Erstmals wurde Nordheim im Jahr 774 erwähnt. Der Ort schützte sich mit einer Mauer und Graben um das ganze Dorf. Drei Torhäuser gewährten Zugang. Außerdem gab es eine Burg und eine befestigte Kirche. Die inmitten des Dorfes gelegene Burg war Vorgängerbau des späteren Wasserschlosses. Seit 1360 sind die Herren von Stein urkundlich als Herren des Ortes nachgewiesen. Sie bauten über die Reichsritterschaft eine bis zum Reichsdeputationshauptschluss 1803 relativ autonome Kleinherrschaft auf.[3]
Im Jahr 1808 einigten sich das Herzogtum Sachsen-Meiningen und das Großherzogtum Würzburg auf einen Gebietstausch: die sächsischen Lehen Filke, Neustädtles, Sands, Völkershausen und Willmars kamen an Würzburg, die Würzburger Lehen Berkach, Gleicherwiesen und Nordheim/Grabfeld gingen wie die gemischten Lehen Bibra und Walldorf an Sachsen-Meiningen.[4] Nordheim gehörte seitdem zum Amt Maßfeld im Herzogtum Sachsen-Meiningen.
Seit 1920 gehört der Ort zum Freistaat Thüringen. 1945 wurden das Wasserschloss und Teile der Ortsbefestigung zerstört.[5]
Politik
Ortsteilrat
Der Ortsteilrat Nordheim setzt sich aus fünf Ratsfrauen und Ratsherren zusammen.
Letzte ehrenamtliche Bürgermeisterin vor der Eingemeindung war die im Jahr 2004 gewählte Veronika Anding. Nachdem sie zum 1. Mai 2007 zurückgetreten war, übte die parteilose Gita Weyhrauch als Stellvertreterin das Amt bis zur Eingemeindung am 1. Dezember 2007 aus. Gegenwärtiger Ortsteilbürgermeister ist Harald Schöppach. Dieser ist auch Mitglied im Gemeinderat der Gemeinde Grabfeld (Parteilos). Er übt das Amt des 3. Bürgermeisters der Gemeinde Grabfeld aus.
Nordheim, in: Bau- und Kunstdenkmäler Thüringens. Stadt Meiningen und die Landorte, Jena 1909, Seite 441 ff.
Dietz, Rudi, 1200 Jahre Nordheim v.d. Rhön, Nordheim im Grabfeld 1989.
Nordheim (im Grabfeld) – seit 774 (herausgegeben anläßlich der 1225-jährigen Ersturkundenerwähnung der Gemeinde Nordheim im Grabfeld) Nordheim im Grabfeld 1999.
Soder von Güldenstubbe, Erik, Historische Skizze von Nordheim im Grabfeldgau zur Ersterwähnung vor 1225 Jahren, in: Jahrbuch des Hennebergisch-Fränkischen Geschichtsvereins 15, Nordheim im Grabfeld 2000, S. 35–68.
↑Michael Köhler: Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze. Jenzig-Verlag Köhler, Jena 2001, ISBN 3-910141-43-9, S. 191 und 192.