Die Stadt liegt im Kulmerland im ehemaligen Westpreußen auf einer Höhe von 65 m über dem Meeresspiegel,[1] etwa 75 Kilometer nordöstlich von Bydgoszcz (Bromberg) und 80 Kilometer südlich von Danzig, in erhöhter Lage an der Mündung der Mątawa (Montau) in die Weichsel.
Geschichte
In älteren Urkunden vorkommende Schreibweisen des Ortsnamens sind Nowe (u. a. im Jahr 1276), Noue (1282), Novum Castrum (1292), Nuenburg und Nüenburg (1301), Nuwenburc (1302), Nuenborch (1307), Nuwenburg (1307), Nuwenburgk (1326) und Newburg (1436).[2]
Die Ortschaft ist zuerst 1185 von dem pommerellischen Herzog Sobieslaw I. gegründet und befestigt worden, wurde danach jedoch häufig belagert und zerstört.[3] 1266 wird Neuenburg als Burgplatz erwähnt.[4] Im Jahr 1282 ließen sich Franziskaner hier nieder.[4] Im Jahr 1301 kam Neuenburg in den Besitz Peter Swenzas, auch bekannt unter dem Namen Peter von Neuenburg, aus dem Grafengeschlecht der Swenzonen. Seit 1302 wurde in der Ortschaft deutsche Rechtsprechung angewandt.[4] Im Jahre 1307 nahm Swenza die Stadt Neuenburg einschließlich der Burg von den Markgrafen von Brandenburg zu Lehen.[4] Nachdem Neuenburg 1308 zerstört worden war, wurde die Stadt 1313 an den Deutschen Orden verkauft. 1350 erhielt die Stadt ihre Handfeste.[4]
Im Verlauf des dreizehnjährigen Preußischen Städtekriegs verlor der Deutsche Orden die Stadt im Jahr 1465 als seinen letzten Stützpunkt am Westufer der Weichsel. Neuenburg wurde später Teil der Woiwodschaft Pommerellen des autonomen Preußen Königlichen Anteils, das sich freiwillig der polnischen Krone unterstellt und so eine Zweiteilung Preußens herbeigeführt hatte. Die Reformation fasste früh in Neuenburg Fuß, konfessionelle Streitigkeiten blieben der evangelischen Gemeinde jedoch vorläufig erspart, da der Inhaber der Starostei evangelisch war. Nach der Wegnahme der Klosterkirche wurde die Gemeinde bis 1772 durch den Prediger von Nebrau betreut. Um 1570 gab es in dem Marktflecken 121 Wohnhäuser, sieben Kneipen, zehn Schuhmacher, elf Schneider, fünf Bäcker und einige Dutzend Handwerker. Auf der Weichsel waren ein Weichselkahn und ein Leichter in Betrieb. Auf der Schlossfreiheit gab es elf Fischer, 20 Gärtner, eine Kornmühle, eine Schneidemühle und einen Gasthof.[4] Im Rahmen der ersten polnischen Teilung 1772 kam Neuenburg an das Königreich Preußen.
Im Jahr 1787 wurde das in der Nordostecke der Stadt gelegene und im Verfall begriffene Schloss zur evangelischen Kirche eingerichtet. Die Franziskaner hatten Neuenburg bereits vor 1836 verlassen.[5] Seit 1846 war die Klosterkirche evangelisch, die Kirchengemeinde gehörte bis 1945 zu den über die Zeit wechselnden regionalen Gliederungen[6] der 1817 gegründeten Evangelischen Kirche in den Königlich-Preußischen Landen, mit Ausnahme der Jahre 1923 bis 1940, wo sie Teil der Unierten Evangelischen Kirche in Polen war. Am Anfang des 20. Jahrhunderts hatte Neuenburg eine evangelische Kirche, eine katholische Kirche, eine Synagoge und ein Amtsgericht.[7] Am 19. November 1904 nahm die Kleinbahn Hardenberg–Neuenburg den Betrieb auf.
davon 1739 Protestanten, 2806 Katholiken und 243 Juden (1600 Polen)[12]
1905
5142
davon 1771 Protestanten, 3185 Katholiken und 162 Juden[4]
1910
5152
am 1. Dezember, davon 1749 Evangelische, 3111 Katholiken, 141 Juden und 17 Sonstige (2702 mit deutscher, 2316 mit polnischer und kein Einwohner mit kaschubischer Muttersprache, 134 Einwohner sprechen Deutsch und eine andere Sprache)[13]/ref>[1]
1266 wird Neuenburg als Burgplatz erwähnt.[4] Im Jahr 1301 kam Neuenburg in den Besitz Peter Swenzas, auch bekannt unter dem Namen Peter von Neuenburg, aus dem Grafengeschlecht der Swenzonen. Im Jahre 1307 nahm Swenza die Stadt Neuenburg einschließlich der Burg von den Markgrafen von Brandenburg zu Lehen.[4]
Nachdem Neuenburg 1308 zerstört worden war, wurde die Stadt 1313 an den Deutschen Orden verkauft.
Im Verlauf des dreizehnjährigen Preußischen Städtekriegs verlor der Deutsche Orden die Stadt im Jahr 1465 als seinen letzten Stützpunkt am Westufer der Weichsel. Neuenburg wurde später Teil des autonomen Preußen Königlichen Anteils, das sich freiwillig der polnischen Krone unterstellt und so eine Zweiteilung Preußens herbeigeführt hatte.
Im Rahmen der ersten polnischen Teilung 1772 kam Neuenburg an das Königreich Preußen.
Im Jahr 1787 wurde das in der Nordostecke der Stadt gelegene und im Verfall begriffene Schloss zur evangelischen Kirche eingerichtet.[16] Nachdem das Schloss bis ins 19. Jh. als evangelische Kirche genutzt wurde, beherbergt es heute (2010) die Stadtbibliothek.
Richard Wegner, Hans Maercker: Ein Pommersches Herzogthum und eine Deutsche Ordens-Komthurei. Kulturgeschichte des Schwetzer Kreises, nach archivalischen und anderen Quelle bearbeitet.
Band I: Theil I und Theil II bis 1466, Louis Türk, Posen 1872 (Digitalisat).
Neuenburg in Westpreußen. In: Meyers Gazetteer (mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, und alter Landkarte der Umgebung der Stadt Neuenburg).
↑ abNeuenburg in Westpreußen. In: Meyers Gazetteer (mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, und alter Landkarte der Umgebung der Stadt Neuenburg).
↑Richard Wegner, Hans Maercker: Ein Pommersches Herzogthum und eine Deutsche Ordens-Komthurei. Kulturgeschichte des Schwetzer Kreises, nach archivalischen und anderen Quelle bearbeitet. Band II, Theil II: Spezielle Ortgeschichte. In: Zeitschrift des Westpreussischen Geschichtsvereins,
Heft XIX, Danzig 1888, S. 359 (Digitalisat).
↑ abcdAlexander August Mützell, Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 5: T–Z. Halle 1823, S. 338–339, Ziffer 476.
↑Gustav Neumann: Geographie des Preußischen Staats. 2. Auflage, Band 2, Berlin 1874, S. 54–55, Ziffer 9.
↑ abcMichael Rademacher: Provinz Westpreußen, Kreis Schwetz. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
↑Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein, Danzig, Marienwerder, Posen, Bromberg und Oppeln. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen. Heft III: Regierungsbezirk Marienwerder. Königlich Preußisches Statistisches Landesamt, S. 58–59, Ziffer 1: Neuenburg i. Westpr.
↑Der Große Brockhaus. Band 13. 15. Auflage. Leipzig 1932, S. 295.