Die kleinen Blüten sind immer getrenntgeschlechtig. Die Arten sind meist einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch), nur bei der Gattung Antidesma sind sie zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch).
Es sind zwei bis acht (selten zwölf) Kelchblätter vorhanden. Es sind meist fünf Kronblätter vorhanden oder sie fehlen. Die männlichen Blüten enthalten 2 bis 35 Staubblätter. Bei den weiblichen Blüten sind zwei bis fünf (bis 15) Fruchtblätter zu einem Fruchtknoten verwachsen oder es ist nur ein Fruchtblatt vorhanden. Die Kapselfrüchte öffnen sich oft explosionsartig und enthalten große Samen.
Die Familie Phyllanthaceae hatte früher den Rang einer Unterfamilie Phyllanthoideae innerhalb der Familie der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae). Früher wurden die Gattungen Centroplacus, Paradrypetes und Phyllanoa in die in Phyllanthaceae gestellt. Heute gehörten Centroplacus in die Centroplacaceae, Paradrypetes in die Rhizophoraceae und die ehemalige Gattung Phyllanoa innerhalb der Gattung Rinorea in die Violaceae.
Die Familie der Phyllanthaceae besitzt eine pantropische Verbreitung. Etwa 19 Gattungen kommen in der Neotropis vor.
Nach Hoffmann et al. 2006 wird die Familie der Phyllanthaceae in zwei Unterfamilien, zehn Tribus gegliedert und enthält 56 bis 60 Gattungen mit 1745 bis 2000 Arten:[1][2]
Tribus Antidesmateae Benth.: Sie enthält fünf Subtribus mit etwa 9 Gattungen:
Subtribus Antidesmatinae:
AntidesmaL. (Syn.: BestramAdans., CoulejiaDennst., MinutaliaFenzl, RhytisLour., RubinaNoronha, StilagoL.): Die etwa 100 Arten sind in der Paläotropis verbreitet.
ThecacorisA.Juss. (Syn.: BaccaureopsisPax, CyathogyneMüll.Arg., HenribailloniaKuntze): Die etwa 19 Arten kommen im tropischen Afrika und in Madagaskar vor.
Subtribus Hieronyminae:
HieronymaAllemão (Syn.: HieronimaAllemão, HyeronimaAllemão, StilaginellaTul.): Sie enthält etwa 22 Arten, die von Mexiko bis ins tropischen Südamerika vorkommen.
Jablonskia congesta(Benth. ex Müll.Arg.) G.L.Webster: Sie gedeiht hauptsächlich entlang der Wasserläufe und in den Regenwäldern nur im Amazonasgebiet in Südamerika; in den Guyanas sowie südwestlichen Amazonasbecken bis Peru.
Tribus Scepeae Horan.:
AporosaBlume (Syn.: AporusaBlume, LeiocarpusBlume, LepidostachysWall., ScepaLindl., TetractinostigmaHassk.): Die etwa 90 Arten kommen im tropischen Asien und in China vor.
AshtoniaAiry Shaw: Die nur zwei Arten kommen in Südostasien vor.
BaccaureaLour.(Syn.: AdenocrepisBlume, CalyptroonMiq., CoccomeliaReinw., EverettiodendronMerr., GatnaiaGagnep., HedycarpusJack, MicrosepalaMiq., PierardiaRoxb. ex Jack): Die etwa 50 Arten kommen vom tropischen Asien bis zum Südwest-Pazifik und bis China vorkommen.
DistichirhopsHaegens: Die etwa drei Arten kommen auf Borneo und Neuguinea vor.
MaesobotryaBenth. (Syn.: StaphysoraPierre): Die etwa 18 Arten kommen im tropischen Afrika vor.
ProtomegabariaHutch.: Die nur drei Arten kommen in Afrika vor
RicheriaVahl (Syn.: BellevaliaRoem. & Schult., GuaraniaWedd. ex Baill.): Sie enthält etwa fünf Arten, die in Mittel- und Südamerika und in der Karibik vorkommen.
Tribus Spondiantheae G.L.Webster:
SpondianthusEngl. (Syn.: MegabariaPierre ex Hutch.): Sie enthält nur eine Art:
UapacaBaill. (Syn.: CanariastrumEngl.): Sie enthält etwa 30 Arten, die im tropischen Afrika und in Madagaskar beheimatet sind. Darunter:
Uapaca molePax: Aus Zentral- bis Westafrika bis Uganda, Tansania
Unterfamilie Phyllanthoideae Beilschmied: Sie enthält 36 bis 39 Gattungen:
Tribus Bridelieae Müll.Arg.:
Subtribus Amanoinae:
AmanoaAubl. (Syn.: MicropetalumPoit. ex Baill.): Sie enthält etwa 16 Arten kommen im tropischen Amerika und tropischen Afrika vor.
Subtribus Keayodendrinae:
KeayodendronLeandri: Sie enthält nur eine Art:
Keayodendron bridelioidesLeandri: Sie ist von der Elfenbeinküste bis ins westlich-zentrale tropische Afrika verbreitet.
Subtribus Pseudolachnostylidinae:
BrideliaWilld. (Syn.: CandelabriaHochst., GentiliaA.Chev. & Beille, NeogoetziaPax, PentameriaKlotzsch ex Baill., TzellemtiniaChiov.): Sie enthält etwa 50 Arten.
CleistanthusHook. f. ex Planch. (Syn.: ClistanthusPost & Kuntze, GodefroyaGagnep., KaluhaburunghosKuntze, LebidieraBaill., LebidieropsisMüll. Arg., LeiopyxisMiq., NanopetalumHassk., ParacleisthusGagnep., SchistostigmaLauterb., StenoniaBaill., StenoniellaKuntze, ZenkerodendronGilg ex Jabl.): Mit etwa 140 Arten
Heterosavia(Urb.) Petra Hoffm.: Mit vier Arten, die in Florida und in der Karibik vorkommen.
SaviaWilld. (Syn.: KleinodendronL.B. Sm. & Downs, MaschalanthusNutt.): Von den nur zwei Arten kommt eine vom südöstlichen sowie südlichen Brasilien bis Paraguay und die andere von Mexiko über die Karibik bis Venezuela vor.
TacarcunaHuft: Die nur drei Arten kommen in Panama, Venezuela und Peru vor.
Subtribus Securineginae:
LachnostylisTurcz.: Die nur zwei Arten kommen nur in den südafrikanischen Provinzen Ostkap und Westkap vor.
SecurinegaComm. ex A.Juss.: Die etwa fünf Arten kommen nur auf Madagaskar und den Maskarenen vor.
Tribus Phyllantheae Dumort.:
BreyniaJ.R.Forst. & G.Forst. (Syn.: FoersteriaScop., ForsteriaSteud., MelanthesBlume, MelanthesaBlume, MelanthesopsisMüll.Arg.): Die etwa 33 Arten kommen vom tropischen und subtropischen Asien bis zum südwestlichen Pazifik und auf Réunion vor.
FlueggeaWilld. (Syn.: BesseraSpreng., ColmeiroaReut., GebleraFisch. & C.A.Mey., NeowawraeaRock, PleiostemonSond., RicheriellaPax & K.Hoffm., VillanovaPourr. ex Cutanda): Die etwa 16 Arten kommen in den Tropen und Subtropen vor. Darunter:
GlochidionJ.R.Forst. & G.Forst. (Syn.: AgyneiaL., BradleiaCav., BradlejaBanks ex Gaertn., CoccoglochidionK.Schum., DiasperusKuntze, EpisteiraRaf., GlochidionopsisBlume, GlochisandraWight, GynoonJuss., LobocarpusWight & Arn., PseudoglochidionGamble, TetraglochidionK.Schum., ZarcoaLlanos): Die etwa 320 Arten sind vom tropischen und subtropischen Asien bis in den pazifischen Raum verbreitet.
LingelsheimiaPax: Die etwa sechs Arten kommen in Afrika und Madagaskar vor.
MargaritariaL. f. (Syn.: CalococcusKurz ex Teijsm., ProsorusDalzell, WurtziaBaill., ZygospermumThwaites ex Baill.): Die etwa 13 Arten sind in den Tropen und Subtropen verbreitet.
PhyllanthusL. (Syn.: AnisonemaA.Juss., AporosellaChodat, ArachnodesGagnep., ArdinghaliaComm. ex Juss., AsterandraKlotzsch, CathetusLour., CeramanthusHassk., ChorisandraWight, CiccaL., ClambusMiers, ConamiAubl., DendrophyllanthusS.Moore, DicholactinaHance, DimorphocladiumBritton, EmblicaGaertn., EpistyliumSw., EriococcusHassk., FluggeopsisK.Schum., GeminariaRaf., GenesiphyllaL'Hér., HemiciccaBaill., Hemiglochidion(Müll. Arg.) K.Schum., HexadenaRaf., HexaspermumDomin, KirganeliaJuss., LeichhardtiaF.Muell., LomanthesRaf., MaboreaAubl., MacraeaWight, MenardaComm. ex Juss., MirobalanusBurm., MoerorisRaf., NellicaRaf., NiruriAdans., NymaniaK.Schum., NymphanthusLour., OrbiculariaBaill., OxalistylisBaill., RamsdeniaBritton, ReidiaWight, ReverchoniaA.Gray, RhopiumSchreb., RoigiaBritton, ScepasmaBlume, StaurothylaxGriff., SynexemiaRaf., TricariumLour., UrantheraPax & K.Hoffm., UrinariaMedik., WilliamiaBaill., XylophyllaL.): Sie enthält 880–1270 Arten mit Phyllokladien: Sie ist in den Tropen und Subtropen verbreitet.
PlagiocladusJean F.Brunel: Sie enthält nur eine Art:
Plagiocladus diandrus(Pax) Jean F. Brunel: Sie kommt zwischen Kamerun und dem Kongo vor.
SauropusBlume (Syn.: AaliusLam. ex Kuntze, BreyniopsisBeille, CeratogynumWight, DiplomorphaGriff., HeterocalymnanthaDomin, IbinaNoronha, SynastemonF.Muell., SynostemonF.Muell.): Die etwa 70 Arten sind vom westlichen Indischen Ozean bis zum tropischen Asien und nach Australien verbreitet.
Sauropus androgynus(L.) Merr.: Aus Indien bis nach Südostasien und ins südliche China.
Tribus Poranthereae Grüning:
ActephilaBlume (Syn.: AnomospermumDalzell, LithoxylonEndl.): Die etwa 30 Arten sind im tropischen und subtropischen Asien und im südwestlichen Pazifikraum verbreitet.
AndrachneL. (Syn.: EraelissForssk., ThelypotziumGagnep.): Die etwa 22 Arten kommen vom Mittelmeergebiet und den Kapverden bis zum Himalaja vor, aber auch in der Karibik, in Mexiko und in Peru.
LeptopusDecne. (Syn.: Andrachne(Endl.) Pojark., HexakestraHook. f., HexakistraHook. f.): Die etwa neun Arten kommen vom Kaukasus bis China und Malesien vor.
MeineckiaBaill. (Syn.: CluytiandraMüll.Arg., NeopeltandraGamble, PeltandraWight, ZimmermanniaPax, ZimmermanniopsisRadcl.-Sm.): Sie enthält etwa 30 Arten, die vom tropischen Afrika bis Indien und von Mexiko bis Brasilien vorkommen.
NotoleptopusVoronts. & Petra Hoffm.: Sie enthält nur eine Art:
Notoleptopus decaisnei(Benth.) Voronts. & Petra Hoffm.: Sie kommt in Java und Australien vor.
Phyllanthopsis(Scheele) Voronts. & Petra Hoffm.: Die nur zwei Arten kommen in den USA und Mexiko vor.
PorantheraRudge (inkl. OreoporantheraHutch.): Sie enthält etwa 15 Arten, die in Australien und Neuseeland vorkommen.
Pseudophyllanthus(Müll. Arg.) Voronts. & Petra Hoffm.: Sie enthält nur eine Art:
Pseudophyllanthus ovalis(E.Mey. ex Sond.) Voronts. & Petra Hoffm.: Sie kommt von Simbabwe bis ins Südliche Afrika vor.
Tribus Wielandieae Baill. ex Hurus.: Sie enthält zwei Subtribus mit etwa zehn Gattungen:
Subtribus Astrocasiinae:
AstrocasiaB.L.Rob. & Millsp.: Die etwa sechs Arten kommen in Mittel- und Südamerika vor.
ChascothecaUrb. (Syn.: ChaenothecaUrb.): Die nur zwei Arten kommen auf Kuba und Hispaniola vor.
HeywoodiaSim: Sie enthält nur eine Art:
Heywoodia lucensSim: Sie kommt von Kenia bis ins südliche Afrika vor.
Subtribus Wielandiinae: Sie enthält drei Gattungen:
ChorisandrachneAiry Shaw: Sie enthält nur eine Art:
DicoeliaBenth.: Die nur zwei westlichen vorkommenden Malesien Arten ist eine nur auf Borneo und die in andere nur in Sumatra beheimatet.
WielandiaBaill. (Syn.: BlotiaLeandri, CharidiaBaill., PetalodiscusBaill.): Die etwa 13 Arten kommen im tropischen Ostafrika und im Gebiet des westlichen Indischen Ozeans vor.
Petra Hoffmann, Hashendra S. Kathriarachchi, Kenneth J. Wurdack: A Phylogenetic Classification of Phyllanthaceae, In: Kew Bulletin, Volume 61, Issue 1, 2006, S. 37–53.
↑Phyllanthaceae im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 17. Oktober 2019.
↑Phyllanthaceae. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 17. Oktober 2019.