Philipp Franz von Walther wurde als zweitältestes Kind seiner Eltern Franz Joseph (1743–1811) und Margarethe (1748–1823) von Walter in der Rheinpfalz geboren. Bereits im Alter von 15 Jahren begann er ein Philosophie- und Medizinstudium an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und studierte dann noch 3 Jahre bei Georg Joseph Beer und Johann Peter Frank in Wien. Promoviert wurde er 1803 in Landshut und anschließend zum Professor für Chirurgie am Allgemeinen Krankenhaus in Bamberg berufen.
Im Jahr 1804 ging er als Professor für Physiologie und Chirurgie an die Universität Landshut, wo er 1811 zum Rektor ernannt wurde.
Ab 1820 gab Philipp von Walther mit Karl von Graefe das Journal für Chirurgie und Augenheilkunde heraus. 1830 wurde er Leitender Arzt für Chirurgie und Augenheilkunde im städtischen Krankenhaus in München. Von Walther war Leibarzt von Ludwig I. (Bayern). Zwischen 1833 und 1852 gab von Walther ein sechsbändiges Werk über die Chirurgie heraus und veröffentlichte in vier Bänden Berichte über Augenkrankheiten.
Von Walther gilt als Mitbegründer der deutschen wissenschaftlichen Chirurgie und Augenheilkunde. Er setzte sich rückhaltlos für eine Trennung der Augenheilkunde von der Chirurgie ein.[2] Seine Erkenntnisse über die Ursache der Augenkrankheit Grauer Star waren bahnbrechend. Zu seinen Schülern gehörte der Chirurg Cajetan von Textor, der wie sein Lehrer ein Anhänger der Entzündungstheorie war und Wunden mit Kälte und antiphlogistischen Maßnahmen[3] behandelte.
Die Grabstätte von Philipp Franz von Walther befindet sich auf dem Alten Südlichen Friedhof in München (Neu Arkaden Platz 167 bei Gräberfeld 29) Standort48.12636111111111.563833333333.
Das Grabdenkmal ist eine 1850 vom Bildhauer Johann Halbig geschaffene überlebensgroße Porträt-Statue.
Carl Anton Werres: Erstes Schutzmittel und Specificum gegen die Contigagiöse Augenentzündung am Niederrhein; Streitschrift gegen alle Vertheidiger dieser Krankheit, zunächst gegen den Medicinalrath Hrn. Prof. von Walther, als Replik auf die Behauptung der Existenz derselben in der Brauweiler – Arbeitsanstalt. J. P. Bachem, Köln 1821, 333 S.[6]
Wilhelm Neuhann: Philipp Franz von Walther als Ophthalmologe: dargestellt nach der von Max Gemminger gefertigten Nachschrift seiner Vorlesungen aus den Jahren 1843/44. Demeter, Gräfelfing 1986, Schriftenreihe der Münchener Vereinigung für Geschichte der Medizin, Band 19.
Gottfried Vesper, Leipzig, Ärzteblatt Sachsen 4/2006, S. 176.
Werner E. Gerabek: Walther, Philipp Franz von. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin / New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 1465.
↑Carl Hans Sasse: Geschichte der Augenheilkunde in kurzer Zusammenfassung mit mehreren Abbildungen und einer Geschichtstabelle (= Bücherei des Augenarztes. Heft 18). Ferdinand Enke, Stuttgart 1947, S. 42.
↑Andreas Mettenleiter: Das Juliusspital in Würzburg. Band III: Medizingeschichte. Herausgegeben vom Oberpflegeamt der Stiftung Juliusspital Würzburg anlässlich der 425jährigen Wiederkehr der Grundsteinlegung. Stiftung Juliusspital Würzburg (Druck: Bonitas-Bauer), Würzburg 2001, ISBN 3-933964-04-0, S. 147.