Die Gemeinde entstand am 1. Januar 2010 im Rahmen der Gemeindegebietsreform aus der Umwandlung der Verwaltungsgemeinschaft Muldestausee-Schmerzbach in eine Einheitsgemeinde.[2] Neben den zehn Mitgliedsgemeinden der bisherigen Verwaltungsgemeinschaft sind auch die Gemeinden Mühlbeck und Friedersdorf (zuvor Verwaltungsgemeinschaft Bitterfeld-Wolfen) Ortsteile der neuen Gemeinde. Die Gemeindeverwaltung befindet sich im Ortsteil Pouch.
Die Ortsteile Mühlbeck und Friedersdorf haben 1997 das erste Buchdorf Deutschlands gegründet nach dem Vorbild des walisischenHay-on-Wye. Kennzeichnend ist die große Anzahl an Antiquariaten und Buchläden. Auf jeden Einwohner der Orte kommen Hunderte von Büchern.[3]
Bevölkerung
Jahr
Einwohner
2010
12.356
2015
11.899
2020
11.607
2021
11.557
2022
11.624
2023
11.581
Angaben des Statistischen Landesamtes Sachsen-Anhalt[4]
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat von Muldestausee besteht aus 28 Mitgliedern. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führten zu folgendem Ergebnis:[5]
Fraktionslos sind der Gemeinderat des Feuerwehrvereins Schwemsal und ein Gemeinderat der SPD.
Zusätzliches Mitglied des Gemeinderates ist der Bürgermeister.
Bürgermeister
seit 2016: Ferid Giebler (parteilos)
Ferid Giebler wurde in der Stichwahl am 6. November 2016 mit 75,8 Prozent der gültigen Stimmen gewählt. Bei der Bürgermeisterwahl am 17. September 2023 wurde er mit 72,7 % der gültigen Stimmen für weitere sieben Jahre in seinem Amt bestätigt.[6]
Sehenswürdigkeiten und Kultur
Roter Turm Pouch: Der Rote Turm wurde im 13. Jahrhundert erbaut, ist 26 Meter hoch und wird heute als Aussichtsturm genutzt.[7] 105 Stufen führen zur Aussichtsplattform, von wo aus man bei klarer Sicht das Völkerschlachtdenkmal in Leipzig erkennen kann. Angrenzend befindet sich das Schloss Pouch, das zuletzt die Expo-Ausstellung „Land gewinnen“ beherbergt hat und seitdem nicht mehr genutzt wird.[8]
Barockkirche Burgkemnitz: Der Vorgängerbau wurde im Dreißigjährigen Krieg durch Brandstiftung zerstört. Der Grundstein für die heute erhaltene Kirche wurde 1722 gelegt. Die Architektur der Kirche ist dem Barock zuzuordnen, es handelt sich um einen einschiffigen Putzbau mit dreiseitigem Chorschluss. Die Kirche verfügt über einen quadratischen Westturm mit doppelt geschweifter Zwiebelhaube. Die Orgel stammt aus dem Jahr 1851 und wurde vom Hallenser Orgelbaumeister Friedrich Wilhelm Wäldner erbaut.[9]
Haus am See: Das Haus am See Schlaitz ist ein Informationszentrum für Umwelt und Naturschutz am Nordufer des Muldestausees. Im Haus befindet sich eine Dauerausstellung mit 80 Präparaten einheimischer Tiere und Informationen zur Geschichte des Muldestausees als Bergbaufolgelandschaft. Das Haus am See bietet zudem ein umfassendes Bildungsangebot mit Veranstaltungen und Führungen. Das Haus am See liegt darüber hinaus an der KOHLE | DAMPF | LICHT – Radroute.[10]
Ernst Lausch (1836–1888), Pädagoge, Kinder- und Jugendschriftsteller, war auch langjähriger Herausgeber des Schulblatts der Provinz Sachsen, geboren in Friedersdorf
Otto Kieser (1893–1985), Pädagoge, Sprachforscher und Schriftsteller, geboren in Mühlbeck
Peter Hoffmann (* 1956), Redakteur, Publizist vieler regionaler Werke und Schriftsteller, geboren in Friedersdorf