Bis Ende der 1960er Jahre wurde das im Tagebauverfahren abgebaute Kaolin mittels einer Seilbahn von Oedingen durch den Wald über mehrere Kilometer bis zum Rheinufer in Oberwinter transportiert. Dort wurde das Kaolin gewaschen und mit der Bahn weiter transportiert. Der Betrieb der Seilbahn war mit zunehmenden Kraftverkehr nicht mehr wirtschaftlich, daher wurde im weiteren Verlauf der Transport mit LKW von Oedingen nach Oberwinter sichergestellt.
Bis weit in die 1970er Jahre arbeiteten in der Grube mehrere Dutzend Arbeiter. Mit zunehmender Automatisierung (elektrisch angetriebener Steinbrecher, Förderband, Bagger) wurde die Belegschaft der Fa. Erbslöh zuletzt auf wenige Arbeiter reduziert. Die Grube wird seit den 1980er Jahren auch als beliebtes Motocross-Gelände genutzt.
Olaf Wulf (CDU) wurde bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 mit einem Stimmenanteil von 68,14 % für fünf Jahre zum Ortsvorsteher von Oedingen gewählt.[8] Am 20. August 2019 trat er sein Amt an.[9] Bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 wurde er als einziger Bewerber mit 94,5 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[10]
Wulfs Vorgänger Jürgen Meyer (CDU) hatte das Amt seit 2009 ausgeübt, war 2019 aber nicht erneut angetreten.[9][11]
Sehenswürdigkeiten
Die ehemalige Pfarrkirche und heutige Friedhofskapelle St. Gertrudis ist ein einschiffiger romanischer Bau, dessen Baustil und Innenbemalung (Fresken) auf das 14. Jahrhundert als Bauzeit verweisen. Die Hauptarbeit einer um 1960 erfolgten Renovierung war die aus der Mitte des 15. Jahrhunderts stammende Freilegung der teils vierfach übermalten Gemälde im Chor.[12][13]
Die heutige neugotische Pfarrkirche St. Gertrudis wurde 1903–1909 nach Plänen des Bonner Architekten Jakob Stumpf errichtet und am 11. Juli 1911 von Karl Ernst Schrod, Weihbischof in Trier konsekriert.
Der als „Kaolingrube Oedingen“ bezeichnete Tagebau liegt auf Wachtberger Gemeindegebiet und ist ein als Biotop der Gelbbauchunke ausgewiesenes Naturschutzgebiet.
Kaolingrube Oedingen
Sonstiges
Am 17. März 1945 schlug eine V2-Rakete im Ort ein und zerstörte mehrere Wohnhäuser; sechs Menschen starben. Die nördlich von Hellendoorn abgeschossene Rakete sollte die Brücke von Remagen treffen.[14]
Literatur
Hermann Comes: Altehrwürdige Kapelle im neuen Gewand. In: Heimatjahrbuch Kreis Ahrweiler. 1963, S.95 (online [abgerufen am 24. Mai 2017]).
Bentivolius Heinrich Marxen: Die alte Pfarrkirche St. Gertrud in Remagen-Oedingen. In: Heimatjahrbuch Kreis Ahrweiler. 1990, S.64 (online [abgerufen am 24. Mai 2017]).
↑ abHauptsatzung der Stadt Remagen. (PDF) § 2 und 3. Stadtverwaltung Remagen, 24. Juni 2019, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. Juli 2020; abgerufen am 25. Juli 2020.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.remagen.de
↑CDU Oedingen: Olaf Wulf kandidiert als Ortsvorsteher. Pressemitteilung. In: Blick Aktuell. Krupp Verlags GmbH, Sinzig, 22. Januar 2019, abgerufen am 25. Juli 2020.
↑Sebastian Schäfer: Deutsche Vergeltungswaffe (V2-Rakete) schlug 1945 in Oedingen ein. Erinnerung an den Einmarsch der Amerikaner und die Raketenexplosion in Oedingen am 17. März 1945 (= Landkreis Ahrweiler [Hrsg.]: Heimatjahrbuch). 2010, S.215–217 (online [PDF; 1,1MB]).