Die PDC Women’s Series 2023 war die vierte Austragung der Damen-Turnierserie der Professional Darts Corporation (PDC). Sie begann am 25. Februar 2023 und endete am 15. Oktober 2023. Dabei bestand sie aus insgesamt 24 Turnieren, was erneut einen Rekord bedeutete.[1]
Bereits am 21. Juli 2022, wenige Tage vor dem Women’s World Matchplay 2022, erfolgte seitens der PDC nicht nur die Bekanntgabe für eine weitere Austragung des Turniers, sondern auch für die Aufstockung der Women’s Series auf nun 24 Turniere.[2] Die exakten Datierungen wurden schließlich mit der Bekanntgabe des kompletten PDC-Turnierkalenders für 2023 am 30. September 2022 verkündet.
Am 23. Januar 2023 teilte die PDC mit, dass das Preisgeld für jedes einzelne Turnier verdoppelt wird.[3]
Format
Die Turniere wurden im K.-o.-System gespielt. Bis zum Achtelfinale galt der Modus best of 7 legs, im Viertel- und Halbfinale sowie im Finale wurde auf best of 9 legs erhöht.
An den Turnieren teilnehmen konnte jede weibliche Dartspielerin, welche zum Zeitpunkt des Turniers das 16. Lebensjahr vollendet hatte.
Preisgeld
Insgesamt wurden in dieser Saison £ 10.000 pro Turnier ausgespielt, 5.000 mehr als im Vorjahr. Es verteilte sich unter den Spielerinnen wie folgt:
Runde
PDC Women’s Series 2023
Sieg
£ 2.000
Finale
£ 1.000
Halbfinale
£ 500
Viertelfinale
£ 300
Achtelfinale
£ 200
Letzte 32
£ 100
Letzte 64
£ 50
Gesamt
£ 10.000
Die Ausschüttung eines Preisgeldes an die letzten 64 erfolgte nur, wenn insgesamt 128 oder mehr Spielerinnen an einem Turnier teilnahmen.[4]
Verlauf
Die PDC Women’s Series begann direkt mit einem neuen Rekord an Teilnehmerinnen. Gleich am ersten Turnier nahmen insgesamt 138 Spielerinnen teil, was bis zum Ende des Jahres unerreicht bleiben sollte. Ansonsten blieb Beau Greaves auch in diesem Turnier die dominierende Spielerin und gewann ihren neunten Titel in Folge. Im Finale besiegte sie Mikuru Suzuki mit 5:3, nachdem sie zuvor Adrienne van Wijgerden-Vermaat mit 5:0 und Fallon Sherrock mit 4:1 geschlagen hatte. Rhian O’Sullivan erreichte erneut das Halbfinale. Auch das zweite Turnier entschied abermals Greaves für sich. Im Finale stand dabei erstmals Kim Holden, hatte aber mit 0:5 und einem 3-Dart-Average von 66 Punkten keine Chance. Holden besiegte zuvor knapp Lisa Ashton mit 5:4. Greaves war im Halbfinale gegen Suzuki erfolgreich. Bei Turnier drei riss dann erstmals die Siegesserie von Greaves nach insgesamt 70 gewonnenen Spielen in Folge, nachdem sie im Viertelfinale gegen Suzuki mit 4:5 verlor. Suzuki krönte sich daraufhin auch zur Turniersiegerin und gewann ihren ersten Titel seit Oktober 2021 auf der Women’s Series. Im Finale besiegte sie dafür O’Sullivan mit 5:1, nachdem sie zuvor mit 5:0 Trina Gulliver geschlagen hatte. Als vierte Halbfinalistin war Lorraine Winstanley gegen O’Sullivan mit 1:5 chancenlos. Das vierte und letzte Turnier des Wochenendes entschied dann erneut Greaves für sich, auch wenn es im Halbfinale gegen Suzuki erneut knapp geworden war. Beim 5:4 überlebte sie zwei bis vier Matchdarts, bevor sie das letzte Leg schließlich selbst mit 17 Darts beendete. Im Finale dominierte Greaves wiederum gegen Robyn Byrne und übernahm nach ihrem 5:0 die Führung in der PDC Women’s Series Order of Merit. Kim Holden bestätigte ihren Finaleinzug bei Turnier zwei nochmal mit einem Halbfinaleinzug. Noa-Lynn van Leuven, Lorraine Winstanley, Kirsty Hutchinson und Lindsey Ashton (die Tochter von Lisa Ashton) standen im Viertelfinale. Lisa Ashton und Sherrock verloren beide ihr Achtelfinale mit 1:4.
Auch das zweite Turnierwochenende begann mit einem Turniersieg für Beau Greaves. Sie gewann dieses Turnier nach Siegen über Anca Zijlstra und Lisa Ashton mit 5:2 gegen Fallon Sherrock, die ein ebenfalls gutes Spiel machte und zuvor Robyn Byrne und Kirsty Hutchinson besiegt hatte. Lisa Ashton hatte zuvor im Viertelfinale im Mutter-Tochter-Duell Lindsey Ashton mit 5:0 besiegt. Turnier Nummer sechs des Jahres entschied erstmals in ihrer Karriere Rhian O’Sullivan für sich. Sie besiegte Greaves im Finale mit 5:3, nachdem Greaves leistungstechnisch von der Runde zuvor abgebaut hatte. Greaves hatte zuvor Aileen de Graaf im Halbfinale und Fallon Sherrock im Viertelfinale jeweils mit 5:1 problemlos geschlagen. O’Sullivan besiegte im Halbfinale Trina Gulliver mit 5:3 und Mikuru Suzuki mit 5:2. Bei Turnier drei verlor Greaves im Viertelfinale mit einem 75er-Schnitt mit 4:5 gegen Laura Turner, welche daraufhin ins Finale einzog. Zuvor besiegte Turner jedoch – ebenfalls mit 5:4 – die SpanierinAlmudena Fajardo, welche seit diesem Jahr an den Turnieren der PDC Women’s Series teilnahm, nachdem sie im Jahr zuvor beim WDF Europe Cup für Aufsehen gesorgt hatte, als sie völlig überraschend das Einzel-Finale erreichte. Als zweite Finalistin spielte sich Robyn Byrne hervor, welche zuvor die FinninKirsi Viinikainen und Lisa Ashton mit je 5:3 besiegte. Im Finale war Byrne dann die dominante Spielerin und besiegte Turner mit 5:1, was auch ihren ersten Titel auf der Women’s Series bedeutete. Turnier Nummer acht gewann dann letztlich Mikuru Suzuki, die sich im Finale gegen Noa-Lynn van Leuven durchsetzte. van Leuven war es auch, die bei diesem Turnier Greaves – diesmal im Halbfinale – mit 5:3 ausschaltete. Als vierte Halbfinalistin unterlag Sherrock mit 2:5 Suzuki. Almudena Fajardo konnte ihren Halbfinaleinzug mit einem Viertelfinale bestätigen.
Das dritte Turnierwochenende fand wieder in Deutschland statt und war mit circa 80 Spielerinnen auch wieder schwächer besucht als die anderen Turniere. Beau Greaves fand mit dieser Grundlage wieder zu annähernd alter Dominanz zurück und gewann drei der vier Turniere. Das erste davon mit 5:1 gegen ihre Rivalin Mikuru Suzuki. Lisa Ashton und die AustralierinCorrine Hammond standen im Halbfinale und Fallon Sherrock im Viertelfinale, bevor sie das zweite Turnier gewann. Im Finale besiegte sie Robyn Byrne mit 5:2, nachdem sie im Halbfinale mit dem gleichen Ergebnis auch Aileen de Graaf geschlagen hatte. Byrne gewann zuvor gegen Mikuru Suzuki mit 5:4. Beau Greaves erreichte erstmals seit 2020 wieder nicht das Viertelfinale, sondern verlor im Achtelfinale gegen Paula Jacklin mit 2:4. Dafür blieb Greaves am Sonntag wieder ungeschlagen. Das Turnier elf gewann sie mit 5:4 im Finale gegen Sherrock, nachdem sie zwischenzeitlich mit 2:4 zurückgelegen hatte, Sherrock aber dennoch keinen Matchdart überließ. Im Halbfinale stand erstmals Kirsi Viinikainen, nachdem sie zuvor Suzuki überwunden hatte. Viinikainen unterlag jedoch Greaves, während Sherrock Aileen de Graaf besiegte. Als Viertelfinalistin ist außerdem die zu diesem Zeitpunkt 17-jährige Aurora Fochesato hervorzuheben, welche erstmals unter den letzten acht stand. Im Turnier Nummer 12 gewann Greaves das Finale mit 5:0 gegen Noa-Lynn van Leuven. Zuvor besiegte Greaves mit 5:4 Suzuki und mit 5:3 Sherrock, während van Leuven gegen Priscilla Steenbergen und Rhian O’Sullivan mit je 5:2 erfolgreich war. Durch den Finaleinzug gelang van Leuven noch knapp die Qualifikation für das Women’s World Matchplay 2023, womit sie zur ersten Transfrau auf einer PDC-Bühne wurde.[5] Weiterhin standen de Graaf, Ashton, O’Sullivan, Byrne, Sherrock, Suzuki und Greaves als Teilnehmerinnen fest.[6]
Das vierte Turnierwochenende fand wieder in England statt. Turnier Nummer 13 hatte dabei 30 Teilnehmerinnen mehr als Turnier Nummer 12. Die Siegerin hieß jedoch erneut Beau Greaves, welche im Finale Lisa Ashton mit 5:2 schlagen konnte. Es war Ashtons erster Finaleinzug in diesem Jahr. Zuvor siegte Greaves mit dem gleichen Ergebnis über Aoife McCormack im Halbfinale und Fallon Sherrock im Viertelfinale. Ashton zeigte sich zuvor gegen Rhian O’Sullivan siegreich. Auch Turnier 14 gewann Greaves, dieses Mal gegen Sherrock im Finale mit 5:1. Dabei spielte sie einen 3-Dart-Average von 104,96. Im Halbfinale standen Ashton und O’Sullivan. Auch am zweiten Tag des Wochenendes blieb Greaves ungeschlagen. Turnier 15 gewann sie im Finale gegen Mikuru Suzuki mit 5:0. O’Sullivan und Ashton waren die unterlegenen Halbfinalistinnen. Suzuki war es auch, die im Finale Nummer 16 unterlegen war. Das Spiel gestaltete sich jedoch deutlich knapper als zuvor, Suzuki lag dabei sogar mit 4:3 vorne, bevor Greaves die Partie in 15 und 16 Darts beendete. Zuvor siegte Greaves gegen Aileen de Graaf und Noa-Lynn van Leuven. Ebenfalls im Halbfinale stand die unter neutraler Flagge spielende RussinAnastassija Dobromyslowa. Unter den letzten vier stand Dobromyslowa zuletzt beim Turnier Nummer 10 im Jahr 2021, damals zog sie auch ins Finale ein, dieses Mal unterlag sie Suzuki mit 0:5. Mit zwei Viertelfinale an diesem Wochenende zeichnete sich außerdem Priscilla Steenbergen aus, die beide Mal erst im Last-Leg-Decider scheiterte.
Mitte September stand dann das fünfte Turnierwochenende an. Erste Siegerin wurde hierbei Mikuru Suzuki, die sich im Finale mit 5:1 gegen Lisa Ashton durchsetzte, nachdem sie zuvor Maria O’Brien und Natalie Gilbert mit dem gleichen Ergebnis besiegt hatte. Es war O’Briens erstes Halbfinale seit exakt einem Jahr. Im anderen Halbfinale stand Rhian O’Sullivan, die mit 2:5 Ashton unterlegen war. Fallon Sherrock stand im Viertelfinale, Beau Greaves erreichte das Achtelfinale. Bei Turnier 18 schied sie im Viertelfinale gegen Ashton aus, die auch das Turnier für sich entschied. Nach einem knappen 5:4 gegen Sherrock, in dem sie einen 1:3-Rückstand aufgeholt hatte, siegte sie im Finale komfortabel mit 5:0 gegen Anastassija Dobromyslowa. Dobromyslowa spielte dabei lediglich einen 3-Dart-Average von 68 Punkten, nachdem sie bei ihrem 5:1-Halbfinalerfolg über Aileen de Graaf noch 94 im Schnitt gespielt hatte. Dafür konnte Dobromyslowa auch bei Turnier 19 das Finale erreichen. Dafür besiegte sie O’Sullivan im Viertelfinale und Lorraine Hyde im Halbfinale. Gegen Beau Greaves, die zuvor drei Matchdarts gegen Noa-Lynn van Leuven überstanden hattem, blieb Dobromyslowa dann aber ohne wirkliche Chance und verlor mit 2:5. Greaves stand nach Siegen über Kirsty Hutchinson und Hyde auch bei Turnier 20 im Finale. Gegnerin Fallon Sherrock besiegte zuvor Kirsi Viinikainen und O’Sullivan. Das Finale entwickelte sich daraufhin zu einem spannenden Schlagabtausch, in dem jede Spielerin ihren Anwurf auch gewinnen konnte. Da Sherrock die Partie begonnen hatte, setzte sie sich somit mit 5:4 durch und gewinnt damit zum ersten Mal seit Juni 2022 ein Turnier auf der Women’s Series. Sherrock brach damit eine Serie von sechs verlorenen Spielen gegen Greaves in Folge, drei davon im Finale des Turniers.
Das sechste und letzte Turnierwochenende fand Mitte Oktober statt und war mit circa 90 Spielerinnen vergleichsweise mäßig besetzt. Fallon Sherrock gewann zunächst ihren zweiten Titel in Folge. Mit 5:0 besiegte sie im Finale die SchwedinVicky Pruim, die zum ersten Mal in ihrer Karriere das Endspiel erreichen konnte. Zuvor hatte Pruim dafür Beau Greaves im Viertelfinale und Laura Turner im Halbfinale geschlagen. Die andere Halbfinalistin war Kirsi Viinikainen, die jedoch gegen Sherrock chancenlos war. Turnier 22 ging ebenfalls an Sherrock. Erneut spielte sie dafür im Endspiel einen Whitewash, dieses Mal gegen Aoife McCormack, die ebenfalls zum ersten Mal unter den letzten zwei stand. Im Halbfinale gewann sie dafür knapp mit 5:4 gegen Anastassija Dobromyslowa, Sherrock besiegte mit dem gleichen Ergebnis zuvor Greaves. Im Viertelfinale stand außerdem Deta Hedman, welche die letzten acht zuletzt im Oktober vergangenen Jahres erreichen konnte. Bei Turnier 23 baute Sherrock dann ihre Siegesserie auf vier gewonnene Titel in Folge aus. Nach einem 5:3 gegen Greaves und einem 5:1 gegen Angela Kirkwood gewann sie das Finale mit 5:3 gegen Rhian O’Sullivan, welche ihrerseits zuvor Kirsi Viinikainen und Kirsty Hutchinson ausgeschaltet hatte. Im Viertelfinale stand außerdem erstmals die erst 19-jährige Roos van der Velde. Das letzte Turnier des Jahres fand daraufhin eine komplett neue Siegerin. Natalie Gilbert krönte sich erstmals zur Siegerin auf der Women’s Series. Bei ihrer zweiten Finalteilnahme besiegte sie Lorraine Winstanley mit 5:3. Zuvor hatte sie Kirsty Hutchinson mit 5:4 knapp besiegt. Winstanley hatte Greaves besiegt und dafür gesorgt, dass zum ersten Mal seit dem zweiten Turnierwochenende 2022 ein Wochenende ohne Titel für Greaves vergeht. Die Führung von Greaves in der Order of Merit war jedoch längst nicht mehr zu nehmen gewesen. Sie und Sherrock, die Platz zwei erreicht hatte, qualifizierten sich somit für die PDC World Darts Championship 2024. Greaves verzichtete jedoch auf ihren Platz, um an der WDF World Darts Championship 2023 teilnehmen zu können. Da Greaves auch die Siegerin des Women’s World Matchplay war, qualifizierte sich stattdessen die Drittplatzierte der Women’s Series Order of Merit, Mikuru Suzuki.
Insgesamt 25 Spielerinnen aus dem deutschsprachigen Raum nahmen an mindestens einem Turnier teil, unter ihnen mit Sylvia Schlapbach auch erstmals eine Spielerin aus der Schweiz. Sie war auch eine von den drei Spielerinnen, die bei den Turnieren in England mit an den Start ging. 10 Spielerinnen konnten Preisgeld erspielen. Mit 1.050 Pfund war Silke Lowe dabei in diesem Jahr die erfolgreichste Spielerin aus dem deutschsprachigen Raum. Sie war auch als einzige Spielerin bei allen Turnieren vertreten. Viermal konnte sie das Achtelfinale erreichen. Dies gelang sonst nur einmal Daniela Dambek. Der höchste 3-Dart Average einer deutschsprachigen Spielerin wurde von Silke Lowe bei Turnier Nummer 12 aufgestellt. Bei ihrem 4:0-Erfolg über Fenja Edel in der Runde der letzten 64 spielte sie einen Schnitt von 77,08 Punkten.
Turniere
Die folgenden Tabellen zeigen die Ergebnisse der PDC Women’s Series-Turniere ab dem Viertelfinale.
PDC Women’s Series 1
Datum: 25. Februar 2023
Austragungsort: England Morningside Arena, Leicester
Teilnehmerinnen: 138[7]
Das Preisgeld aller Turniere bildete eine Rangliste. Sie war die Grundlage für die Qualifikation zu mehreren TV-Turnieren. Die Top 8[31] darf ohne die Entrichtung eines Startgeldes an der PDC Qualifying School 2024 teilnehmen: