Zill war ein Sohn des Bremer Architekten Albin Zill (1875–1960). Er war verheiratet, sein Sohn Karsten Zill (* 1941) arbeitete als selbstständiger Statiker und Prüfstatiker in Bremen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war Zill zunächst in Syke beim Betonwerk Lüning tätig. Die Familie zog 1949 wieder nach Bremen, und Zill führte seit 1949 ein Architekturbüro im Haus Petriestraße 2 (heute Wachtstraße) und später im Haus Rembertistraße 32 in Bremen-Mitte.
Beachtung fanden seine frühen Planungen von 1955: Das viergeschossige Geschäftshaus Puls-Eck im Bremer Ortsteil Ostertor als städtebaulicher Akzent an der Ecke Ostertorsteinweg / Contrescarpe und das siebengeschossige BP-Haus am Breiten Weg. Er plante ab den 1950er Jahren viele Wohngebäude und wurde häufig von der GEWOBA beauftragt. Durch gewonnene Architektenwettbewerbe erhielt das Büro die Planungsaufträge für das Ärztehaus und das AOK-Gebäude (1958). Stadtbildprägend war insbesondere das sieben- und fünfgeschossige AOK-Verwaltungsgebäude an der Ecke Bürgermeister-Smidt-Straße 95 / Am Wall 103, dessen Fassade später überformt wurde.
1968 erstellte Zill den ersten Vorentwurf für das Wohngebiet von Bremen-Osterholz-Tenever für 2500 Wohneinheiten mit einer mittigen Haupterschließungsstraße; ausgeführt wurde dann der Plan von Gerhard G. Dittrich vom Städtebauinstitut Nürnberg (SIN) für das nunmehr verdichtete Demonstrativbauvorhaben mit einer seitlichen Erschließung für 4500 Wohnungen (davon 2500 Wohneinheiten tatsächlich ausgeführt).
Das 16-geschossige, gestaffelte GEWOBA-Hochhaus entstand nach Zills Plänen bis 1972 am Breiten Weg in Bremen. Sein Vorschlag, ein Parkhaus an der Violenstraße in Bremen-Mitte zu bauen und dafür das denkmalgeschützte Haus Vorwärts abzureißen, fand 1970 keine Zustimmung.
1971 entstand die Bürogemeinschaft Zill, Haslob, Hartlich und Schütz, die bis zu Zills Tod 1978 bestand.
1961–1965: Siedlung Grolland-Süd an der Norderländer Straße (gemeinsam mit Gunter Müller; Reihenhäuser, Einfamilienhäuser und Doppelhäuser; Erweiterung der Siedlung Grolland-Nord von Friedrich Heuer)[6]
1964: Wohnanlage Am hohen Feld in Bremen-Osterholz (1300 Mietwohnungen)
1970: Gewoba-Hochhaus am Rembertiring in Bremen-Mitte (als Erweiterungsbau zum vorhandenen Verwaltungsgebäude)[8]
1974: Erweiterungsbau des St.-Remberti-Stifts in Bremen-Mitte (gemeinsam mit Haslob und Hartlich)
1976: Förderschule in Bremen-Schwachhausen, Fritz-Gansberg-Straße 22 (gemeinsam mit Haslob und Hartlich)
1977: siegreicher Wettbewerbsentwurf für die Baulücke Domshof 10–12 in Bremen, neben der Bremer Bank (verbunden mit dem Abriss der Fassade des Wätjen-Hauses; gemeinsam mit Haslob und Hartlich; nicht ausgeführt)
Quellen
Eberhard Syring: Bremen und seine Bauten 1950–1979. Schünemann Verlag, Bremen 2014, ISBN 978-3-944552-30-9.
Verkehrsverein Bremen (Hrsg.): Bremen baut. Gestalt, Gliederung und bemerkenswerte Bauten der Stadt. Hauschild, Bremen 1963.