Die Modena City Ramblers sind eine 1991 gegründete italienischeFolk-Rock-Band mit überwiegend politischen Texten. Sie selbst bezeichnen ihren Stil als „combat folk“. Über die ursprüngliche Idee, Irish Folk mit italienischen Texten bzw. in modenesischem Dialekt zu machen, entwickelte sich die Band bald weit hinaus und griff Elemente beispielsweise aus dem Balkan und aus arabischer Musik auf. Die umfassende Beschäftigung mit den Befreiungsbewegungen Lateinamerikas, zu der auch eine Mexiko-Reise der Band gehörte, schlug sich in vielen Stücken, oftmals in spanischer Sprache, nieder. Zum Repertoire gehörten aber immer auch modernisierte Versionen traditioneller Arbeiter- und Partisanenlieder wie Bella Ciao.
Sängerin Betty Vezzani 2007 in RomDavide Morandi, Francesco Moneti und Betty Vezzani 2009 in Torrita di Siena
Die Modena City Ramblers haben sich 1991 aus einer Gruppe von Freunden gegründet, die irischen Folk ohne großen Anspruch machen wollten. Am 17. März 1991 am Saint Patrick’s Day, bei einem Auftritt in Modena, beschlossen die Gründungsmitglieder, der Band als Hommage an die Dublin City Ramblers den Namen „Modena City Ramblers“ zu geben. 1992 kam der Bassist Massimo Ghiacci zur Gruppe hinzu. Während eines Konzerts in einem Club namens Kalinka in Carpi betrat Stefano „Cisco“ Bellotti zum ersten Mal die Bühne, um The Wild Rover zu singen. Zu dieser Zeit waren die Modena City Ramblers weniger eine Band im eigentlichen Sinne, sondern eher eine offene Gruppe, bei der die Mitglieder immer wieder kamen und gingen. Diese Form hat sich auch über die gesamte Geschichte der Gruppe gehalten. 2004 stieg Sänger „Cisco“ aus der Band aus. Am 6. Oktober 2007 verstarb Luca „Gabibbo“ Giacometti, der Mann an der Mandoline, mit 43 Jahren bei einem Autounfall.
2004: Clan Banlieue – 12 anni di canzoni, concerti, interviste, viaggi, video inediti
Inhaltliche Bezüge
Einige Songtexte des Albums Terra e libertà (1997), wie z. B. Macondo Express, Il ballo di Aureliano, Remedios la bella und Cent'anni di solitudine, basieren auf dem 1982 erschienenen Buch Hundert Jahre Einsamkeit des Literaturnobelpreisträgers Gabriel García Márquez. Der fünfzehnte und letzte Titel basiert ebenfalls auf einem Márquez-Buch: L'amore ai tempi del caos ist eine Abwandlung von Die Liebe in den Zeiten der Cholera.
Einige Songtexte der Alben Terra e libertà (1997), Fuori campo (1999) und Radio Rebelde (2002, Lied Una perfecta excusa) wurden von dem chilenischen Schriftsteller Luis Sepúlveda inspiriert.
Viele Texte der MCR beziehen sich auf geschichtliche Ereignisse oder auf literarische Vorlagen, wie z. B.:
I funerali di Berlinguer (Album Riportando tutto a casa von 1994), auf den KPI-Vorsitzenden Enrico Berlinguer,
Al Dievel / La marcia del Diavolo (Album La grande famiglia von 1996), Bezug auf Germano Nicolini,