Die Einöde besteht aus zwei Wohn- und sieben Nebengebäuden. Sie liegt am Onolzbach und einem namenlosen Bach, der dort als rechter Zufluss des Onolzbachs mündet. Eine Gemeindeverbindungsstraße verläuft nach Neudorf (0,6 km nordwestlich) bzw. zur Scheermühle (1,5 km südöstlich).[2]
Geschichte
Im Salbuch des Fürstentums Ansbach von 1684 wurde die Neudorfer Mühle aufgelistet. Sie lag im Fraischbezirk des Hofkastenamtes Ansbach. Dieses war zugleich Grundherr des Anwesens.[3] An den Verhältnissen änderte sich bis zum Ende des Alten Reichs nichts. Unter der preußischen Verwaltung (1792–1806) des Fürstentums Ansbach erhielt die Mühle bei der Vergabe der Hausnummern die Nr. 1 des Ortes Neudorf.[4] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Ansbach.[5]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde die Neudorfer Mühle dem 1808 gebildeten SteuerdistriktSchalkhausen und der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Schalkhausen zugeordnet.[6] Im 19. Jahrhundert gehörten zum Anwesen zahlreiche Parzellen Acker- und Wiesenflächen.[7] In den amtlichen Verzeichnissen nach 1885 wird die Neudorfer Mühle nicht mehr aufgelistet.
Am 1. Juli 1972 wurde die Neudorfer Mühle im Zuge der Gebietsreform in die Stadt Ansbach eingegliedert.[5]
Baudenkmal
Neudorf 1: ehemalige Wassermühle, Wohn- und Mühlgebäude, eingeschossiger Bau mit Steildach, mit rückwärtigem dreigeschossigem Anbau mit flachem Satteldach, im Kern 16. Jahrhundert, im 18. Jahrhundert erneuert (bezeichnet 1787); Nebengebäude, Scheune und anschließendes Stallgebäude, eingeschossige Satteldachbauten, teilweise Fachwerk, zweite Hälfte 19. Jahrhundert; ehemaliges Austragshaus, zweigeschossiger Satteldachbau, bezeichnet 1859.
Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8.
↑Staatsarchiv Nürnberg, Ansbacher Salbuch 128, 2509. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 688.
↑ abM. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 890.
↑ abM. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 1008 f.
↑Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Ansbach 1808–17. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 961.