Auf der photokina 2018 stellten 812 Unternehmen, davon 69 Prozent aus dem Ausland, ihre Produkte und Dienstleistungen vor. Es kamen rund 180.000 Besucher aus 127 Ländern.[1]
Die erste photokina wurde 1950 auf Initiative des Präsidenten des Fotoverbandes, Bruno Uhl, durchgeführt. Als Rahmenprogramm wurden sogenannte Bilderschauen durchgeführt, die bis 1980 von Leo Fritz Gruber organisiert wurden.
Während die photokina in ihren Anfangsjahren nur in unregelmäßigen Abständen stattfand, entschlossen sich die Veranstalter 1966 zur konsequenten Austragung im Zweijahresrhythmus, jeweils im Herbst. 1974 wurde die photokina zur Fachmesse, was mit einem erstmaligen Besucherrückgang im Vergleich zum Vorjahr einherging: Konnte die Messe 1972 noch über 250.000 Besucher verzeichnen, so waren es zwei Jahre später nur mehr 95.000 Fachleute, von denen allerdings ein deutlich höherer Anteil auf ausländische Gäste fiel. Seit 1988 hatten auch Amateure wieder Zugang zur Messe.
Die zunehmende Internationalisierung der photokina veranlasste die Organisatoren dazu, den Untertitel (der bis dahin entweder „Weltmesse des Bildes“, „Weltmesse der Fotografie“ oder „Weltmesse Bild – Ton – Professional Media“ lautete) vom Deutschen ins Englische zu ändern. 2002 bis 2014 trug die photokina den Untertitel „World of Imaging“. Ab 2016 lautete der Untertitel „Imaging Unlimited“.[2]
1982 bis 1998 wurde der „Deutsche Kamerapreis Köln“ für besondere Kameraleistungen bei Film- und Fernsehproduktionen im Rahmen der photokina verliehen. 1988 initiierte der Photoindustrie-Verband die „größte Bilderschau der Welt“, die mit einer Länge von 1.300 Metern von den Messehallen bis zum Kölner Museum Ludwig reichte und ins Guinness-Buch der Rekorde einging.[2]
Seit 2008 veranstalteten die Stadt Köln und die photokina in Kooperation mit Kölner Unternehmen und Institutionen Fotoworkshops, Shootings, Ausstellungen und andere Events, die sich an Einheimische richteten.[2] 2016 wurde „Köln fotografiert“ im Rahmen des neuen Markenauftritts in „PROLOGUE by photokina“ umbenannt.[3]
2018 wurde eine Neuausrichtung der photokina bekannt gegeben. Diese sah eine Terminverschiebung in das Frühjahr sowie eine jährliche Durchführung der Messe vor. Die Premiere der Neuausrichtung wurde jedoch aus terminlichen Gründen abgesagt und infolge eines Rückgangs an interessierten Ausstellern zunächst auf 2020 verschoben.[4] Branchengrößen wie Nikon, Leica und Olympus sagten allerdings auch für weitere Termine ihre jeweiligen Teilnahmen ab.[5] Aufgrund der weltweiten COVID-19-Pandemie wurde die Messe, die schließlich vom 27. bis zum 30. Mai 2020 stattfinden sollte, erneut abgesagt.[6] Die Veranstalter hatten den nächsten Termin für Mai 2022 geplant, den Fortgang der Messe jedoch aufgrund des stetigen Rücklaufs des Marktes am 27. November 2020 endgültig abgesagt.[7]
Bedeutung
Die photokina wurde von der Fotowirtschaft zur Vorstellung neuer Produkte und Dienstleistungen genutzt. Das Publikum konnte sich an Messeständen informieren, Kameras ausprobieren, Kontakte knüpfen, Vorträge und Fotoausstellungen besuchen sowie neue „Trends“ aufspüren. Folgende Produktsparten wurden thematisiert:
Consumer Imaging: Foto- und Videokameras, Kamerazubehör, Filme und digitale Speichermedien, digitale Bildbearbeitung, Homeprinting, Bildkiosksysteme, Mobile Imaging, Home Cinema, Diatechnik und Zubehör, Rahmen und Alben, Handelsware, Imaging-Dienstleistungen;
Professional Imaging: Professionelle Kamera- und Lichtsysteme, Fotostudio-Ausstattung, Digital Imaging und Publishing, Large Format Printing, Groß- und Minilabore, Verbrauchsmaterialien, Photofinishing, Imaging-Dienstleistungen, Daten- und Videoprojektoren, interaktive Präsentationssysteme, professionelle Video- und Audiotechnik, Steuerungstechnik und Netzwerke, AV-Dienstleistungen.
2016: Systemkameragehäuse GH5 vom Hersteller Panasonic mit 6k-Fotofunktion, 4k-Fotofunktion mit 60 Bildern pro Sekunde und Videoaufnahmen mit einer Bittiefe von 10 Bit bei 30 Bildern pro Sekunde[16]
Jörn Glasenapp: Die deutsche Nachkriegsfotografie: Eine Mentalitätsgeschichte in Bildern. Wilhelm Fink Verlag, Paderborn 2008, ISBN 978-3-7705-4617-6, S. 148–160.