Objektschutzregiment der Luftwaffe „Friesland“
Das Objektschutzregiment der Luftwaffe „Friesland“ (ObjSRgtLw) hat die Hauptaufgabe, mobile (z. B. Flugabwehrraketen-Einheiten) und stationäre (z. B. Militärflugplätze, Kasernen, Depots) Objekte der Luftwaffe im Einsatz zu schützen, mit aufzubauen und die Einsatzlogistik (Versorgung) zu gewährleisten. Hierfür werden (aktive und nicht aktive) Infanterie-, Brandschutz-, Pionier-, Einsatzlogistik- und Feldnachrichten-Kräfte vorgehalten. Das Regiment wird zukünftig komplett auf dem Flugplatz Jever stationiert sein. Der dort seit 2013 eingestellte Flugbetrieb ermöglicht Verteidigungsübungen von Flugplätzen.[2] Das Regiment unterhält seit 2008 eine Patenschaft mit dem RAF-Regiment, dessen Hauptbasis RAF Honington ist.[3] GliederungDas Objektschutzregiment der Luftwaffe Friesland (ObjSRgtLw) in Schortens ist dem Luftwaffentruppenkommando in Köln-Wahn unterstellt. Es gliedert sich in:[4]
Dienstbereich ObjektschutzDas Objektschutzregiment gehört zum Dienstbereich Objektschutz der Luftwaffe. Zu diesem Dienstbereich gehören auch noch die 1. und 2. Luftwaffensicherungsstaffel der Fliegerhorstgruppe des Taktischen Luftwaffengeschwaders 33 auf dem Fliegerhorst Büchel. Bedingt durch den spezialisierten Auftrag, die Sicherung der Sonderwaffen zu gewährleisten, verfügt dieses Geschwader als einziger fliegender Verband der Luftwaffe über eigene Luftwaffensicherungsstaffeln. Des Weiteren zählen die Soldaten der Luftwaffenanteile des Wachbataillons beim Bundesministerium der Verteidigung einheitlich zum Dienstbereich Objektschutz der Luftwaffe. Sie sind in der 5. Kompanie aufgestellt. Diese sind analog zu den Marineschutzkräften (4. Kompanie) als Kompanie der Teilstreitkraft zugeordnet, sind allerdings mit allen drei Uniformträgervarianten ausgestattet. GeschichteSicherungsstaffeln der GeschwaderObjektschutz in der Luftwaffe war bis Ende der 1990er Jahre eine Aufgabe, die jeder Einsatzverband wahrzunehmen hatte. Die Geschwader besaßen hierfür eigene Sicherungsstaffeln, zumeist nur teilaktiv mit zwei aktiven und zwei nicht aktiven Zügen. Hinzu kamen Sicherungsstaffeln, die erst im Spannungsfall durch die Einberufung von Reservisten mit Personal besetzt werden sollten. Je nach Geschwadergröße und Einsatzort waren auf diese Weise 4 bis 16 infanteristisch ausgebildete Sicherungszüge vorhanden. In den fliegenden Geschwadern wurden die Sicherungsstaffeln im Frieden unter anderem mit der Sanitäts- und der Kraftfahrzeugstaffel in der Fliegerhorstgruppe zusammengefasst, in der auch ABC-Abwehr- und Luftwaffenpionierfähigkeiten abgebildet waren. Mit Mobilmachung wären neben zusätzlichen Sicherungs- auch Startbahninstandsetzungsstaffeln aktiviert worden. Objektschutzbataillon der LuftwaffeMit der Einnahme der Luftwaffenstruktur 5 als Folge der sich ändernden Bedrohungslage wurden die nichtaktiven Staffeln teilweise aufgelöst und eine zentrale Komponente für den Objektschutz geschaffen, das zum 1. März 1997 aufgestellte Objektschutzbataillon der Luftwaffe in Schortens, Stadtteil Upjever. Der Verband zählte ungefähr 1.100 Soldaten. Zu seinen Aufgaben gehörten der „infanteristische“ Objektschutz (1. und 2. Staffel), die Flugabwehr (3. Staffel), die ABC-Abwehr und Brandbekämpfung (4. Staffel), sowie das Pionierwesen und die Kampfmittelbeseitung im Rahmen von Flugplatzschadensbeseitigung (5. Staffel). Insgesamt waren fünf Staffeln in den drei Standorten Upjever (1., 2. und 4. Staffel), Wittmund (Stab), Wangerland (3. Staffel), Diepholz (5. Staffel) disloziert. Das Objektschutzbataillon der Luftwaffe stellte innerhalb seiner Teilstreitkraft, nach den Lufttransportverbänden, den Verband mit den meisten Auslandseinsätzen dar. Erster Kommandeur war Oberstleutnant Karl-Heinz Kubiak. Von 1999 bis 2002 führte der spätere Brigadegeneral Richard Frevel das Bataillon.[5] Es wurde zum 30. Juni 2006 aufgelöst. Umstrukturierung der ObjektschutzstaffelnZum 1. April 2002 wurden die Fliegerhorstgruppen umgegliedert: Viele nichtaktive Sicherungsstaffeln wurden aufgelöst, sämtliche noch bestehenden Staffeln (alle teilaktiv) wurden zusammengelegt und in drei Fliegerhorstgruppen konzentriert. Diese befanden sich in Jagel (Aufklärungsgeschwader 51 „Immelmann“), Kerpen (Jagdbombergeschwader 31 „Boelcke“) und Lechfeld (Jagdbombergeschwader 32). An jedem Standort waren drei Staffeln (nun Objektschutzstaffeln genannt), davon jeweils zwei infanteristische Staffeln à vier aktive Züge und eine Sonderstaffel (EOD, ABC/Se bzw. Fliegerabwehr) in unterschiedlicher Zugstärke eingesetzt. Zu diesem Zeitpunkt verfügte die Luftwaffe über ein theoretisches Einsatzäquivalent von 32 Zügen infanteristischem Objektschutz (acht Staffeln je vier Züge, davon zwei im Objektschutzbataillon). Aufstellung des ObjektschutzregimentsZum 30. Juni 2006 wurden das Objektschutzbataillon und die drei oben genannten Fliegerhorstgruppen aufgelöst. Sämtliche Objektschutzstaffeln (aktiv und teil- bzw. nichtaktiv) wurden ebenfalls aufgelöst und teilweise in das zeitgleich neu aufgestellte Objektschutzregiment der Luftwaffe „Friesland“ überführt. Hiermit findet sich der Abschluss der Luftwaffenstruktur 6 im Bereich des infanteristischen Objektschutzes. Umstrukturierung der Objektschutzstaffeln 201327. Februar 2013:[6] Mit der Außerdienststellung der 4. Staffel des Objektschutzregimentes in Wittmund verlor das Regiment die Fähigkeit zur Flugabwehr. 10. Oktober 2013:[7] Es erfolgte die Indienststellung der 4. Staffel des Objektschutzregimentes in Wittmund als spezialisierte, (aktive) infanteristische Objektschutzstaffel. Neuausrichtung des ObjektschutzregimentsAufgrund der Neuausrichtung der Bundeswehr wurde durch den Verteidigungsminister Thomas de Maizière am 26. Oktober 2011 bekannt gegeben, dass der Standort Kerpen geschlossen wird.[8] Zum 1. April 2014 wurde das Objektschutzregiment neu strukturiert.[9] Der ABC-Schutz wurde an die Streitkräftebasis (SKB), die Kampfmittelbeseitigung an das Heer abgegeben. Die Flugabwehr im Nahbereich übernimmt das Flugabwehrraketengeschwader 1. Da die Einsatzunterstützungsgruppe in Trollenhagen zum 25. März aufgelöst wurde, ist die Staffel Einsatzlogistik neu im Objektschutzregiment aufgestellt worden. Aufbau, Schutz und Betrieb eines Flugplatzes im Einsatzgebiet kann nun durch das Objektschutzregiment sichergestellt werden. Darüber hinaus stellt das Regiment die Air Mobile Protection Teams der Bundeswehr.[4] Einsätze
Personal, Rekrutierung und AusbildungDie infanteristischen Einheiten des Objektschutzes bestehen größtenteils aus Mannschaftsdienstgraden. Direkt im Anschluss an die Grundausbildung werden die Soldaten in 12 Monaten bis zum Status Combat ready (CR; dt.: einsatzfähig) ausgebildet. In den letzten Jahren wurde der Anteil an Zeitsoldaten und freiwillig Wehrdienst leistenden Soldaten erhöht, um diese in Einsätzen verwenden zu können und um einen Expertiseerhalt zu erreichen. Im II. Bataillon werden im Vergleich zum I. Bataillon, bedingt durch die erforderliche höhere Qualifizierung, hauptsächlich Unteroffiziers- und Offiziersdienstgrade eingesetzt. Der Nachwuchs für das Objektschutzregiment rekrutiert sich hauptsächlich aus Soldaten des Luftwaffenausbildungsbataillons. Teils finden sich aber auch Soldaten anderer Einheiten wie Jäger, Fallschirmjäger oder Panzergrenadiere sowie Soldaten der Marineschutzkräfte im Objektschutzregiment wieder. Die Ausbildung für den infanteristischen Objektschutz gliedert sich in drei Abschnitte:
Kommandeure
AusrüstungDie Ausrüstung der Objektschutzkräfte der Luftwaffe umfasst: UniformAngehörige des Objektschutzregiment der Luftwaffe „Friesland“ und der Luftwaffensicherungsstaffel „S“ tragen abweichend das dunkelblaue Barett mit den gekreuzten Gewehren und der Schwinge als Barettabzeichen. Luftwaffenangehörige des Wachbataillon BMVg tragen das dunkelblaue Barett mit dem in Fraktur gehaltenen „W“ als Barettabzeichen. Handwaffen
Ungepanzerte Fahrzeuge
Gepanzerte Fahrzeuge
Infanterie
Flugabwehr (bis 2013)Pioniere
Siehe auchLiteratur
Weblinks
Einzelnachweise
|