Parthenope (Film)
Parthenope ist ein Filmdrama von Paolo Sorrentino. In dem Film, der die griechische Mythologie aufgreift, sind unter anderem Celeste Dalla Porta und Stefania Sandrelli als Parthenope zu sehen. Die italienisch-französische Koproduktion feierte im Mai 2024 bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes ihre Premiere und soll im April 2025 in die deutschen Kinos kommen. HandlungParthenope wurde 1950 in Neapel geboren und ist eine absolute Schönheit. Sie wurde nach einer der Sirenen aus der griechischen Mythologie benannt. Auch ihr verfallen die Männer um sie herum reihenweise. Selbst Sandrino, der Sohn des Dienstmädchens, und ihr Bruder Raimondo schwärmen für sie, als sie älter wird. Als junge Frau studiert Parthenope Anthropologie und ist brillant auf ihrem Gebiet. Sie überlegt auch, Schauspielerin zu werden, doch nach der Begegnung mit Flora Malva und Greta Cool, zwei älteren ehemaligen Filmstars, die eine durch eine Schönheitsoperationen entstellt, was sie mit einer Maske verbirgt, die andere ständig eine Perücke tragend, verwirft sie diesen Gedanken wieder. Im Jahr 1973 überredet Raimondo seine Schwester und Sandrino, ihn nach Capri zu begleiten, eine Zeit, die ihnen als goldener Sommer in Erinnerung bleiben wird. Hier macht Parthenope die Bekanntschaft des US-Schriftstellers John Cheever, dessen Geschichten sie gelesen hat. Der verschlossene Romancier ist einer der wenigen Männer, den Parthenope in ihrem Leben kennenlernte, dem es nicht um Sex ging. Die Urlaubsidylle wird durch einen Cholera-Ausbruch getrübt. Nachdem Parthenope Neapel lange den Rücken gekehrt hatte, geht sie 2023 als über Siebzigjährige dorthin zurück.[1][2] Parthenope und NeapelParthenope ist in der griechischen Mythologie eine der Sirenen. In Homers Odyssee, dem ältesten literarischen Werk, das die Sirenen erwähnt, haben diese noch keine individuellen Namen. Der Legende nach ertrank Parthenope nach einem Sprung ins Meer, weil sie Odysseus nicht mit ihrem Gesang verführen konnte. Ihr lebloser Körper wurde schließlich an die Küste von Neapel gespült, wo man sie bestattete.[3] In Neapel wurde Parthenope als Stadtgöttin verehrt, und die Einwohner veranstalteten ihr zu Ehren einen jährlichen Fackellauf. ProduktionRegie und Drehbuch
– Regisseur Paolo Sorrentino über Neapel[4] Regie führte Paolo Sorrentino, der auch das Drehbuch schrieb. Es handelt sich um seinen zehnten Spielfilm.[5] Bereits sein letzter Film The Hand of God spielte auf Capri. In Neapel, dem zweiten Handlungsort des Films, ist Sorrentino geboren und aufgewachsen. Parthenope sei geheimnisvoll und frei wie Neapel und so eine Metapher der Weltstadt: „Parthenope und Neapel sind beide undefinierbar, die eine sonnt sich im Glanz ihrer Jugend, die andere ist die theatralischste Stadt der Welt, die in der Lage ist, sich in einer ewigen Aufführung darzustellen“, so der Regisseur.[6] Besetzung und DreharbeitenCeleste Dalla Porta und Stefania Sandrelli spielen in der geteilten Titelrolle die junge und die ältere Parthenope. Lorenzo Gleijeses und Silvia Degrandi spielen ihre Eltern Sasa und Maggie.[2] Der Brite Gary Oldman spielt den alkoholabhängigen, melancholischen US-Schriftsteller John Cheever, dem Parthenope auf Capri begegnet. Luisa Ranieri spielt die desillusionierte und verbitterte Diva Greta Cool. Isabella Ferrari, die mit einer Maske spielt, ist in der Rolle von Parthenopes Schauspieltrainerin Flora Malva zu sehen. Peppe Lanzetta spielt Kardinal Tesorone. Dario Aita ist in der Rolle von Sandrino zu sehen, Sohn des Dienstmädchens und ein Verehrer der jungen Parthenope.[7] Daniele Rienzo spielt Parthenopes Bruder Raimondo.[1] Weiter auf der Besetzungsliste finden sich Silvio Orlando als Parthenopes Anthropologieprofessor Devoto Marotta, Biagio Izzo, Alfonso Santagata als Commendatore und Nello Mascia.[5][2] Die Dreharbeiten fanden unter anderem in der italienischen Hafenstadt Neapel und auf der Insel Capri statt.[5][8] Als Kamerafrau fungierte Daria D’Antonio, mit der Sorrentino bereits für seinen Film The Hand of God zusammenarbeitete, der ebenfalls in Neapel spielt. Filmmusik, Marketing und VeröffentlichungDie Filmmusik komponierte der Italiener Daniele Marchitelli, besser bekannt unter dem Namen Lele Marchitelli, der zuletzt für die Miniserien The Young Pope und Mare of Easttown, den Film Morgen ist auch noch ein Tag von Paola Cortellesi und auch für Sorrentinos Filme La Grande Bellezza – Die große Schönheit, Loro – Die Verführten und ebenfalls The Hand of God tätig war.[9] Die Premiere des Films erfolgte am 21. Mai 2024 bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes, wo er im Wettbewerb um die Goldene Palme konkurrierte.[10] Anfang Juli 2024 wurde Parthenope beim Karlovy Vary International Film Festival gezeigt.[11] Im August 2024 wurde er beim Norwegischen Filmfestival in Haugesund vorgestellt. Im September 2024 wurde er beim Festival des amerikanischen Films in Deauville und beim San Sebastian International Film Festival gezeigt.[12][13] Ende Oktober 2024 fanden Vorstellungen beim AFI Fest statt.[14] Der erste Trailer wurde im November 2024 vorgestellt.[15] Im Januar 2025 wird Parthenope beim Palm Springs International Film Festival gezeigt.[16] Ein regulärer Kinostart in Frankreich ist im Verleih von Pathé geplant.[17] Der Kinostart in Deutschland ist am 10. April 2025 geplant.[18] Den Vertrieb in den USA übernahm A24.[9] RezeptionKritikenDie Kritiken fielen zu einem großen Teil negativ aus. Lediglich rund ein Drittel der bei Rotten Tomatoes aufgeführten Kritiken sind positiv.[19] Bei Metacritic erhielt der Film einen Metascore von 58 von 100 möglichen Punkten.[20] Peter Osteried, Filmkorrespondent der Gilde deutscher Filmkunsttheater, schreibt in seiner Kritik, mit knapp zweieinhalb Stunden sei Parthenope ein überlanger Film, doch die Newcomerin Celeste Dalla Porta, sei eine echte Entdeckung. Sie trage den Film und sie ziehe das Interesse des Publikums auf sich. Die Kamera von Daria D'Antonio sei von erlesener Schönheit, und auch Parthenope selbst sei wahrscheinlich der schönste Film, den man dieses Jahr auf der Leinwand sehen kann.[21] AuszeichnungenDen norske filmfestivalen 2024
Internationale Filmfestspiele von Cannes 2024
San Sebastian International Film Festival 2024
Weblinks
Einzelnachweise
|