Oktjabrskoje liegt sechs Kilometer nördlich der jetzigen Rajonshauptstadt und früheren Kreisstadt Prawdinsk(Friedland) an der russischen Fernstraße R 512. Nordöstlich des Ortes erstreckt sich ein ausgedehntes militärisches Sperrgebiet. Heute besteht keine Bahnanbindung mehr. Bis 1945 war Klein Schönau Bahnstation an der Kleinbahnstrecke von Tapiau (heute russisch: Gwardeisk) nach Friedland (Prawdinsk), die die Wehlau–Friedländer Kreisbahnen betrieben.
Am 1. Juli 1912 wurde das Gut Finkenhof des GutsbezirksKloschenen (russisch: Lukino) im Amtsbezirk Allenau[4] (Poretschje) in die Landgemeinde Klein Schönau umgegliedert. Als am 4. Mai 1930 zum Amtsbezirk Dietrichswalde nur noch die Gemeinden Dietrichswalde und Klein Schönau gehörten, nannte man ihn in Amtsbezirk Klein Schönau um. Er bestand bis 1945.
Am 23. Oktober 1930 wurde der Groß Saalauer Wald aus der Stadtgemeinde Domnau (russisch: Domnowo) in die Gemeinde Klein Schönau umgegliedert. Die Zahl der Einwohner betrug 1933 noch 296, 1939 schon 301.[5]
Infolge des Zweiten Weltkrieges kam Klein Schönau mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion und erhielt 1950 die Bezeichnung „Oktjabrskoje“.[6] Bis zum Jahre 2009 war der Ort innerhalb der seit 1991/92 russischen Oblast Kaliningrad in den Poretschenski sowjet (Dorfsowjet Poretschje (Allenau)) eingegliedert und ist seitdem – aufgrund einer Struktur- und Verwaltungsreform[7] – eine als „Siedlung“ (russisch: possjolok) eingestufte Ortschaft in der Prawdinskoje gorodskoje posselenije (Stadtgemeinde Prawdinsk (Friedland)) im Rajon Prawdinsk.
Kirche
Kirchengebäude
Im Jahre 1887 wurde die heute noch als Ruine sichtbare Klein Schönauer Kirche[8] eingeweiht. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie von sowjetischen Militärangehörigen teilweise abgerissen, so dass heute nur noch der Turm mit beschädigter Spitze und dem Westgiebel steht.
Kirchengemeinde
Klein Schönau war schon in vorreformatorischer Zeit ein Kirchdorf. Die Reformation hielt hier schon relativ früh Einzug. Bis zum Jahre 1612 war die Kirche Groß Engelau (russisch: Demjanowka, heute nicht mehr existent) als Filialgemeinde mit Klein Schönau verbunden, noch einmal dann in den Jahren 1808 bis 1908.
Von der Reformation bis 1945 amtierten in Klein Schönau als evangelische Geistliche:[12]
Caspar Raumendorf, ab 1550
Caspar Ranglauck, ab 1558
Wendelin Sperber, 1570–1611
Friedrich Pollio, 1611–1623
Valentin Heinemann, 1623–1629
Michael Olmann, 1629–1657
Johann Peter Tonsorius, ab 1658
Christoph Pohl, 1684–1722
Georg Radke, 1722–1751
Gottlieb Christ. Mertens, 1751–1782
Gotthard Friedrich Hippel, 1782–1786
Otto Wilhelm Karwatzka, 1789
Carl Gottlieb Huwe, 1790–1805
Christian Friedrich Müller, 1805–1821
Simon Mäckelburg, 1821–1830
Karl Leopold Bergau, 1830–1841
Gottlieb Friedrich Kauffmann, 1841–1868
Franz Albert Fischer, 1868–1901
Karl Otto P. Zeigmeister, 1901–1908
Friedrich Gronau, 1906–1916
Martin Schimmelpfennig, 1917–1918
Walter Machmüller, 1920–1924
Alfred Schoewe, 1924–1928
In den Jahren von 1928 bis 1945 wurde das Kirchspiel Klein Schönau von den Pfarrern in Friedland versorgt.
Einzelnachweise
↑Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
↑Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., №745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte des Gebiets Kaliningrad" vom 5. Juli 1950).
↑Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009, nebst Gesetz Nr. 476 vom 21. Dezember 2004, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009.