Peugeot 309
Der Peugeot 309 ist ein Auto der unteren Mittelklasse, das von Herbst 1985 bis Ende 1993 produziert wurde. EntwicklungSeit August 1979 bestand die PSA-Gruppe aus den drei Marken Peugeot, Citroën und Talbot. Jedoch beschloss der PSA-Vorstand Mitte 1984, die Marke Talbot auslaufen zu lassen, lediglich der Talbot Horizon sollte noch bis Mitte 1986 produziert werden. Im Jahr 1980 startete ein Projekt für eine Schräghecklimousine mit dem Code C28. Dieser Limousine wurden von der Presse u. a. die Bezeichnungen Talbot Arizona oder Peugeot 206 gegeben. Anders als die weit verbreitete Annahme, dass dieses Projekt von Talbot gewesen sein soll, war es ein Peugeot-Projekt.[1][2] Bei Peugeot stand der im Herbst 1977 eingeführte Peugeot 305 vor der Ablösung durch den Peugeot 405, der allerdings eine Klasse höher positioniert war. Im Segment der Kleinwagen zeichnete sich der Erfolg des im Sommer 1983 eingeführten 205 ab. Die Kompaktklasse (oder auch untere Mittelklasse) würde nicht mehr besetzt sein. GeschichteIm Oktober 1985 wurde zunächst die fünftürige Variante des Peugeot 309 vorgestellt. Er wurde auch in England produziert – im Werk Ryton-on-Dunsmore bei Coventry. Daneben wurde er auch im ehemaligen Talbot-Werk in Poissy hergestellt. Die Karosserie wurde aus der 1982 vorgestellten Studie Peugeot Vera plus weiterentwickelt. Im September 1986 wurde ein Dieselmotor mit 1905 cm³ und 49 kW (65 PS) eingeführt. Ab Anfang 1987 war der 309 (in den meisten Versionen) auch als Dreitürer erhältlich. Die technische Modellbezeichnung war 10A (Fünftürer) bzw. 10C (Dreitürer). Neu hinzu kam der 1905 cm³ Benziner im 309 GTI 1,9. Das Angebot wurde durch zwei Basis-Versionen mit dem Ausstattungsbuchstaben A ergänzt, die nur als Dreitürer und mit einem von drei Motoren angeboten wurden: 1118 cm³ und 1294 cm³ Benziner, sowie 1905 cm³ Diesel. Zu Beginn der Produktion wurden die vom Vorgängermodell Horizon bekannten Simca Poissy-Motoren aus dem Talbot-Sortiment verbaut. Für den deutschen Markt wurde bereits bei der Markteinführung im April 1986 der GRi (auf anderen Märkten SRi) mit dem 1580-cm³-Motor XU J1 aus dem 205 GTi 1.6 mit einer Abgasreinigungsanlage Puls-Air[3] und bleifrei Superbenzin (ROZ95) Verträglichkeit angeboten, um die Steuervergünstigungen für abgasgereinigte Fahrzeuge zu nutzen. Dieser Motor hatte bei geringer Abgasreinigung eine Leistung von 77 kW (104 PS). Ab August 1987 wurden die Talbot-Motoren schrittweise durch OHC Peugeot-Maschinen (Kennbuchstaben XU) ersetzt. Gleichzeitig änderte sich das Design der Heckpartie, da die Heckblenden in der Wagenfarbe lackiert wurden, während sie zuvor grau-schwarz waren bzw. aus unlackiertem Kunststoff bestanden. Im September 1988 wurde das Angebot geändert. Der GT wurde durch den SX ersetzt, der ebenfalls von einem 1580 cm³-Motor angetrieben wurde, dessen Leistung von 59 kW (80 PS) auf 68 kW (92 PS) gesteigert wurde.
ModellpflegeIm Juli 1989 erhielt der 309 ein Facelift. Er wurde technisch sowie optisch gründlich überarbeitet. Die OHV Motoren von Talbot (1118 cm³ und 1294 cm³) wurden durch Peugeot-Motoren mit 1124 cm³ bzw. 1360 cm³ ersetzt. Hinzu kamen zwei neue Angebote: Ein 1769-cm³-Turbodiesel mit 57 kW (78 PS) und ein 1905 cm³ 16V mit 118 kW (160 PS). Beide stammten aus dem 405. Auch das Getriebe wurde überarbeitet. Der Rückwärtsgang lag jetzt gegenüber dem 5. Gang anstatt neben dem ersten Gang. Äußerlich erkennbar sind die Fahrzeuge vor allem an den Änderungen der Karosserie vorn und hinten. Die Ladekante des Kofferraums wurde dadurch gesenkt, dass die vergrößerte Heckklappe auch den Teil zwischen den beiden nun schmaleren Heckleuchten umfasste. Die Heckleuchten, Scheinwerfer und der Kühlergrill wurden an den aktuellen Stil von Peugeot angepasst. Im Innenraum wurden das Armaturenbrett und das Lenkrad modernisiert und aus höherwertigen Materialien gefertigt. Ab September 1990 wurde die Leistung des 1360 cm³ auf 55 kW (75 PS) angehoben, die Version XE/GE hieß jetzt „Graffic“. Im September 1992 wurden mit der Einführung serienmäßiger Katalysatoren nur noch Fahrzeuge mit Saugrohreinspritzung angeboten. Beim GTI-Motor kostete das etwas an Leistung. Gleichzeitig wurden die Ausstattungsniveaus umbenannt. Die Basisversion (bisher XL/GL) hieß jetzt Vital, die XR/GR hießen jetzt GRX. Im Juni 1993 wurde das Modellangebot drastisch reduziert, nur die Basisversion Vital war noch bis zum Dezember 1993 erhältlich.
Insgesamt wurden 1.635.132 Fahrzeuge produziert. Nachfolger war der Peugeot 306.
*) nicht in Deutschland angeboten SondermodelleFür den 309 wurden im Laufe seiner Bauzeit einige Sondermodelle aufgelegt:
Der Chorus basierte auf der Basisausstattung und wurde ausschließlich in Weiß mit der Basismotorisierung (1. Serie 1118 cm³ und 40 kW/54 PS; 2. Serie 1124 cm³ mit 44 kW/60 PS) von 1986 bis 1991 angeboten. Sowohl als Drei- und Fünftürer waren lieferbar. Abweichende Ausstattung:
Diese Sonderserie wurde ausschließlich in Deutschland im Frühjahr 1989 als Drei- und Fünftürer kurz vor dem im Sommer durchgeführten Facelift angeboten. Alle Fahrzeuge waren in weiß lackiert und wurden mit dem 1360 cm³ 51-kW-Benzinmotor angeboten. Die Fahrzeuge hatten folgende spezifische Ausstattung
Das Sondermodell „Green“ wurde zwischen Anfang 1989 und Mitte 1991 ausschließlich in weiß als Drei- und Fünftürer angeboten. Als Motor stand lediglich die 1,3-l-Version mit 49 kW (bzw. ab Sommer 1989 mit 51 kW) zur Verfügung. Das Fahrzeug hat folgende Änderungen gegenüber dem Basis-Ausstattungsniveau
Die Sonderserie „Best Line“ wurde ab Juli 1991 mit folgenden Motorisierungen angeboten: 1124 cm³, 44 kW, Benzin; 1360 cm³, 55 kW, Benzin; 1580 cm³, 68 kW, Benzin; 1905 cm³,49 kW, Diesel und 1769 cm³,57 kW Turbo-Diesel. Das Fahrzeug hatte folgende Mehrausstattung:
Die Sonderserie Océane wurde 1992 angeboten. Fahrzeuge dieser Serie waren ausschließlich Fünftürer in weiß oder blau lackiert mit den Motorisierungen 1124 cm³ Benzin oder 1769 cm³ Diesel. Die Ausstattung differierte gegenüber dem Serienmodell in folgen Punkten
NamensgebungAuch heute noch passt die Nummer „309“ nicht so recht in die Reihe der Peugeot-Nomenklatur. Das Problem kam durch die nachträgliche Eingliederung des Modells in die Produktpalette auf. Zu dieser Zeit war die Bezeichnung 305 sowie die 405 bereits vergeben. Auch 205 konnte man das Modell nicht mehr nennen und man wollte nicht den Namen der folgenden Generationen vorwegnehmen und das Fahrzeug 306 taufen. Schließlich entschied man sich für 309. Für die „9“ am Ende entschied man sich wohl, da man davon ausging, dass das System der Nummerierung bis zu dem Zeitpunkt, dass man bei 9 angekommen war, weiterentwickelt worden war. Inzwischen wird das System so gehandhabt, dass die Nomenklatur bei „8“ endet und bei verschiedenen günstigeren Modellen die „1“ verwendet wird. Siehe auchWeblinksCommons: Peugeot 309 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
Zeitleiste ab 1945
Zeitleiste 1889–1945
|
Portal di Ensiklopedia Dunia