachim Lilla, Martin Döring, Andreas Schulz: Statisten in Uniform: Die Mitglieder des Reichstags 1933–1945. Ein biographisches Handbuch. Unter Einbeziehung der völkischen und nationalsozialistischen Reichstagsabgeordneten ab Mai 1924. Droste, Düsseldorf 2004, ISBN 3-7700-5254-4, S.469.
Walter von Hueck, Friedrich Wilhelm Euler: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser A (Uradel) 1975, Band XIII, Band 60 (760) der Gesamtreihe GHdA, Hrsg. Deutsches Adelsarchiv, C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1975, S. 396. ISSN0435-2408