Die Otto-Brenner-Allee ist eine zentrale Erschließungsstraße in Bremen, Stadtteil Osterholz, Ortsteil Tenever. Sie führt überwiegend in Süd-Nord-Richtung von der Osterholzer Heerstraße bis zur Sankt-Gotthard-Straße und zum Einkaufszentrum von Osterholz.
Die Otto-Brenner-Allee wurde nach dem Gewerkschafter, Politiker (SPD) und Vorsitzenden der IG MetallOtto Brenner (1907–1972) benannt.
Er wurde 1952 Zweiter und war von 1956 bis 1972 schließlich Erster Vorsitzender der IG Metall und 1961 Präsident des Internationalen Metallarbeiterbundes.
Entwicklung
Großwohnsiedlung TeneverOtto-Brenner-Allee und Neuwieder Straße
Nachdem für rund 30.000 Bürger die Großwohnsiedlung in der Vahr entstand, folgte von 1965 bis 1970 der Ortsteil Blockdiek für rund 8000 Einwohner, das Ellener Feld mit einer kleinteiligen Wohnbebauung und von 1970 bis 1977 die Großwohnsiedlung Tenever. Für Tenever wurde vom Städtebauinstitutes Nürnberg (SIN) unter Führung von Prof. Gerhard G. Dittrich 1970 ein städtebauliches Konzept erarbeitet. Geplant waren für das „Demonstrativbauvorhaben“ 4600 Wohnungen, gebaut wurden 2500/2600 Wohneinheiten.
Zahlreiche Wohnblocks mit bis zu 21 Etagen wurden errichtet. Die Wohnungen ließen sich später nur schwer vermieten. Nach um 1992 waren größere Leerstände zu verzeichnen.
Der Hannoveraner Architekt Lothar Krause war Eigentümer von fünf öffentlich geförderten Wohnanlagen in Osterholz-Tenever mit 1416 Wohnungen, die Ende 1995 zwangsverwaltet werden mussten. Im Konkursverfahren waren mehrere Zwangsversteigerungstermine erfolglos. Die Bremer Investitions-Gesellschaft (BIG) erarbeitete um 1999 bis 2001 ein Gesamtkonzept für diese 1416 Wohnungen mit ca. 98.000 m² Wohnfläche. Die Gewoba wurde Kooperationspartner der BIG in diesem Verfahren. Die Stadt mit der BIG und die Gewoba gründeten 2003 die Osterholz-Tenever-Grundstücksgesellschaft (OTG), die 2003 die Liegenschaften mit 1306 Wohnungen aus dem Konkursverfahren erwarb. 2000/01 wurde ein Integrierte Stadtumbaukonzept für das Gebiet erarbeitet.
Von 2004 bis 2009 fand auf der Grundlage eines städtebaulichen Konzepts von 2001/02 mit Fördermitteln der Stadt ein Stadtumbau in diesem Gebiet statt; Straßen und Häuser wurden saniert, Stockwerke bzw. Wohnblocks mit um die 1000 Wohnungen abgerissen (u. a. der Kesslerblock an der Ecke Otto-Brenner-Allee / Neuwieder Straße, mehrere Hochhausflügel der früher Z-förmigen Riegelbauten und die Brücken der oberen Fußgängerebene), das Wohnumfeld verbessert und Neubaumaßnahmen aus den Abrissflächen vorbereitet. Kosten in Höhe von 90 Mio. Euro wurden dabei 2002 ermittelt, 72 Mio. Euro sollten dann in das Projekt bis um 2008 fließen.[1][2][3]
In dem Gebiet des Ortsteils mit um die 6000 Einwohnern (2017) leben Menschen mit um die 80 verschiedenen Nationalitäten.
Verkehr
Die Straße von um 1970 verläuft zunächst parallel zur Bundesautobahn 27 und knickt dann nach Westen ab.
Die neue Straßenbahnlinie 1 fuhr ab 1967 zwischen Arsterdamm und Blockdiek. Sie wurde 1968 bis Osterholz sowie 2012/13 über Tenever nach Mahndorf verlängert.
Die Straßenbahn Bremen durchfährt seitdem mit der Linie 1 (Huchting – S Bf Mahndorf) die Straße.
Gebäude und Anlagen
Nr. 42: WohnhochhausLudwigshafener Str .Nr. 12Ludwigshafener Str .Nr. 14
An der Straße stehen einige zweigeschossige Gebäude und zumeist vielgeschossige Wohnhäuser.
Erwähnenswerte Gebäude und Anlagen
Teneverstraße Nr. 3: 1-gesch. kleineres Einkaufszentrum
Nr. 20 bis 32: 3-gesch. modernes Bürozentrum von nach 2000
Wendeschleife der Straßenbahn
Nr. 42: 18-gesch. 55 m hohes Wohnhochhaus von 1977 als Teil eines Hochhausriegels. 2010 fand im Haus erstmals der GEWOBA-Treppenlauf statt. Er führte über 290 Stufen bis ins oberste Stockwerk.
Nr. 44/46: 3-gesch. Büro- und Einkaufszentrum als OteZentrum mit GewobaServicebüro OTe, Polizeistation, Sparkasse-Bremen-Filiale, Café, AWO-Beratungszentrum und Center Apotheke; dahinter
Ludwigshafener Straße: Wohnhochhäuser von 1977 nach Plänen von Martin Zill
Nr. 12: 15-gesch. 41 m hohes Wohnhochhaus und
Nr. 14: 17-gesch. 44 m hohes Wohnhochhaus von 1977
Nr. 3: 2-gesch. Hallenbad Tenever von 1977, heute OTeBad genannt
Nr. 5: 1-gesch. Jugendhaus Tenever von 1977
Kaiserslauterner Straße Nr. 1 bis 18: bis 17-gesch. rechtwinkliger Wohnhausblock
Wormser Straße Nr. 1 bis 18: bis 16-gesch. rechtwinkliger Wohnhausblock
Pirmasenser Straße Nr. 1 bis 24: bis 16-gesch. rechtwinkliger Wohnhausblock und 7-gesch. Wohnhaus
Nr. 48: bis zu 10-gesch. Wohnhochhaus
Neuwieder Straße Nr. 1: bis 16-gesch. Wohnhochhaus von 1976
Nr. 50ff: Sechs 3-gesch. Mehrfamilienhäuser von 2020 nach Plänen von Spengler + Wiescholek (Hamburg) für die Gewoba nach Abriss eines Wohnhochhauses[4]
Ecke Neuwieder Straße: Fünf 2-gesch. neuere Wohnpavillons
Zwischen Binger Weg und Pfälzer Weg: Sieben 2- bis 3-gesch. Wohnhäuser von 2019 mit Kindertagesstätte
Fußgängerbrücke zum Binger Weg
Sankt-Gotthard-Straße Nr. 140: Ev. Kirche Tenever von 1976 in der Evangelischen Trinitatisgemeinde Bremen mit Kita.