Palmtaube
Die Palmtaube (Spilopelia senegalensis, Syn.: Streptopelia senegalensis), manchmal auch Senegaltaube genannt, ist eine relativ kleine, in Afrika, dem Nahen Osten und Südasien lebende Taubenart. In Westaustralien ist sie eingebürgert und in Deutschland kommen gelegentlich Gefangenschaftsflüchtlinge vor. Als kälteempfindliche Art etablieren sich Palmtauben jedoch nicht in gemäßigten europäischen Klimazonen. In ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet ist die Palmtaube eine häufige Taubenart, die regelmäßig auch in Städten und Dörfern zu sehen ist. Sie gilt als in ihrem Bestand nicht gefährdet und zählt zu den Taubenarten, die ihr Verbreitungsgebiet ausdehnen.[1] Äußere MerkmaleDie Palmtaube erreicht eine Körperlänge von 26 bis 28 Zentimetern und wiegt zwischen 100 und 120 Gramm. Sie ist damit etwas kleiner als die Lachtaube. Verglichen mit dieser hat sie kürzere Flügel und einen längeren Schwanz. Es besteht kein auffälliger Geschlechtsdimorphismus. Die Weibchen sind lediglich auf Rücken und Mantel etwas matter als die Männchen gefärbt.[2] Rücken, Flügel und Schwanz sind rotbraun mit blaugrau in den Flügeln. Kopf und untere Körperteile sind rötlich, der Hals ist dunkel getupft. Die Oberschwanzdecken sind braun und grau überlaufen. Der Bauch ist heller als das Körperobergefieder. Die Schwanzfedern sind graubraun, wobei die äußeren Schwanzfedern an der Basis dunkel grauschwarz sind. Die Enden der Schwanzfedern sind weiß. Der Schnabel ist schwarz und im Verhältnis zum Kopf lang und schmal. Die Iris ist dunkelbraun. Die Füße sind rötlich. Jungtiere sind insgesamt mehr rötlich gefärbt. Verbreitung und LebensraumDie Palmtaube ist fast auf dem gesamten afrikanischen Kontinent verbreitet. Über den Nahen Osten reicht ihr Verbreitungsgebiet bis nach Indien und Thailand, sowie Zentralasien bis Nordwestchina. Sie ist mittlerweile in einer Reihe von Ländern eingebürgert. Unter anderem kommt sie in West-Australien und der Türkei vor.[3] Die Palmtaube ist überwiegend ein Vogel arider Dornbuschsavannen. Daneben findet man sie aber in einer Vielzahl unterschiedlicher Lebensräume, darunter solchen, die stark vom Menschen gestaltet wurden. Palmtauben sind regelmäßig in Oasen zu sehen, sie halten sich in Gärten und Parkanlagen sowie in Dörfern auf und kommen auf landwirtschaftlichen Flächen vor. Sie ist auch in Städten wie etwa Damaskus oder Istanbul zu finden und wird oft recht zahm. Auch Palmhaine werden von ihnen regelmäßig genutzt. UnterartenEs sind zwei Unterarten anerkannt.[4]
Spilopelia senegalensis sokotrae (Grant, CHB, 1914)[10] wird heute als Synonym zur Nominatform betrachtet. VerhaltenDie Palmtaube ist überwiegend ein Standvogel. Im afrikanischen Verbreitungsgebiet scheint es Populationen zu geben, die in Abhängigkeit von der Regenzeit Wanderungen vornehmen. So ziehen im Süden Afrikas die Palmtauben in den Monaten März bis April nach Westen und kehren im Zeitraum August bis September wieder an die Ostküste zurück.[11] Die Palmtaube frisst Körner und Samen, andere pflanzliche Nahrung und kleine Insekten. Sie fressen besonders gerne Hirse, Weizen und Mais. Sie sind oft am Boden zu finden, wo sie in Gras- oder Kulturland nach Nahrung suchen. Die Palmtaube baut für gewöhnlich ihr Nest in einem Baum oder einem Strauch und legt zwei weiße Eier. Das Nest ist primitiv und besteht häufig nur aus einigen wenigen Zweigen. Palmtauben nutzen aber auch Gebäudevorsprünge als Grundlage für ihre Nester. Die Brutdauer beträgt 12 bis 14 Tage. Die Nestlingszeit beträgt 12 Tage.[12] Palmtauben fliegen für die Wasseraufnahme täglich bis zu 70 km. Haltung in menschlicher ObhutPalmtauben werden schon sehr lange als Ziervögel gehalten. Der Londoner Zoo zeigte Palmtauben bereits im Jahre 1861. Die Erstzucht in Europa ist nicht belegt. Da Palmtauben aber eine ausgesprochen leicht zu züchtende Taubenart sind, ist davon auszugehen, dass die erste Zucht kurz nach dem Erstimport erfolgte. In Gefangenschaft gehaltene und optimal ernährte Palmtauben haben gelegentlich bis zu sechs Jahresbruten.[13] Bei in menschlicher Obhut gehaltenen Vögeln traten bereits mehrfach Farbmutationen auf. So wurden 1962 in der DDR beispielsweise Albinos gezüchtet. Diese erwiesen sich jedoch als sehr krankheitsanfällig. Bei südafrikanischen Haltern wurden auch schon weiße und gescheckte Senegaltauben gezogen.[14] BelegeEinzelnachweise
Literatur
WeblinksCommons: Spilopelia senegalensis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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