Maßgebliche gesetzliche Grundlagen für die Ernennung zum Oberstabsgefreiten trifft die Soldatenlaufbahnverordnung (SLV) und ergänzend die Zentrale Dienstvorschrift (ZDv) 20/7. Zum Oberstabsgefreiten können Zeitsoldaten und beorderte Reservisten der Laufbahnen der Mannschaften ernannt werden.[A 3] Soldaten können 48 Monate nach Eintritt in ein Dienstverhältnis der Bundeswehr zum Oberstabsgefreiten ernannt werden.[A 4] Soldaten auf Zeit müssen sich für mindestens sechs Jahre für den Dienst in den Streitkräften verpflichten. Oberstabsgefreite haben vor der Ernennung in der Regel mindestens ein Jahr im Dienstgrad Stabsgefreiter gedient.[12][13][14][A 5]
Besoldung
Zeitsoldaten im Dienstgrad Oberstabsgefreiter werden nach der Bundesbesoldungsordnung (BBesO) mit A 5mAbesoldet. Damit erhält ein Oberstabsgefreiter in etwa dieselben Bezüge wie der Dienstgrad Unteroffizier.[6]
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Weil der Oberstabsgefreite lange der Spitzendienstgrad der Mannschaften war (vgl. unten) und die Schrägbalken der Form von Pommes frites, zumal in der goldgelben Variante für Marineuniformträger, ähneln, werden Oberstabsgefreite scherzhaft auch als Pommes-General oder Pommes-Bude bezeichnet.[A 7] Aufgrund der Vielzahl von Streifen, die bei Unteroffizier- und Feldwebelanwärter in Marineuniform sogar noch um einen bzw. zwei Balken erhöht wird, wird der Oberstabsgefreite scherzhaft auch als NATO-Zebra bezeichnet.[A 8]
In der Laufbahngruppe der Mannschaften ist der Oberstabsgefreite gemäß ZDv 20/7 über dem rangniedrigeren Stabsgefreiten und unter dem ranghöheren Korporal eingeordnet.[14]
Im deutschen Militär wurde der Dienstgrad Oberstabsgefreiter, mit Verfügung vom 23. Juli 1940, in der Kriegsmarine der deutschen Wehrmacht erstmals eingeführt. Er entstand aus der Umbenennung des bisherigen Dienstgrades Stabsgefreiter alter Art, den noch jene Marineangehörigen führten, die vor dem 1. April 1934 in diesen Rang befördert worden waren.[17] Ihm ging der Laufbahnzusatz jeweils voran (bspw. Matrosenoberstabsgefreiter, Funkoberstabsgefreiter usw.).[18] Das Rangabzeichen wurde auf dem linken Oberärmel getragen. Es bestand aus zwei goldfarbenen Winkeln aus geflochtenem Soutacheband (Plattschnur) mit einem vierspitzigen Rangstern im Feld zwischen den Schenkeln des oberen Winkels; auf dem weißen Hemd und auf der braunen Tropenfeldbluse war das Abzeichen kornblumenblau. Die gelben Rangabzeichen waren auf einer dunkelblauen Unterlage aufgenäht, die blauen auf einer weißen Unterlage bzw. auf einer aus braunem Tropenstoff. Das Laufbahnabzeichen wurde oberhalb des auf dem linken Oberärmel getragenen Rangabzeichens geführt.[19]
↑Da die Soldatenlaufbahnverordnung den Wechsel von Oberstabsgefreiten in andere Laufbahnen ermöglicht, gibt es aber auch Soldaten anderer Laufbahnen, die den Dienstgrad Oberstabsgefreiter führen.
↑Aktive Soldaten können also in der Praxis nach 48 Monaten Dienstzeit zum Oberstabsgefreiten ernannt werden. Für Reservisten gilt entsprechend, dass die Beförderung erst 48 Monate nach Eintritt in ein entsprechendes Dienstverhältnis erfolgen kann. Reservisten und aktive Soldaten werden insoweit gleichgestellt, als dass die Ernennung in diesen Dienstgrad für Reservisten nicht früher erfolgt als für Soldaten, die in einem anderen Wehrdienstverhältnis „verblieben sind“. Reservisten werden also in dieser Hinsicht so behandelt, als ob sie ununterbrochen in der Bundeswehr gedient hätten. Die Dienstzeit fällt für Reservisten jedoch insgesamt meist wesentlich kürzer aus, da jeweils nur relativ wenige Tage Wehrdienst beispielsweise in Form von Wehrübungen vor Ernennung in einen höheren Dienstgrad abzuleisten sind. Anders als bei Dienstgraden bis zum Hauptgefreiten werden die Beförderungszeiten für Oberstabsgefreite zumeist deutlich überschritten; doch kann ein auf acht Jahre verpflichteter Zeitsoldat der Mannschaftslaufbahn im Normalfall damit rechnen, im Laufe seiner Dienstzeit in diesen Dienstgrad aufzurücken.
↑Diese Bezeichnung findet sich aber auch schon für Dienstgrade, die analog zu den vier Sternen der Generale vier (Hauptgefreite (UA), der Stabsgefreite oder der Marineuniformträger im Dienstgrad Obergefreiter (FA)) oder mehr Balken aufweisen.
↑Diese Bezeichnung wird manchmal auch für andere Mannschaftsdienstgrade bezeichnet, die ähnlich viele Balken aufweisen (Marineuniformträger im Dienstgrad Stabsgefreiter (FA) usw.)
↑ abDer Bundesminister der Verteidigung; Abteilung Personal-, Sozial- und Zentralangelegenheiten (Hrsg.): ZDv 20/7. Bestimmungen für die Beförderung und für die Einstellung, Übernahme und Zulassung von Soldatinnen und Soldaten. Bonn 27. März 2002, Art. 635 (PDF (Memento vom 26. Oktober 2014 im Internet Archive) [abgerufen am 26. März 2014] DSK AP210100187, Neudruck Januar 2008).
↑ abDie äquivalenten, ranghöheren und rangniedrigeren Dienstgrade sind im Sinne der ZDv 14/5 B 185 angegeben, vgl. Der Bundesminister der Verteidigung (Hrsg.): ZDv 14/5. Soldatengesetz. DSK AV110100174, Änderungsstand 17. Juli 2008. Bonn 21. August 1978, Dienstgradbezeichnungen in der Bundeswehr, S.B 185 (Nicht zu verwechseln mit dem Gesetz über die Rechtsstellung der Soldaten (Soldatengesetz). Die in der Infobox dargestellte Reihenfolge der Dienstgrade entspricht nicht notwendigerweise einer der in der Soldatenlaufbahnverordnung vorgesehenen regelmäßig durchlaufenen Dienstgradabfolgen und auch nicht notwendigerweise der in der Vorgesetztenverordnung beschriebenen Dienstgradhierarchie im Sinne eines Vorgesetztenverhältnisses).
↑Adolf Schlicht, John R. Angolia: Die Kriegsmarine (= Die deutsche Wehrmacht – Uniformierung und Ausrüstung. Band2). Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1995, ISBN 3-613-01656-7, S.61–62.
↑Adolf Schlicht, John R. Angolia: Das Heer (= Die deutsche Wehrmacht – Uniformierung und Ausrüstung. Band1). Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1992, ISBN 3-613-01390-8, S.28, 239–240.
↑Adolf Schlicht, John R. Angolia: Die Luftwaffe (= Die deutsche Wehrmacht – Uniformierung und Ausrüstung. Band3). Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1999, ISBN 3-613-02001-7, S.60.