SignalpistoleBei einer Signalpistole (auch Leuchtpistole, in der Schweiz Raketenpistole) handelt es sich um eine meist einschüssige Schusswaffe, mit der Signalpatronen in Form von unterschiedlich wirkenden Leuchtpatronen oder akustisch wirkenden Signalpatronen verschossen werden können. Es gibt ein- und zweiläufige Varianten dieser Pistolen, weltweit verbreitet ist das Kaliber 4. VerwendungsbereicheDie Signalpistole findet sowohl im militärischen als auch im zivilen Sektor Verwendung.
Signalpistolen zählen zwar in Deutschland waffenrechtlich zu den Schusswaffen, dienen bestimmungsgemäß jedoch nicht dem Angriff oder der Verteidigung. Signalpistolen können aber bei Körpertreffern schwere Verletzungen verursachen. MunitionsverwendungDie Patrone wird über ein Zündhütchen gezündet. Bei einer Höhe von ca. 100 m brennt der Leuchtsatz ab und erhellt entweder das Vorfeld (mil. Gefechtsfeld) oder gibt das beabsichtigte Leucht- oder Akustiksignal. Signalpatronen werden in den Farbkennungen grün, rot, weiß, gelb, violett als Einstern- oder Mehrstern-Signal ohne und mit Fallschirm eingesetzt. Dazu gehören im Einzelnen Rauchstrich orange DM22, Gelb DM36, gelb Fallschirm DM516, Signalmeldung DM19, Lichtmess DM17, Schallmess DM27, Einzelstern grün DM11B1, Einzelstern rot DM13B1, Einzelstern weiß DM15B1, Mehrstern grün DM21A1B1, Mehrstern rot DM23A1B1, Mehrstern weiß DM25A1B1, weiß Fliegerkennung DM33, Rauch und Licht Fliegeralarm DM37, Rauchstrich violett DM24 und Licht und Schall ABC Alarm DM47. Bei einem Verschuss von Signalmunition in einem Winkel von 90 Grad beträgt die Steighöhe der Munition, je nach Munitionstyp, bis zu 300 m.[1] Militärische Leuchtsignale haben unterschiedliche Bedeutung, um den eigenen Truppen bestimmte Begebenheiten zu signalisieren:
Der Rauchkörper orange dient zur Kennzeichnung eines Hubschrauberlandeplatzes oder Abwurfplatz. Im zivilen Bereich und der Seefahrt bedeutet:
Bei den sogenannten Fallschirmleuchtpatronen wird ein Leuchtsatz in den Himmel geschossen, welcher langsam an einem Fallschirm zu Boden gleitet. Es gibt unterschiedliche Patronentypen mit unterschiedlichen Farb- und unterschiedlichen Fackelsätzen (1 bis 4 Leuchtsätzen). Des Weiteren sind auch Patronen mit Blitzknallsätzen verfügbar, welche einen sehr lauten Knall als Effekt beinhalten. Mit ihrer Hilfe kann eine Entfernungsmessung durchgeführt werden, indem die Laufzeit des Knalls nach dem Blitz gestoppt wird. Diese dienen im zivilen Bereich auch zur Vogelvergrämung auf Flugplätzen und zur Bärenabwehr in arktischen Gebieten. Signalpistolen für ZivilpersonenDeutschlandSignalpistolen zählen in Deutschland als Schusswaffen und unterliegen dem Waffengesetz. Für Erwerb und Besitz ist eine Waffenbesitzkarte, für das Führen der Signalpistole ein Waffenschein erforderlich. Signalpistolen werden in Deutschland meist als Seenotsignalpistolen für Sport- oder Berufsschiffer bewilligt. ÖsterreichIn der Regel werden Leuchtpistolen und Signalgeräte aufgrund fehlender Zweckbestimmungen gemäß § 1 des Waffengesetzes nicht als Waffen klassifiziert. Allerdings wird eine Leuchtpistole, die für das Abschießen von Schrotpatronen geeignet ist, gemäß § 1 leg. cit. als Waffe eingestuft.[2] Signalpistolen bei deutschen Behörden und Organisationen
Leuchtpistolen wurden in kleinen Stückzahlen zu Waffen umgebaut, beziehungsweise erweitert. Hinweis: Die Nomenklatur der folgenden Leuchtpistolen ist nicht eindeutig. Zum Teil wird die Kampfpistole Sturmpistole genannt und Leuchtpistolen mit gezogenem Lauf Kampfpistolen.
Nachkriegszeit
Raketenpistolen in der Schweizer ArmeeIm Sprachgebrauch der Schweizer Armee werden Signalpistolen als Raketenpistolen bezeichnet. Insbesondere sind folgende Modelle unter dieser Bezeichnung bekannt:[3]
Literatur
WeblinksCommons: Signalpistolen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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