Molėtai (deutsch, 18. Jahrhundert: Mulau) ist eine Stadt mit 5762 Einwohnern (Stand: 2017)[1] und Sitz der Rajongemeinde Molėtai im Bezirk Utena im Osten Litauens.[2]
Die Fläche der Stadt beträgt 3,77 km². Sie bildet in der Gemeinde einen eigenen städtischen Amtsbezirk (miesto seniūnija).
Molėtai liegt 30 Kilometer südlich von Utena, 63 Kilometer nördlich von der litauischen Hauptstadt Vilnius, an der Schnellstraße A14 Vilnius–Utena östlich der Stadt befindet sich der See Siesartis.
Geschichte
Eine erste urkundliche Erwähnung erfuhr der Ort durch eine Überlassungsurkunde im Jahre 1387, die der polnische König und litauische Großfürst Jogaila den Kirchendienern aus Vilnius für das Gebiet um Molėtai ausstellte.[3] Im 19. Jahrhundert siedelten sich zahlreiche Kaufleute und Handwerker an, was zu einem schnellen Wachstum führte. In Moletai wurden am 29. August 1941 während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg mehr als 2000 Juden umgebracht, darunter fast 1500 Kinder.
Die katholische Kirche der Apostel Petrus und Paulus in Molėtai wurde von 1905 bis 1907 im neubarocken Stil mit Doppelturmfassade erbaut. Weiter existieren ein Landeskundemuseum, ein Krankenhaus, ein Kulturzentrum, die Post (LT-33001) und das Kreisgericht Molėtai. Von Molėtai gibt es Landstraßen nach Ukmergė, Pabradė, Labanoras und Anykščiai.
Molėtai verfügt über keinen eigenen Bahnhof, der nächste Bahnhof liegt in der 42 km westlich gelegenen Stadt Ukmergė, Fernreisende können auf das Moletai Bus Terminal zurückgreifen, das mehrmals täglich von den großen litauischen Fernbuslinien Kautra, Nofra und Toks angefahren wird.
Sehenswürdigkeiten
Molėtai befindet sich am Südende von Nationalpark Aukštaitija (Region Oberlitauen),[4] einer der Zugänge zum Park befindet sich nur wenige Kilometer vom Stadtzentrum entfernt am Siesartis-See
↑Robert Eickel wurde zum Ehrenbürger Moletais ernannt. In: Ibbenbürener Volkszeitung. Nr.78, 1. April 2000, S.ibb16 (ivz-aktuell.de [abgerufen am 29. Dezember 2022]).