Philipp Kilian war ein Sohn von Wolfgang Kilian (1581–1663). Er wurde von seinem Vater ausgebildet und reiste dann mit seinem Bruder Johann, der Goldarbeiten für Kirchen anfertigte, nach Venedig, Florenz und Rom, um sich dort weiter ausbilden zu lassen. Nach Augsburg zurückgekehrt schuf er Porträts seiner Brüder Bartholomäus und Johann sowie vom Tiermaler Johann Heinrich Roos, von Johann Spillenberger und von Joachim von Sandrart.[1] Ein Schüler von ihm war Johann Georg Seiller. Er heiratete im Jahr 1651 und hatte zwei Söhne Wolfgang Philipp Kilian (1654–1732) und Jeremias Kilian (ca. 1766–1730), die ebenfalls Kupferstecher wurden.
Werke (Auswahl)
Kilian fertigte rund 300 Buchverzierungen und Bildnisse.[2] So stellte er unter anderem Porträtbilder in Lebensgröße von Kaiser Leopold I. und dessen Sohn Joseph jeweils zu Pferd her.[3] Er lieferte auch Kupferstiche von Biblischen Ereignissen, wie beispielsweise die Eroberung von Jericho nach einer Vorlage von Matthias Scheits für eine Ausgabe der Bilderbibel von 1672.[4]
↑Sandrart, Joachim von: L’ Academia Todesca della architectura, scultura & pittura oder Teutsche Academie der edlen Bau-, Bild- und Mahlerey-Künste. Erstens Theils Erstes Buch: Von der Architectur oder Bau-Kunst. Nürnberg 1675 (uni-heidelberg.de).
↑Georg Kaspar Nagler: Kilian, Philipp. In: Neues allgemeines künstler-lexicon; oder, Nachrichten von dem Leben und den Werken der Maler, Bildhauer, Baumeister, Kupferstecher… E. A. Fleischmann, München 1835, S.13 (Textarchiv – Internet Archive).
↑D. A. Binzer, H. A. Pierer (Hrsg.): Encyclopaedisches Woerterbuch der Wissenschaften, Künste und Gewerbe, bearbeitet von mehreren Gelehrten. Band11: Karl bis Kschetri. Hahn, Altenburg 1829, S.269 (books.google.de).