Bagdad/Irak: Nahe der irakischen Hauptstadt wird ein Hubschrauber der Streitkräfte der Vereinigten Staaten abgeschossen. 15 Soldaten verlieren sofort ihr Leben und mindestens 20 weitere werden zum Teil lebensgefährlich verletzt.[4]
Sumatra/Indonesien: Auf der indonesischen Insel Sumatra wurden durch eine Springflut mindestens 101 Menschen getötet. Über 100 weitere Personen werden vermisst, sie sind wahrscheinlich ebenfalls tot.
Tiflis/Georgien: In Georgien fanden Parlamentswahlen statt, deren ordentliche Durchführung u. a. wegen langer Wartezeiten vor den Wahllokalen und dem Fehlen von Wahlberechtigten auf den Wählerlisten bezweifelt wurde.
Montag, 3. November 2003
Israel: Das öffentliche Leben in Israel wurde durch einen Generalstreik stark beeinträchtigt. Die Gewerkschaften hatten dazu aufgerufen, um gegen Sparmaßnahmen der Regierung Ariel Scharon zu protestieren. Ein Arbeitsgericht hat jedoch nur einen Streik von 4 Stunden erlaubt.
Kabul/Afghanistan: Die afghanische Regierung hat den Entwurf für eine neue Verfassung vorgelegt. Der Entwurf sieht den Namen 'Islamische Republik Afghanistan' vor. Der Entwurf muss nun von der Loja Dschirga ratifiziert werden.
Mekka/Saudi-Arabien: In einer Polizeiaktion, bei der 2 Menschen ums Leben kommen, gehen saudische Einheiten gegen Terrorverdächtige vor, die vermutlich während des Ramadan einen Anschlag auf die heiligen Stätten geplant haben.
Palästinensische Autonomiegebiete: Die Terrororganisation Hamas hat gegenüber dem palästinensischen Ministerpräsidenten Ahmad Qurai das Zugeständnis gemacht, in Zukunft möglicherweise die Zivilbevölkerung zu verschonen. Frühere Waffenstillstandsvereinbarungen scheiterten an den gezielten Tötungen der israelischen Armee.
Dienstag, 4. November 2003
Hessen/Deutschland: Gegen den Sparkurs des hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch gehen mehr als 10.000 Menschen auf die Straße.
Tiflis/Georgien: Rund 10.000 Menschen demonstrieren gegen den schleppenden Verlauf der Stimmenauszählung der Wahl am Wochenende. Es wird Manipulation befürchtet, zumal das in Umfragen abgeschlagene RegierungsbündnisFür ein neues Georgien bei den vorläufigen Auszählungen vorne liegt.[6]
Vereinigte Staaten: Der Netzwerkspezialist Novell gibt die Übernahme der SuSE Linux AG zum Preis von 210 Millionen US-Dollar bekannt. Die Transaktion soll bis Februar 2004 abgeschlossen sein. Damit wird Novell einer der größten Anbieter für Lösungen um das freie Betriebssystem Linux.
Mittwoch, 5. November 2003
Ankara/Türkei: Die Türkei erklärt, sie werde keine Truppen in den Irak schicken, solange die Sicherheitslage sich dort nicht verbessere.
Sonne: Astronomen verzeichnen seit Tagen eine extreme Sonnenaktivität mit den heftigsten Flares, die je beobachtet wurden. Mehrere Satelliten fallen daraufhin aus, in Skandinavien kommt es zu Stromausfällen, die Besatzung der Internationalen Raumstation im erdnahen Orbit wird in den am besten abgeschirmten Teil der Station verlegt.
Donnerstag, 6. November 2003
Berlin/Deutschland: Der CDU-Bundestagsabgeordnete Henry Nitzsche stellt in einem Interview mit der Zeitung „Der Selbständige“ des Bunds der Selbständigen die Behauptung auf, dass einem „Moslem eher der Arm abfaule“, als dass er „bei der Christlich-Demokratischen Union ein Kreuz macht“.[7]
New York/Vereinigte Staaten: Bei der UNO entscheidet sich der Rechtsausschuss gegen eine Entscheidung zum Thema Klonverbot. Möglich macht dies die Stimme der Bundesregierung, die sich damit nach Kommentatorenansicht gegen eine ausdrückliche Entscheidung des Bundestages stellt.
New York/Vereinigte Staaten: Associated Press gibt die Zahl der im Irak getöteten US-Soldaten mit 2.664 an, daneben starben 117 britische, 32 italienische, 18 ukrainische, 17 polnische, 13 bulgarische und 11 spanische Soldaten.
Freitag, 7. November 2003
Manila/Philippinen: Unbekannte haben den Tower des Flughafens unter ihre Kontrolle gebracht.
Samstag, 8. November 2003
Irak: Im Irak wurden bislang 260 Massengräber entdeckt, die die Überreste von mindestens 300.000 Opfern des Saddam-Regimes enthalten.
Riad/Saudi-Arabien: In der saudi-arabischen Hauptstadt Riad wurde in der Nacht zum Sonntag ein schwerer Sprengstoffanschlag in einem Wohngebiet verübt. 122 Menschen wurden verletzt 11 getötet. Der Anschlag wurde von einem Selbstmordattentäter in einem Auto ausgeführt. Die Regierungen in Saudi-Arabien und den USA vermuten die Terrororganisation Al-Qaida hinter den Anschlägen.
Sonntag, 9. November 2003
Gorleben/Deutschland: Rund ein Dutzend Atomkraftgegner der UmweltschutzorganisationRobin Wood haben um 6 Uhr 30 den Turm des Erkundungslagers in Gorleben besetzt. Sie fordern den Stopp der Castor-Transporte, die endgültige Absage an ein atomares Endlager Gorleben und den sofortigen Atomausstieg. Die Polizei, die zu diesem Zeitpunkt bereits in großer Zahl wegen des bevorstehenden Castor-Transports auf dem Gelände des Bergwerks einquartiert war, konnte die Aktion nicht verhindern. Die Aktivisten beendeten ihre Aktion nach ca. 12 Stunden.
Tokio/Japan: Bei den Unterhauswahlen in Japan hat die regierende Liberaldemokratische Partei (LDP) Verluste hinnehmen müssen und besitzt nicht mehr die absolute Mehrheit der Sitze im Unterhaus. Sie kann jedoch die Regierungskoalition mit zwei kleineren Parteien fortsetzen. Die oppositionelle Demokratische Partei konnte hingegen große Stimmgewinne verbuchen.
Nasiriyya/Irak: Bei einem Anschlag auf das italienische Hauptquartier im Irak in Nassirijah starben mindestens 25 Menschen, 17 Italiener und 8 irakische Zivilisten. Weiterhin gab es weit über 70 Verletzte. Dies war der größte Anschlag gegen Verbündete der Vereinigten Staaten im Irak seit Ende des Irakkriegs.
Irak: Anders als geplant wird Japan nun doch keine Truppen zum Wiederaufbau des Iraks senden. Portugal hingegen hält am Plan, 128 Polizisten als Ausbilder zu schicken, fest.
Vereinigte Staaten: Die Vereinigten Staaten wollen die Hoheitsgewalt über den Irak schneller als geplant in die Hände demokratisch legitimierter Volksvertreter überführen. Innerhalb der nächsten 6 Monate sollen Wahlen stattfinden. Diese Planänderung wird als Antwort der USA auf zahlreiche Anschläge in den letzten Monaten gesehen.
Österreich: Nach dem am Mittwoch begonnenen Streik der Mitarbeiter der Österreichischen Bundesbahnen gegen die geplanten Änderungen der Dienstverträge nimmt die Bahn den Betrieb wieder auf.
Stade/Deutschland: Mit der Stilllegung des Atomkraftwerk Stade beginnt der vereinbarte Atomausstieg früher als erwartet. Da das kleine Kraftwerk nicht mehr rentabel ist, schlägt e.on die Reststrommenge auf andere Atomkraftwerke um.
St-Nazaire/Frankreich: Bei einem Zusammenbruch der Landungsbrücke zum Luxusschiff Queen Mary II starben 16 Personen, 32 weitere wurden verletzt. Die Opfer des Unglücks waren Angehörige der Arbeiter, die das unfertige Schiff besichtigen wollten. Unter ihnen befanden sich auch viele Kinder.
Belgrad/Serbien und Montenegro: Die Präsidentschaftswahl in der Republik Serbien scheitert auch im dritten Anlauf, da bei einer Wahlbeteiligung von 38 % die erforderlichen 50 % klar verfehlt werden. Nach Stimmen liegt der rechtsgerichtete Tomislav Nikolić vor Dragoljub Micunović, aber die Wahl muss zu einem späteren Zeitpunkt wiederholt werden.
Republik Kongo: Im Kongo ist es zu einem erneuten Ausbruch der Krankheit Ebola gekommen, wie die Weltgesundheitsorganisation bestätigte. 11 Menschen sind gestorben, 105 stehen unter Beobachtung. Ebola ist bisher nicht heilbar.
Bagdad/Irak: Das Ölministerium und zwei Hotels wurden mit zehn Raketen beschossen. Ein US-Soldat wurde bei einem Anschlag auf einen US-Konvoi getötet.
Parbhani/Indien: Im Parbhani im westindischen Bundesstaat Maharashtra wurde direkt nach dem Freitagsgebet ein Bombenanschlag auf eine Moschee verübt. Mehr als 20 Menschen wurden verletzt.
Irak: Am Morgen wurden 5 irakische Polizisten und 5 Zivilisten in Chan Bani Saad (nördlich von Bagdad) bei einem Sprengstoffanschlag mit einer Autobombe getötet. 13 weitere Menschen wurden verletzt. Vor der Polizeizentrale in Baquba gab es ebenfalls einen Bombenanschlag. Dort starben 6 Polizisten.
Tiflis/Georgien: Bei der ersten Parlamentssitzung nach den umstrittenen Wahlen kommt es zu einem Sturm von Demonstranten auf das Parlamentsgebäude. Zuvor hatten sich 25.000 Demonstranten vor dem Gebäude versammelt und den Rücktritt von Präsident Eduard Schewardnadse gefordert.
Pregny-Chambésy/Schweiz: Die Verantwortlichen des Gemeinsamen Programms der Vereinten Nationen für HIV/Aids berichten, dass weltweit im Jahr 2003 bisher rund 3 Millionen Menschen an AIDS starben und dass mit einem weiteren Anstieg der Fallzahlen zu rechnen sei, v. a. in Osteuropa und Zentralasien. Rund 40 Millionen Menschen weltweit trügen das HI-Virus in sich, davon 2,5 Millionen Kinder. Der am stärksten betroffene Kontinent sei Afrika mit 26,6 Millionen Infizierten.
Bagdad, Salah ad-Din/Irak: Bei Angriffen Aufständischer sterben in Bagdad zwei US-Soldaten und ein kolumbianischer Zivilangestellter, südlich von Bagdad sieben spanische Geheimdienstmitarbeiter und in der Nähe von Tikrit kommen zwei japanische Diplomaten ums Leben.
Berlin/Deutschland: Studenten protestieren gegen die Kürzungen im Bildungsetat und besetzen dabei unter anderem die PDS-Zentrale im Berliner Karl-Liebknecht-Haus.
Sonntag, 30. November 2003
Cincinnati/Vereinigte Staaten: Polizisten verprügeln den 41-jährigen Schwarzen Nathaniel Jones mit Schlagstöcken. Zufällig filmt eine Kamera diesen Gewaltausbruch, der für Jones’ anschließenden Tod verantwortlich ist.[17]