Neue Artilleriekaserne (Schwerin)Die ehemalige Neue Artilleriekaserne in Schwerin, Stadtteil Ostorf, Johannes-Stelling-Straße 21, 29 und 31 sind als Gebäude Baudenkmale in Schwerin. In den Gebäuden befinden sich heute das Landesamt für Verfassungsschutz, die Landesbibliothek Mecklenburg-Vorpommern und eine Außenstelle des Finanzamtes Schwerin. GeschichteSeit dem 17. Jahrhundert ist Schwerin Hauptstandort für das Mecklenburgische Heer. Um 1815 waren Truppenteile der 2. Brigade der 2. Division des 10. Bundes-Armeekorps in Schwerin stationiert. 1837 kehrten die Herzöge von Ludwigslust nach Schwerin zurück und der Ausbau von Schwerin zur Residenz- und Garnisonsstadt begann. Schon 1858 gab es ein erstes Kasernenareal am Ostdorfer Berg. Für das Mecklenburger Militär entstanden in Schwerin mehrere ehemalige Militärbauten:
Das Großherzoglich Mecklenburgische Feldartillerie-Regiment Nr. 60 wurde 1899 gegründet; damit erfolgte der Ausbau der Artillerie und die alte Kaserne reichte nicht mehr aus. Der Neubau der Kaserne hatte der Umbildung vorausgehen müssen. Baurat Oskar Wutsdorff aus dem Preußischen Kriegsministerium war von 1897 bis 1900 verantwortlich für die Planung und Bauausführung für die Anlage der neuen Kaserne auf dem Artillerieberg. Sie besteht aus fünf Gebäuden:
Bis 1989 wurde die Anlage militärisch genutzt, zunächst durch das Großherzogliche Militär, ab 1919 in der Weimarer Republik durch das Artillerie-Regiment 2, um 1939 durch das Artillerie-Regiment 12 und ab 1945 durch die Rote Armee der Sowjetunion sowie danach durch die Nationale Volksarmee der DDR. Das Bauwerk ist seit 2024 als Teil des Residenzensembles Schwerin UNESCO-Welterbe. BaustilDie Kasernen im Stil der historisierenden und romantisierenden Neorenaissance verweisen auf die Bauten des 16. Jahrhunderts, so auch auf den Johann-Albrecht-Stil, eine nach Herzog Johann Albrecht I. benannte mecklenburgische Sonderform der Renaissance-Architektur. Die Gebäude sind zumeist verputzt mit prägnanten Backsteingliederungen. Gestaltungselemente sind die Risalite, die teils gekuppelten rund- und stichbogigen Fenster, die abgestuften Lünettengiebel mit charakteristischem Terrakottaschmuck und die eingestellten kleinen Rundpfeiler mit Würfelkapitellen. Der mittige Giebel des Quartierhauses hat eine regionale Reiterdarstellung aus dem Schweriner Stadtwappen. In der Verbindung der verschiedenen Elemente entstand ein Kasernenbau, der überregionale wie auch regionale Architekturbezüge aufweist.[1] Antrag WelterbeDie Blickachsen zwischen Kaserne, Schloss und Altem Garten waren wesentlich für die Auswahl des Bauplatzes der Kasernen. Sie bilden mit ihren Schaufassaden den Hintergrund für den Schlossgarten. Die Kasernenanlagen sind 2020 deshalb mit dem Schweriner Schloss Teil des Welterbeantrages der Stadt als Residenzensemble Schwerin – Kulturlandschaft des romantischen Historismus und steht auf der Liste der Bundesrepublik Deutschland zur Bewerbung als Welterbestätte der UNESCO.[2][3]
Literatur
WeblinksCommons: Neue Artilleriekaserne (Schwerin) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
Koordinaten: 53° 37′ 0,5″ N, 11° 24′ 50,8″ O |
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