Neuhütten (Hochwald)
Neuhütten im Hunsrück ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Trier-Saarburg in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Hermeskeil an. GeographieDie Gemeinde Neuhütten liegt im Schwarzwälder Hochwald an den westlichen Ausläufern des Hunsrücks. Der Allbach bei Neuhütten speist zusammen mit der Prims die Primstalsperre. Der Sandkopf (757 m ü. NHN) bei Neuhütten-Muhl ist der höchste Berg im Landkreis Trier-Saarburg. Ortsteile sind Neuhütten, Muhl, Schmelz und Zinsershütten. Zum Ort gehört auch der Wohnplatz Forsthaus Neuhütten.[2] Neuhütten ist eine Nationalparkgemeinde im Nationalpark Hunsrück-Hochwald. GeschichteNeuhütten mit seinen heutigen Ortsteilen gehörte bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zum sponheimischen Lehen Züsch. Neuhütten bildete schon damals zusammen mit Schmelz und Zinsershütten eine gemeinsame Gemarkung, die eine Fläche von 611 Hektar umfasste. Im Jahr 1790 hatte das Dorf Neuhütten 100 Einwohner, Schmelz 164 Einwohner und Zinsershütten 127 Einwohner.[3] Im Jahr 1794 wurde das Linke Rheinufer von französischen Revolutionstruppen eingenommen. Im Jahre 1797 verweilte in Muhl der als Schinderhannes bekanntgewordene Johannes Bückler bei der Witwe Dupré.[4] Von 1798 bis 1814 gehörte Neuhütten zum Kanton Hermeskeil im Saardepartement. Aufgrund der auf dem Wiener Kongress (1815) getroffenen Vereinbarungen kam die Region zum Königreich Preußen. Die Gemeinde war der Bürgermeisterei Hermeskeil im 1816 errichteten Landkreis Trier zugeordnet und gehörte von 1822 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs zur Rheinprovinz. Seit 1946 ist Neuhütten Teil des Landes Rheinland-Pfalz. Am 10. März 1966 ging im Wald beim Forsthaus Neuhof nur fünf Jahre nach seiner Indienststellung der 50. Starfighter der Bundeswehr verloren. Am Morgen war der 28-jährige Pilot Feldwebel Horst Stüber mit seiner F 104 „Starfighter“ beim Fliegerhorst des Jagdbombergeschwaders 33 in Büchel/Eifel zu einem Übungsflug in Tiefflughöhe nach Frankreich gestartet. Kurz vor 14 Uhr stürzte die Maschine unterhalb des Tirolerkopfes in ein Waldstück. Die spätere Untersuchung ergab, dass der sogenannte „Kicker“, eine Automatik gegen zu starkes Aufbäumen des Flugzeuges, dem Piloten den Steuerknüppel förmlich aus der Hand geschlagen und das Flugzeug zu Boden gedrückt hatte. Nachdem Stüber sich am 10. März geraume Zeit nicht mehr gemeldet hatte, begannen Sucharbeiten, die jedoch bei einbrechender Dunkelheit beendet wurden. Erst am nächsten Tag entdeckte ein Entstörtrupp des RWE die zerschellte Maschine, die im Zuge des Absturzes die Stromleitung zum Forsthaus Neuhof beschädigt hatte. Die Reste der Maschine waren über 600 Meter verstreut. Auch heute noch werden an der Stelle immer wieder Flugzeugteile gefunden. Am 7. November 1970 wurde der Gebietsteil Muhl mit 150 Einwohnern aus der Gemeinde Börfink nach Neuhütten umgemeindet.[5]
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Neuhütten bezogen auf das heutige Gemeindegebiet; die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[6]
PolitikBürgermeisterPeter Koltes ist seit 2019 Ortsbürgermeister von Neuhütten.[7][8] Der Vorgänger Peter Kretz hatte das Amt seit 2006 ausgeübt, war 2019 aber nicht erneut angetreten.[7][9] Wappen
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InfrastrukturVerkehr
SehenswürdigkeitenIm Ortsteil Muhl befindet sich die St. Josefskapelle, in der auch Veranstaltungen des Nationalparks Hunsrück-Hochwald stattfinden, weshalb sich die Kirche mitunter Nationalparkkirche nennt. Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Neuhütten Persönlichkeiten
Literatur
WeblinksCommons: Neuhütten – Sammlung von Bildern
Einzelnachweise
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