Papenstraße (Wismar)Die historische Papenstraße in Wismar-Altstadt steht wie der Alte Hafen unter dem besonderen Schutz der UNESCO, nachdem Wismar 2002 in die Welterbeliste aufgenommen wurde. Sie führt in Nordost-Südwest-Richtung von den Straßen St.-Marien-Kirchhof / Kellerstraße / Grüne Straße bis zur Baustraße und Petriberg sowie zur Dahlmannstraße als äußerer Ring um die Altstadt. NebenstraßenDie Nebenstraßen und Anschlussstraßen wurden benannt als St.-Marien-Kirchhof nach dem Kirchhof der Marienkirche, Kellerstraße nach dem Wohnkeller im Armenhaus, Grüne Straße hieß 1283 Straße hinter St. Marien, 1475 ghrone strate nach dem „grüne hoff mit synen boden“, Bliedenstraße nach der mittelalterlichen hölzernen Wurfwaffe Blide, Baustraße 1290 erwähnt nach den Ackerbürgern, die hier bauen durften und Petriberg nach dem ehemaligen Petri-Thor in der Stadtmauer. GeschichteNameDie Straße wurde früher Ritterstraße genannt als noch die Ritter des Deutschen Ordens hier ihren Sitz hatten. 1318 wurde sie als platea clericorum, 1434 als papenstrate und um 1500 als presterstrate erwähnt, benannt nach den Klerikern bzw. Priestern. EntwicklungWismar wurde im Mittelalter ein wichtiges Mitglied der Hanse.[1] An der Straße hatten die Deutschherren im 14. Jahrhundert einen Hof. Der Rat der Stadt Wismar erlaubte den Antonitern vom Kloster Tempzin die Ansiedlung eines Hofes an der Papenstraße. Zur Erbauung am Anfang des 15. Jahrhunderts liegen keine schriftlichen Quellen vor. Der wirtschaftliche Aufschwung des Tempziner Klosters zeigt die Nutzung ihres Hofes bis zur Reformation. Seit dem 17. Jahrhundert sind private Eigentümer in den Wismarer Stadtbüchern verzeichnet.[2] Die Papenstraße und die Bliedenstraße hatten zum angrenzenden Hofgarten des Fürstenhofs (von 1513 sowie 1554) verlorengegangene Alleebäume, die erneuert werden sollen oder wurden.[3] Im städtebaulichen Quartier Block 54, der westlich durch die Papenstraße begrenzt ist, lagen seit 1922 die Mecklenburgische Fleischwarenfabrik, nach 1945 die VEB Fleischwirtschaft und nach 1989 die Mecklenburgischen Fleischwaren GmbH, die hier bis 1991 produzierte. Nach Abbruch der Produktionsgebäude wurde ab 2003 mit einer Neubebauung begonnen u. a. mit einer Tiefgarage (Nr. 2d) dem Alten- und Pflegeheim (Nr. 2e) sowie Wohnungen und Läden. Die Straße wurde zudem saniert. Gebäude, Anlagen (Auswahl)An der Straße stehen zumeist zwei- bis dreigeschossige Wohnhäuser. Die mit (D) gekennzeichneten Häuser stehen unter Denkmalschutz.[4]
Einzelnachweise
Koordinaten: 53° 53′ 23,3″ N, 11° 27′ 42,7″ O |
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