Die Hymne God Save the King wird am 28. September in einem Arrangement von Thomas Arne zu Ehren von König Georg II. von Großbritannien und Irland erstmals aufgeführt. Die Urheberschaft für das Werk wird vom Sohn des Dichters Henry Carey für seinen Vater beansprucht. Während der Text durchaus von ihm stammen könnte, ist der Ursprung der Melodie unklar.
In den 1740er Jahren zieht sich Bach – mit wenigen Ausnahmen – von Neukompositionen für die Kirche zurück. Neben Auftragsarbeiten für weltliche Anlässe konzentriert er sich ganz auf umfangreiche Werke für das Cembalo. Auch verschlechtert sich sein Augenlicht immer mehr.
Georg Friedrich Händel
Georg Friedrich Händel wohnt seit Juli/August 1723 in London in der 25 Brook Street und bewohnt hier bis zu seinem Tod im Jahr 1759 zwei Stockwerke. Nahezu alle Werke, die seit 1723 entstehen, werden in diesem Haus komponiert. Auch die Vorbereitungen der Aufführungen finden oft im Händelschen Dining Room statt.
Händel komponiert von 1743 bis 1752 eine durchgehende Reihe von ein bis zwei neuen Oratorien pro Saison, die meisten davon zu Themen aus dem Alten Testament. Noch etliche Zeit versuchen Adelskreise Händel zu Fall zu bringen. „Die ganze Operngesellschaft ist in Rage über Händel“, notiert eine Zeitgenossin. Anders als zu Zeiten der Adelsoper hat er zwar als Oratorienkomponist keine Konkurrenz, aber seine Gegner veranstalten an den Abenden seiner Aufführungen Bälle und Bankette, um ihm zu schaden.
00. Juni: Der musikalische EpilogComus oder There in blissfull shades and bow’rs (deutsch: Dort in seligen Schatten und Lauben, HWV 44) von Georg Friedrich Händel zu einer Aufführung des Schauspiels Comus von John Milton wird am Sitz des Earl of Gainsborough in Exton Hall, Exton, Rutland uraufgeführt.
Domenico Scarlatti ist der portugiesischen Prinzessin Maria Bárbara de Bragança, die er am Hofe des frommen und verschwendungssüchtigen Königs Johann V. in Lissabon kennengelernt und als Musiklehrer unterrichtet hatte, nach deren Heirat mit dem spanischen Thronfolger Don Fernando von Asturien (ab 1746 König Ferdinand VI.) nach Spanien gefolgt. Von Oktober 1730 bis 16. Mai 1733 war die Alcázares Reales in Sevilla seine feste Residenz und Wirkungsstätte. Danach zieht der Hof nach Norden in die Umgebung von Madrid, wo er je nach Jahreszeit abwechselnd in den Schlössern Buen Retiro, El Pardo, Aranjuez, La Granja und El Escorial weilt. Scarlatti steht vermutlich weiterhin in den „privaten“ Diensten von Maria Bárbara und scheint sich praktisch ausschließlich dem Cembalo und der Komposition seiner Sonaten zu widmen.
Spätestens seit 1742 ist Scarlatti mit seiner zweiten aus Cádiz stammenden Frau Anastasia Ximénez verheiratet.
Georg Philipp Telemann
Georg Philipp Telemann ist seit 1721 Cantor Johannei und Director Musices der Stadt Hamburg, eines der angesehensten musikalischen Ämter Deutschlands. In diesem Amt verpflichtet sich Telemann zur Komposition von zwei Kantaten wöchentlich und einer Passion pro Jahr, in späteren Jahren greift er allerdings bei seinen Kantaten auf frühere Werke zurück. Daneben komponiert er zahlreiche Musiken für private und öffentliche Anlässe, etwa für Gedenktage und Hochzeiten.
Telemann komponiert zudem zahlreiche Trauermusiken für hochgestellte Persönlichkeiten seiner Zeit – so auch 1745 für Kaiser Karl VII.
Weitere biografische Ereignisse
Thomas Arne wird – nachdem er mit seiner Gattin Cecilia Arne, geborenen Young, einer vortrefflichen Sängerin und Schülerin Francesco Geminianis, während zweier Jahre mit Beifall in Irland aufgetreten war – 1745 in London als Komponist für die Vauxhall Gardens angestellt, wo er durch kleine, seine Individualität am reinsten zeigende Gesangsstücke großes Aufsehen erregt.
Carl Philipp Emanuel Bach, der 1744 Johanna Maria Dannemann, die Tochter eines Berliner Weinhändlers, geheiratet hat, wird zum ersten Mal Vater. Sein Sohn Johann Adam Bach (auch August genannt, 1745–1789) wird geboren.
Ferdinando Bertoni, der 1744 nach Bologna gegangen und Schüler des bekannten Padre Martini geworden ist, siedelt Ende 1745 nach Venedig über, wo er als Organist und Cembalo-Lehrer wirkt. Noch im gleichen Jahr kommt hier seine erste OperLa Vedova accorta zur Aufführung, die schnell den Weg nach Florenz und Mailand findet.
Johann Leopold von Ghelen fertigt in Wien anlässlich des Namenstags der Kaiserin Maria Theresia eine deutsche Übersetzung des Librettos Antigono von Pietro Metastasio.
Niccolò Jommelli wird Direktor des Ospedale degli Incurabili in Venedig, eine Stellung, die er bis 1747 innehat. Die Stellung wurde ihm von Johann Adolf Hasse vermittelt, der von Jommellis Kompositionen beeindruckt ist.
Giovanni Battista Pescetti kehrt, nachdem er in London als Arrangeur für Opern anderer Komponisten tätig war, nach Venedig zurück, wird zweiter Organist am Markusdom und wird dort für weitere 15 Jahre Opern schreiben und arrangieren.
31. März: Die Ballettkomödie Platée von Jean-Philippe Rameau wird in den inzwischen prachtvoll ausgebauten Räumlichkeiten des Großen Marstalles in Versailles uraufgeführt. Das Libretto stammt von Adrien-Joseph Le Valois d’Orville, der dafür das von Rameau gekaufte Libretto Platée ou Junon Jalouse (Plataea, oder Juno ist eifersüchtig) von Jacques Autreau überarbeitet hat. Anlass der Uraufführung ist die Hochzeitsfeier von Louis Ferdinand de Bourbon, dauphin de Viennois, Sohn von König Ludwig XV., und der Infantin Maria Theresia Rafaela von Spanien, die zeitgenössischen Quellen zufolge so wie die Titelfigur keine Schönheit war. Anstatt den Komponisten deshalb in Schwierigkeiten zu bringen, wird die Aufführung aber gut aufgenommen und Rameau wird ein paar Monate später auf die Position des königlichen Hofkomponisten mit einem beträchtlichen Jahreseinkommen berufen.
10. August: Das DivertissementLe Trophée von François Francœur und François Rebel auf ein Libretto von François-Augustin de Paradis de Moncrif hat Uraufführung an der Pariser Oper.
22. Dezember: Jean-Jacques Rousseau bearbeitet Ende 1745 das Libretto La Princesse de Navarre von Voltaire zur einaktigen Fassung Les Fêtes de Ramire, das als Ballett-Einakter zur Uraufführung kommt.
27. März: Das Oratorium Belshazzar von Georg Friedrich Händel wird am King’s Theatre in London uraufgeführt.
17. April: Das Oratorium La caduta di Gerico von Johann Adolph Hasse auf das Libretto von Giovanni Cosimo Pasquini wird in der Hofkapelle in Dresden uraufgeführt.
Georg Philipp Telemann – Johannes Passion oder Music von Leiden und Sterben des Welt Erlösers bestehend aus Choren, Choralen, Arien, Cavaten, und Recitativen; in vier Singestimmen, und fuer mancherley Instrumente, also abgefallet, dass auch einzelne Person sich selbige beym Claviere zu nutze machen kan, und nach der Poesie des Herrn Pastor Zimmermans WohlEhrm. melodisch-harmonisch verfertiget von Georg Philip Telemann (TWV 5:30, Libretto von Joachim Johann Daniel Zimmermann)
Gioas re di Giuda (in lateinischer Sprache als Joas; Libretto von Pietro Metastasio; Uraufführung in Venedig)
Juda proditor (Libretto von J. de Bellis; Uraufführung in Venedig; um 1745/1746; nicht erhalten)
Schauspiel
00. Juni: Der musikalische EpilogComus oder There in blissfull shades and bow'rs (deutsch: Dort in seligen Schatten und Lauben, HWV 44) von Georg Friedrich Händel zu einer Aufführung des Schauspiels Comus von John Milton wird am Sitz des Earl of Gainsborough in Exton Hall, Exton, Rutland uraufgeführt.
Instrumentalmusik
Konzerte
John Hebden – Six Concertos in seven Parts for four Violins, a Tenor Violin, a Violoncello with a thorough Bass and for the Harpsichord, Op. 2 (London, um 1745)
Louis-Antoine Dornel – Le tour du clavier sur tous les tons majeurs et mineurs pour conduire plus facilement les étudiants à connaître les tons les plus difficiles (Paris)
Bartolomé Ferriol – Reglas utiles para los aficionados a danzar
Georg Andreas Sorge – Vorgemach der musicalischen Composition oder: Ausführliche, ordentliche und vor heutige Praxin hinlängliche Anweisung zum General-Baß, durch welche ein Studiosus musices zu einer gründlichen Erkänntnis aller in der Composition und Clavier vorkommenden con- und dissonirenden Grundsätze [...] kommen, folglich nicht nur ein gutes Clavier als ein Compositor extemporaneus spielen lernen, sondern auch in der Composition selbst wichtige [...] Profectus machen kann
Jacob Kirckman – baut ein Claviorganum unter Verwendung eines Orgelteils von John Snetzler (1710–1755) aus London. Das Cembalo ist ein typisches zweimanualiges Kirckman-Cembalo dieser Zeit, mit einem Klaviaturumfang von FF, GG – f, und einer Disposition von 8'-8'-8'-4', dabei ist der dritte 8' ein Nasalregister. Der einmanualige Orgelteil hat folgende fünf Register: Stopped Diapason 8' (= Gedackt 8'), Open Diapason 8' (Prinzipal 8'); nur im Diskant von c'–f, Stopped Flute 4' (Gedackt 4'), Fifteenth 2', Mixture 2f. Das Instrument – das auch Georg Friedrich Händel gekannt haben könnte – steht heute im Schloss des Earl of Wemyss (Gosford House, East Lothian, Schottland). Eine Rekonstruktion dieses Instrumentes befindet sich im Orgel Art Museum.